Michael Cohen

Koscher im Knast?

Michael Cohen nach seiner Verurteilung am 12. Dezember in New York Foto: imago

Michael Cohen, der zu einer dreijährigen Haftstrafe verurteilte Ex-Anwalt von Donald Trump, hat zumindest aus halachischer Sicht beste Perspektiven: Im Knast könnte er in den Genuss von koscherem Essen kommen.

Laut CNN warten Köstlichkeiten wie Mazzeballsuppe, Gefilte Fisch und Rugalach auf den Anwalt, falls er seine Strafe wegen Steuerhinterziehung und Falschaussagen vor dem Kongress im FCI Otisville absitzen wird – laut Angaben der Nachrichtenagentur Jewish Telegraphic Agency (JTA) eine Haftanstalt über 110 Kilometer nordwestlich von New York.

Laut CNN warten Köstlichkeiten wie Mazzeballsuppe, Gefilte Fisch und Rugalach auf den Anwalt.

HIMMEL Auf die guten Aussichten für Michael Cohen wies auch der Ex-Häftling Larry Levine hin, der laut US-Medienberichten seine elfjährige Haftstrafe in zehn verschiedenen Gefängnissen abgesessen hat. Levine, der nach Angaben von JTA eine Organisation namens Wall Street Prison Consultants Group gegründet hat, sagte der Finanznachrichten-Website Market Watch, die Haftanstalt FCI Otisville sei ein »föderaler jüdischer Himmel«.

In diesem Gefängnis würden nicht nur Schabbatmahlzeiten, sondern auch Pessachseder abgehalten. Angeblich gibt es in der Haftanstalt unter anderem Rindertscholent, gefülltes Huhn und Mineralwasser mit Kohlensäure. In dem Gefängnis saßen laut JTA bereits zwei bekannte jüdische Geschäftsleute ein.

In diesem Gefängnis werden angeblich nicht nur Schabbatessen, sondern auch Pessachseder abgehalten.

Auch der Anwalt des Jahrhundertbetrügers Bernie Madoff soll darum gebeten haben, dass sein Mandant seine Haftstrafe im FCI Otisville verbüßen darf. Dieser Bitte wurde allerdings nicht entsprochen.

FRAGEN Ob Michel Cohen im FCI Otisville landen wird, hängt von einer Entscheidung der föderalen US-Gefängnisbehörde ab. Unklar bleibt ebenfalls, ob Cohen, der bei mehreren Gelegenheiten öffentlich über seine jüdische Identität gesprochen haben soll, überhaupt koscher isst.

Cohen hatte bei einem von der Staatsanwaltschaft in New York geführten Verfahren zugegeben, Schweigegeld an die Ex-Porno-Darstellerin Stormy Daniels und indirekt während des Präsidentschaftswahlkampfes 2016 mindestens an eine weitere Frau gezahlt zu haben. Beide Frauen sagen, sie hätten Affären mit dem jetzigen US-Präsidenten Donald Trump gehabt. Trump bestreitet das.  ag

Spanien

Francos Erbe

Das Land, das den Sefardim einst ihren Namen gab, verlangt seinen Juden heute einiges ab

von Valentin Suckut  03.11.2025

»Nobody Wants This«

Alle wollen Esther

Einer der Gründe, die Netflix-Serie zu sehen, ist Jackie Tohn. Die Schauspielerin mit dem Blick, der Stahl schmelzen kann, tanzt gern auf vielen Hochzeiten

von Sarah Thalia Pines  03.11.2025

Slowakei

Neues Leuchten in Trenčín

Eine restaurierte Synagoge wird zum Herzstück der Kulturhauptstadt 2026 – und zum Zeichen jüdischer Erneuerung

von Kilian Kirchgeßner  03.11.2025

Amsterdam

Wegen IDF-Kantor: Concertgebouw sagt Chanukka-Konzert ab

Die renommierte Musikhalle hat wegen des geplanten Auftritts von IDF-Chefkantor Shai Abramson das alljährliche Konzert abgesagt. Die jüdische Gemeinschaft ist empört und will gegen den Entscheid klagen

von Michael Thaidigsmann  03.11.2025

USA

Unsicher in New York

Zohran Mamdani ist der mögliche nächste Bürgermeister der Metropole – und für viele Juden ein Problem

von Mark Feldon  30.10.2025

Judenhass

»Ich werde Selbstmordattentäter diese Nacht«: Mann plante Messerangriff auf Juden

Der arabischstämmige Mann wurde im letzten Moment von der Polizei festgenommen. Nun stand er vor Gericht

von Nicole Dreyfus  30.10.2025

Barcelona

Mordverdacht: Ermittlungen gegen Sohn von Mango-Gründer

Spanischen Medienberichten zufolge sind die Umstände des Todes des Modeunternehmers Isak Andic im Dezember 2024 noch nicht geklärt. Doch es gibt einen Verdacht

 30.10.2025

München

Europäische Rabbiner sagen Baku-Konferenz aus Sicherheitsgründen ab

Rund 600 Teilnehmer aus aller Welt sind angemeldet. Viel Geld war in die Vorbereitung geflossen

von Imanuel Marcus, Mascha Malburg  28.10.2025 Aktualisiert

Meinung

Antisemitismus der Anständigen

Judenhass in der Schweiz ist brandgefährlich, weil er so höflich und diskret daherkommt

von Zsolt Balkanyi-Guery  27.10.2025