Ukraine

Nach dem Staudamm-Bruch

Evakuierung von betroffenen Familien in Cherson Foto: picture alliance / AA

Nach dem Bruch des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine werden die Überflutungsgebiete evakuiert. Ukrainischen Angaben zufolge sind mehr als 40.000 Menschen von den Überschwemmungen bedroht.

Der Wasserpegel des Dnjepr steigt unterdessen weiter an. Am schwierigsten ist die Lage im Südosten der Großstadt Cherson. Tausende Einwohner tiefer gelegener Gebiete sind zur Flucht gezwungen, darunter auch rund 20 jüdische Familien.

UNTERKÜNFTE Im Gespräch mit der »Times of Israel« sagte der Rabbiner von Cherson, Yosef Wolff, die jüdische Gemeinde unterstütze diese Familien: »Wir helfen ihnen bei der Suche nach alternativen Unterkünften.« Einige kämen bei anderen jüdischen Familien unter, andere in Gemeinschaftsunterkünften, »und wir versuchen, dasselbe auf dem Land zu tun, wo es auch Juden gibt«, so Wolff.

Darüber hinaus sammelt die jüdische Gemeinde Decken, Kleidung und andere lebensnotwendige Dinge, um Nichtjuden zu helfen, die ihre Häuser verlassen mussten.

SYNAGOGE Rabbi Wolfs Synagoge befindet sich in der Nähe des bedrohten Gebietes, aber sie ist derzeit nicht gefährdet, da sie 20 Meter über dem Wasserspiegel liegt. Die Gemeinde ist seit Beginn des Krieges stark geschrumpft, rund 80 Prozent der Mitglieder haben die Stadt bereits verlassen. Zurückgeblieben seien nur 600 bis 700 Menschen, sagt Wolff.

Michael Gold, der zurzeit in Deutschland lebende Chefredakteur von Hadashot, der größten ukrainisch-jüdischen Zeitung, sagt: »Cherson ist derzeit eine der am stärksten bombardierten Städte der Ukraine außerhalb der Donbass-Region. Die Explosion des Wasserkraftwerks Kachowka hat die humanitäre Lage in der Stadt weiter verschlechtert.«

Ukrainische Behörden schätzen, dass fast 100 Dörfer und Städte überflutet werden könnten. Man rechnet damit, dass der Wasserstand frühestens Anfang nächster Woche sinken werde. ja

Belgien

Gent bleibt hart: Lahav Shani bei Festival weiter unerwünscht

Nach massiver Kritik befasste sich der Verwaltungsrat des Musikfestivals am Montagabend erneut mit der Ausladung der Münchner Philharmoniker. Es blieb bei der Ausladung

von Michael Thaidigsmann  16.09.2025

Bundesamt für Statistik

Dieser hebräische Vorname ist am beliebtesten bei Schweizer Eltern

Auch in der Schweiz wählen Eltern weiterhin häufig biblische Namen für ihr Neugeborenes

von Nicole Dreyfus  16.09.2025 Aktualisiert

Kommentar

Das Geraune von der jüdischen Lobby

Der Zürcher »Tages-Anzeiger« befasst sich kritisch mit dem Schweizerischen Israelitischen Gemeindebund, der die Absage einer Veranstaltung mit Francesca Albanese an der Uni Bern gefordert hatte. Dabei war diese Intervention richtig

von Michael Thaidigsmann  15.09.2025

Argentinien

Raubkunst in der Immobilienanzeige

Die Tochter eines Naziverbrechers wollte ihre Villa verkaufen und führte Ermittler auf die Spur einer gestohlenen Kunstsammlung

von Andreas Knobloch  13.09.2025

München/Gent

Charlotte Knobloch spricht von »historischem Echo«

Nach der Ausladung des israelischen Dirigenten Lahav Shani von einem Musikfestival meldet sich Charlotte Knobloch mit deutlichen Worten

 11.09.2025

Italien

Jüdisches Touristen-Paar in Venedig attackiert

Die Täter schrien »Free Palestine«, bevor sie die Ehefrau mit einer Flasche attackierten und ihren Ehemann ohrfeigten

 11.09.2025

Georgien

Sicher und schön

Der Kaukasus-Staat pflegt Erbe und Zukunft der Juden. Und bietet atemberaubende Natur. Ein Besuch

von Michael Khachidze  11.09.2025

Belgien

Argerich, Maisky, Schiff empört über Gent-Festival

Bekannte jüdische und nichtjüdische Musiker haben eine Petition gestartet, um gegen die Ausladung der Münchner Philharmoniker und ihres Dirigenten Lahav Shani zu protestieren

 11.09.2025

Südafrika

Unvergessliche Stimme

Die Schoa-Überlebende Ruth Weiss hat sich als Journalistin, Schriftstellerin und Kämpferin für Menschenrechte einen Namen gemacht. Sie wurde 101 Jahre alt. Ein Nachruf

von Katrin Richter  10.09.2025