Polen

Legendärer Auschwitz-Flüchtling ist tot

Noch bis vor wenigen Jahren berichtete der Schoa-Überlebende als Zeitzeuge: Kazimierz Piechowski sel. A. (1919–2017) Foto: dpa

Polen

Legendärer Auschwitz-Flüchtling ist tot

Kazimierz Piechowski brach 1942 mit einem gestohlenen Auto aus dem KZ aus. Am Freitag starb er im Alter von 98 Jahren

 18.12.2017 10:50 Uhr

Es ist der 20. Juni 1942. Vier Auschwitz-Häftlinge haben sich als SS-Männer verkleidet und fahren mit dem gestohlenen Dienstwagen des Lagerkommandanten Rudolf Höß ans Lagertor. Im forschen Ton fordern sie die Wachen auf, das Tor zu öffnen – und fliehen aus dem Todeslager.

Es war eine der spektakulärsten Fluchten während des Holocausts. Einer der Häftlinge, der Schoa-Überlebende Kazimierz Piechowski – derjenige, der das Wachpersonal auf Deutsch anschrie, das Tor zu öffnen –, ist am Freitag im Alter von 98 Jahren in Danzig gestorben. Dies teilte das Institut für Nationales Gedenken (INR) in Warschau mit.

Widerstand Die geflohenen Häftlinge trugen einen Bericht über die Zustände im KZ Auschwitz mit sich, der für den polnischen Widerstand im Exil geschrieben war. Piechowski tauchte nach seiner Flucht unter falschem Namen unter und schloss sich der Polnischen Heimatarmee im Untergrund (AK) an.

Über die Flucht der vier Männer drehte der polnische Regisseur Marek Pawlowski 2007 den Dokumentarfilm Die Flucht. Darin spielt auch Piechowski eine tragende Rolle. Noch bis vor wenigen Jahren berichtete der Schoa-Überlebende als Zeitzeuge von den Gräueln in Auschwitz. ja

USA

Der Lautsprecher

Howard Lutnick gibt sich als Architekt der amerikanischen Zollpolitik. Doch der Handelsminister macht sich mit seiner aggressiven Art im Weißen Haus zunehmend Feinde

von Sebastian Moll  18.04.2025

Ungarn

Die unmögliche Geige

Dies ist die zutiefst berührende Geschichte eines Musikinstruments, das im Todeslager Dachau gebaut und 70 Jahre später am Balaton wiedergefunden wurde

von György Polgár  17.04.2025

Medien

Noa Argamani ist auf der »Time 100«-Liste

Alljährlich präsentiert das »Time Magazine« die 100 einflussreichsten Menschen der Welt. 2025 ist auch eine freigelassene israelische Geisel dabei

 17.04.2025

USA

Neuauflage von Weinstein-Prozess startet

Vor gut einem Jahr überraschte ein Gericht in New York die Welt und hob das historische Vergewaltigungsurteil gegen Harvey Weinstein auf. Nun wird über die Vorwürfe erneut verhandelt

von Benno Schwinghammer  14.04.2025

Türkei

Die Optimistin

Liz Behmoaras schrieb über das jüdische Leben im Land – und für das Miteinander. Ein Nachruf

von Corry Guttstadt  14.04.2025

Ägypten

Gefährliches Paradies

Der Sinai ist einer der wenigen Urlaubsorte im Ausland, den Israelis auf dem Landweg erreichen können. Gern auch zu Pessach. Aber zu welchem Preis?

von Matthis Kattnig  11.04.2025

Feiertag

Putzen, Plagen, Playmobil

Neben Mazza und Haggada bietet Pessach Raum für ganz neue, individuelle Rituale. Wir haben uns in sieben Familien in Europa und Israel umgehört

von Nicole Dreyfus  11.04.2025

Israel-Boykott

Johnny Rotten nennt Hamas »einen Haufen von ›Judenvernichtern‹ «

Eine irische Zeitung hat versucht, den Ur-Punk Johnny Rotten vorzuführen, der sich kraftvoll gegen einen Boykott Israels wehrt. Das ging gründlich schief

von Sophie Albers Ben Chamo  10.04.2025

USA

Eine Hochschule und ihr LGBTQ-Klub

Die einen feiern den »Meilenstein für queere Juden«, die Yeshiva University rudert zurück. Nicht nur die orthodoxe Gemeinschaft ist verwirrt

von Sophie Albers Ben Chamo  10.04.2025