USA

Kol Nidre nur online

Zerstörungen auf San Carlos Island in Fort Myers Beach Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Nach den Verwüstungen durch Hurrikan »Ian« haben die jüdischen Gemeinden im Südwesten Floridas am Dienstag und Mittwoch Jom Kippur begangen. Wie amerikanische Medien berichteten, fiel der Kol-Nidre-Gottesdienst in einigen Orten aus, da man befürchtete, dass es zu gefährlich wäre, nachts wegen der Sturmschäden auf den Straßen und ausgeschalteter Ampeln unterwegs zu sein. In manchen Gemeinden gab es ausnahmsweise Online-Gottesdienste.

Rabbi Yitzchok Minkowicz von der chassidischen Bewegung Chabad Lubawitsch in der Stadt Fort Myers hatte vor Jom-Kippur-Beginn am Dienstagnachmittag ein gemeinsames Essen mit seiner Gemeinde geplant. »Ian« hatte einige Gebäude auf dem Gelände überflutet, aber das Hauptgebäude, in dem während des Hurrikans rund 50 Menschen Zuflucht fanden, blieb unversehrt, da es höher gelegen ist. Also stellte man einen Imbisswagen auf, und auf dem Parkplatz wurde ein großes Zelt errichtet. So konnten die Mitglieder der Synagoge zum Essen vorbeischauen.

AUFRÄUMEN Im Tempel Beth El, einer Reformgemeinde in Fort Myers, sollten die Jom-Kippur-Gottesdienste am Mittwoch wie geplant stattfinden. Zu den Kol-Nidre-Gottesdiensten am Abend zuvor traf man sich jedoch lieber online, da die gemeindeeigenen Parkplätze noch von Aufräumfahrzeugen genutzt wurden.

Hurrikan »Ian« hatte auf dem Gelände der Synagoge mehrere Bäume entwurzelt, sodass die Stromversorgung unterbrochen war. Medienberichten zufolge hatte man sie jedoch im Laufe des Dienstags wiederhergestellt. »Die Menschen sind erschüttert und brauchen Vorräte, aber auch Gemeinschaft und Hoffnung«, sagte Rabbinerin Nicole Luna im Gespräch mit Journalisten.

In einigen Gemeiden verzichtete man am Mittwochabend auf das gemeinsame traditionelle Fastenbrechen. Man werde es später nachholen, wenn sich die Gemeinde vom Sturm erholt habe, sagte Lawrence Dermer vom Shalom Life Center in Fort Myers. Schätzungen zufolge leben in der Region rund 7500 Juden.

Bundesamt für Statistik

Dieser hebräische Vorname ist am beliebtesten bei Schweizer Eltern

Auch in der Schweiz wählen Eltern weiterhin häufig biblische Namen für ihr Neugeborenes

von Nicole Dreyfus  10.09.2025 Aktualisiert

Südafrika

Unvergessliche Stimme

Die Schoa-Überlebende Ruth Weiss hat sich als Journalistin, Schriftstellerin und Kämpferin für Menschenrechte einen Namen gemacht. Sie wurde 101 Jahre alt. Ein Nachruf

von Katrin Richter  10.09.2025

Belgien

Aus der Straße des Antisemiten wird die Straße der Gerechten

In Brüssel gibt es jetzt eine Rue Andrée Geulen. Sie ist nach einer Frau benannt, die im 2. Weltkrieg mehr als 300 jüdische Kinder vor den deutschen Besatzern rettete. Doch bei der Einweihung herrschte nicht nur eitel Sonnenschein

von Michael Thaidigsmann  08.09.2025

Vuelta

Spanischer Radprofi Romo stürzt wegen Protestaktion

Die »propalästinensischen« Proteste bei der Spanien-Rundfahrt nehmen kein Ende. Auf der 15. Etappe ist es zu Stürzen gekommen

 07.09.2025

Österreich

Eine Legende feiert den jüdischen Zusammenhalt

Vor genau 100 Jahren wurde der SC Hakoah erster Profi-Fußballmeister. Der Verein hatte damals eine Mannschaft von Weltrang. Es gibt ihn nach wie vor – nur etwas anders

von Stefan Schocher  07.09.2025

London

Heftige Gewalt gegen Beamte bei »propalästinensischem« Protest

Bei »propalästinensischen« Protesten kam es im Herzen Londons zu heftigen Ausschreitungen gegen Polizisten

 07.09.2025

Mallorca

»Die Freitagsgottesdienste sind sehr gut besucht«

Der neue Rabbiner Eliahu Bar-Geva über Gemeinsamkeiten und seine Pläne für die Zukunft der jüdischen Gemeinde auf der Ferieninsel

von Linn Vertein  07.09.2025

Fürth

Ruth Weiss ist gestorben

Sie engagierte sich ihr Leben lang gegen Rassismus und Menschenfeindlichkeit. Nun ist die in Franken geborene Schriftstellerin mit 101 Jahren gestorben

 05.09.2025 Aktualisiert

USA

Aus Prinzip einfach

Wie die Kochbuchautorin Adeena Sussman die jüdische Küche noch populärer macht

von Sarah Thalia Pines  04.09.2025