Neun Synagogen im türkischen Izmir sollen ab Juni als Museen für die Öffentlichkeit zugänglich werden. Die historischen Gotteshäuser in der Altstadt wurden zuvor im Rahmen eines Projekts zum Erhalt des jüdischen Erbes der Küstenstadt restauriert, wie israelische Zeitungen unter Berufung auf die jüdische Nachrichtenagentur »JTA« berichteten.
Ausstellungen sollen über lokale jüdische Bräuche sowie über das jeweilige Gebäude informieren. Finanziert wurde die Instandsetzung laut Bericht größtenteils mit EU-Geldern. Die älteste der restaurierten Synagogen, Etz Hayim, wird in Aufzeichnungen bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgt, aber die örtliche Tradition geht davon aus, dass sie schon seit der Zeit des Byzantinischen Reiches existiert.
OBERRABBINER Die Synagogen befinden sich demnach im bei Touristen beliebten Kemeralti-Viertel, einem der größten offenen Märkte der Welt. Sechs der Gotteshäuser stehen nebeneinander und teilen sich einen Innenhof. Neben den Synagogen wird auch das ehemalige Büro des Oberrabbiners der Stadt restauriert.
Die Zahl der heute in der Türkei lebenden Juden wird auf rund 15.000 geschätzt. Neben Istanbul ist Izmir das zweitgrößte jüdische Zentrum in der Türkei. Christliche Dokumente belegen die Existenz einer jüdischen Gemeinde Smyrna (heute Izmir) seit spätestens dem 2. Jahrhundert. Zu den berühmtesten Juden der Stadt zählt der selbsternannte Messias und jüdische Gelehrte Schabbtai Zvi (1626–1676). kna