USA

Judenhass steigt um 400 Prozent

Insgesamt haben antisemitische Straftaten in New York im Februar 2022 um 400 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zugenommen. Foto: imago images/ZUMA Wire

Das Video aus New York von Anfang Februar ging um die Welt: Zwei jüdisch-orthodoxe Männer, gut erkennbar an ihrer traditionellen Kleidung, laufen auf dem Bürgersteig. Völlig unvermittelt rennt ein Passant von hinten auf sie zu und schlägt einen der beiden Männer mit voller Wucht gegen den Kopf. Eine vorherige Interaktion zwischen Angreifer und Opfer scheint es nicht gegeben zu haben, das Motiv der Tat daher offenbar: Hass auf Juden.

Leider sind solche Verbrechen auf den Straßen New Yorks keine Seltenheit, sie nehmen in letzter Zeit sogar stark zu. Noch am selben Tag, an dem das Video entstand, fand eine ähnliche Attacke an einem anderen Ort der Stadt statt. Insgesamt haben antisemitische Straftaten im Februar 2022 um 400 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zugenommen, das zeigt die Statistik des New York Police Department (NYPD).

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Während es 2021 im Februar elf Vorfälle gab, verzeichnet das NYPD dieses Jahr im selben Zeitraum 54 Vorfälle. Bereits der Januar sah beinahe eine Verdreifachung antisemitischer Straftaten. Während Hasskriminalität in New York insgesamt stark zunimmt, wachsen antisemitische Straftaten noch einmal überproportional an – und stellen in der Statistik der NYPD mittlerweile den mit Abstand größten Posten dar.

GEWALT »Attacken gegen identifizierbare Juden in New York und New Jersey sind praktisch zu wöchentlichen Geschehnissen geworden«, sagte Scott Richman, der Regional-Direktor für New York der Anti-Defamation League (ADL) in einem Statement. »Die jüdische Gemeinschaft ist extrem angespannt und diese Gewalt muss aufhören.« Die ADL ist eine US-amerikanische Menschenrechtsorganisation, die sich gegen Gewalt und Diskriminierung gegen Juden einsetzt.

New Yorks Bürgermeister Eric Adams reagierte auf diesen Anstieg antisemitischer Gewalt mit einer klaren Ansage. Auf Twitter schrieb er: »Antisemitische Straftaten sind eine Attacke auf alle New Yorker, und ihnen wird mit der Kraft der ganzen Stadt begegnet werden.«

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Um Abschreckungs- und Präventionsmaßnahmen zu besprechen, traf sich der Bürgermeister bereits Mitte Februar mit Repräsentanten der jüdischen Gemeinschaft von New York. Nun muss sich erweisen, ob es den Autoritäten der Stadt gelingt, den ausufernden Hass auf Juden in der Stadt wieder einzudämmen. js

Kryptowährungen

Einstigem Krypto-Wunderkind drohen 100 Jahre Haft

Vor einem Jahr war Sam Bankman-Fried Star-Unternehmer. Dies hat sich geändert

von Andrej Sokolow  04.10.2023

Lebende Legenden

Trevor Rabin feiert Solo-Comeback

Als Gitarrist von Yes prägte er den Rock-Sound der 1980er. Nun ist er zurück

von Philip Dethlefs  03.10.2023

Wissenschaft

Drew Weissman: Lieber im Labor als im Rampenlicht

Der US-Immunologe erhielt 2021 den Lasker-Preis - für seine Forschung über mRNA-Moleküle

 02.10.2023

Stockholm

Medizin-Nobelpreis für jüdischen Immunologen Drew Weissman

Er und Katalin Kariko hätten zu einem beispiellosen Tempo der Impfstoffentwicklung beigetragen, so die Begründung

 02.10.2023

USA

Trauer um Dianne Feinstein

Die demokratische Senatorin wurde 90 Jahre alt

 29.09.2023

USA

Biden intensiviert Kampf gegen Judenhass

Die Administration nimmt acht Ministerien in die Pflicht

 29.09.2023

London

»Zoo-kah« unter Tieren

Zoo-Direktor Matthew Gould, früher Botschafter in Israel, lässt zwischen den Käfigen eine Sukka aufstellen

von Daniel Zylbersztajn-Lewandowski  29.09.2023

Antony Blinken

US-Außenminister überrascht mit Auftritt an der E-Gitarre

Bei dem Termin wurde eine Initiative zur Förderung von Musik als diplomatisches Mittel vorgestellt

 29.09.2023

USA

Bohemien im besten Sinne

Beatnik, Künstler, Aktivist: Vor 100 Jahren wurde Naphtali »Tuli« Kupferberg in New York geboren

von Katharina Cichosch  28.09.2023