Russland

Russland erinnert an Sieg der Roten Armee

Militärparade in Moskau zum 75. Jahrestag des Sieges der Sowjetunion über Hitler-Deutschland Foto: imago

Russland hat mit einer militärischen Machtdemonstration an das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa erinnert. In einer gewaltigen Militärparade marschierten rund 14.000 Soldaten ohne Schutzmasken am Dienstag dicht an dicht über den Roten Platz in Moskau.

Mehr als 230 Militärfahrzeuge begleiteten sie - von wieder aufgemöbelten Weltkriegpanzern des Typs T-34 bis zu Startfahrzeugen für die Internkontinental-Rakete Topol. Die Parade vervollständigten Hubschrauber, Bomber und Kampfflugzeuge, die am Himmel Rauchwolken in den Farben der russischen Flagge hinterließen.

Präsident Wladimir Putin feierte die Rote Armee als Weltenretterin im Zweiten Weltkrieg. »Es ist nicht möglich, sich vorzustellen, was mit der Welt passiert wäre, wenn die Rote Armee sie nicht verteidigt hätte«, sagte Putin. Zuvor hatte er sich empört über angebliche Versuche geäußert, die »Geschichte umzuschreiben« und die Rolle der 1991 untergegangenen Sowjetunion im Weltkrieg herunterzuspielen. Putin betonte: »Es war unser Volk, dem es gelang, ein fürchterliches, absolutes Böses in die Schranken zu weisen. Das ist die wichtigste, ehrliche, unmissverständliche Wahrheit über den Krieg. Wir müssen sie verteidigen.«

Die Sowjetunion hatte im Weltkrieg, der für sie mit dem deutschen Überfall im Juni 1941 begann, geschätzt 27 Millionen Tote zu beklagen, unter ihnen sehr viele Zivilisten. In fast jeder Familie gab es Opfer. Das Leid und die Tapferkeit der Weltkriegsgeneration ist heute ein nationaler Identifikationspunkt für Russland.

Die ursprünglich für den Tag des Sieges über Nazi-Deutschland am 9.Mai angesetzte Parade musste in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie verschoben werden und fand jetzt genau eine Woche vor dem landesweiten Verfassungsreferendum am 1. Juli statt. Durch die Verfassungsänderungen könnte Putin theoretisch bis zum Jahr 2036 im Amt bleiben.

Kritiker monieren, dass die Parade zu früh angesetzt worden sei. Hinter den USA und Brasilien hat Russland die höchsten Infiziertenzahlen weltweit und jeden Tag kommen nach wie vor mehr als 7000 dazu.

Die Pandemie, in der Russland mehr als 600.000 Infektionen verzeichnet hat, drückte der Parade ohnehin ihren Stempel auf. Viele Zuschauer trugen Masken. Die üblichen Massenaufzüge, in denen Angehörige in vielen Städten die Bilder Gefallener durch die Straßen tragen, fielen aus.

Die betagten Veteranen, die in ordensübersäten Kleidung Ehrenplätze erhielten wurden nach Angaben von Kremlsprecher Dmitri Peskow vorher in Quarantäne geschickt.

An der Parade nahmen auch chinesische, serbische und mongolische Soldaten teil. Putin und die Ehrengäste verzichteten auf Gesichtsmasken. Der kirgisische Präsident Sooronbai Jeenbekow sagte seine Teilnahme ab, weil zwei seiner Delegationsmitglieder positiv auf das Virus Sars-CoV-2 getestet worden waren. dpa

Mexiko

Präsidentschaftskandidatin von Bewaffneten aufgehalten

Steckt ein Drogenkartell hinter dem bedrohlichen Zwischenfall?

 22.04.2024

Meinung

Der Fall Samir

Antisemitische Verschwörungen, Holocaust-Relativierung, Täter-Opfer-Umkehr: Der Schweizer Regisseur möchte öffentlich über seine wirren Thesen diskutieren. Doch bei Menschenhass hört der Dialog auf

von Philipp Peyman Engel  22.04.2024

USA/Israel

Biden: Pessach-Fest ist besonders hart für Familien der Geiseln

Die abscheulichen Gräueltaten der Hamas dürften niemals vergessen werden, sagt der Präsident

 22.04.2024

Ukraine

Mazze trotz Krieg

Kyivs älteste Synagogen-Bäckerei produziert seit Jahrzehnten, und nun auch bei Raketenbeschuss

von Michael Gold  22.04.2024

Pessach

Der eigene Exodus

Wie erlangt der Mensch persönliche Freiheit? Wir haben sechs Jüdinnen und Juden gefragt

von Nicole Dreyfus  22.04.2024

London

Initiative gegen Antisemitismus: Polizeichef soll zurücktreten

Hintergrund ist ein Vorfall bei einer antiisraelischen Demonstration

 22.04.2024

Columbia University

Nach judenfeindlichen Demos: Rabbiner warnt eindringlich

Jüdische Studierende sind auf dem Campus nicht mehr sicher, sagt Elie Buechler

 22.04.2024

London

Polizeichef steht in der Kritik

Die »Initiative Campaign Against Antisemitism« fordert den Rücktritt von Sir Mark Rowley

 21.04.2024

Großbritannien

Der erste Jude in 1000 Jahren

Nick Rubins ist neuer Sheriff von Nottingham – und hat nur bedingt mit Robin Hood zu tun

von Sophie Albers Ben Chamo  20.04.2024