Schweden

»Malmö ist offen für alle«

Die schwedische EU-Ministerin Birgitta Ohlsson (M.) und Willy Silberstein (r.) vom Schwedischen Komitee gegen Antisemitismus Foto: Reuters

In der südschwedischen Stadt Malmö sind am Samstag mehrere Hundert Menschen auf die Straße gegangen, um auf die Intoleranz im Land und zunehmenden Antisemitismus hinzuweisen. Organisiert wurde die Demonstration vom Schwedischen Komitee gegen Antisemitismus (Svenska Kommittén Mot Antisemitism). Dessen Vorsitzender Willy Silberstein sieht die Aktion als Erfolg. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur AP sagte er: »Es war beeindruckend, es kamen viel mehr Leute, als wir erwartet hatten.« Die meisten Teilnehmer, fügte er hinzu, seien keine Juden gewesen.

ministerin An dem Marsch durch die Innenstadt nahm auch Schwedens Ministerin für EU-Angelegenheiten, Birgitta Ohlsson, teil. Sie hielt eine kleine Rede. Darin betonte sie, Malmö sei offen für alle, unabhängig von ihrer Herkunft oder Religionszugehörigkeit.

In den vergangenen Jahren haben viele Juden Malmö verlassen, weil sie sich in der Stadt nicht mehr sicher fühlen. Die Zahl antisemitischer Angriffe muslimischer Zuwanderer hatte nach dem Gaza-Krieg 2009 deutlich zugenommen.

Schwedens Regierung wurde seitdem mehrfach vorgeworfen, für den Schutz der kleinen jüdischen Gemeinde nicht genügend zu tun und die Augen vor dem Problem des wachsenden Antisemitismus zu verschließen. Die Zahl muslimischer Zuwanderer in Malmö ist in den vergangenen Jahrzehnten stark gestiegen. Heute hat mehr als ein Drittel der Einwohner einen Migrationshintergrund, die meisten sind Muslime. ja

Warschau

Einschränkung der Wissenschaft

Wie die unabhängige Holocaust-Forschung in Polen zunehmend verzerrt wird

von Gabriele Lesser  05.06.2023

USA

Masel tov, Doktor Ruth!

Amerikas berühmteste Sex-Beraterin Ruth Westheimer wird 95 – und hat noch immer einen dicht getakteten Terminkalender

von Sebastian Moll  03.06.2023

Washington D.C.

Capital Jewish Museum wird eröffnet

Behandelt wird die Geschichte der Juden im Großraum Washington seit dem 18. Jahrhundert

von Imanuel Marcus  02.06.2023

RUMÄNIEN

Zu Gast im Banat

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier besuchte die jüdische Gemeinde in Temeswar

von György Polgár  02.06.2023

Nachruf

Die zwei Leben des Thomas Buergenthal

Seine Kindheit endete abrupt, als er nach Auschwitz deportiert wurde. Nun ist der Richter des Internationalen Gerichtshofs im Alter von 89 Jahren gestorben

von Imanuel Marcus  31.05.2023

Frankreich

Die Suche nach den verlorenen Klavieren

Pascale Bernheim spürt geraubte Instrumente jüdischer Familien auf

von Christine Longin  31.05.2023

USA

Neue Strategie gegen Judenhass

Das Weiße Haus hat den Entwurf eines Plans gegen Antisemitismus vorgestellt. Jüdische Organisationen kritisieren das Papier

 30.05.2023

Jubilare

Henry Kissinger: Die Welt wird sehr turbulent werden

Eine besondere Rolle dabei spiele der Einsatz von Künstlicher Intelligenz. »Heute wissen wir nicht mehr, was die Maschinen wissen«, sagte er

 25.05.2023

Ukraine

Jüdische Gemeinde holt gestohlene Grabsteine zurück

Die Steine aus dem 18. Jahrhundert wurden unlängst auf dem Hof einer Fabrik gefunden

 25.05.2023