USA

Juden beklagen zunehmenden Antisemitismus

Foto: Getty Images

Zahlreiche Juden in den USA beobachten einer aktuellen Befragung zufolge wachsenden Antisemitismus. Drei Viertel der Befragten erklärten gegenüber dem in Washington ansässigen Meinungsforschungsinstitut »Pew Research Center«, es gebe in den USA gegenwärtig mehr Antisemitismus als vor fünf Jahren.

53 Prozent gaben an, sie fühlten sich »weniger sicher«, heißt es in der am Dienstag vorgestellten Studie. Anscheinend hätten Menschen weniger Scheu, judenfeindliche Ansichten in der Öffentlichkeit vorzubringen.

TRUMP 37 Prozent sagten, Ex-Präsident Donald Trump sei Juden gegenüber »unfreundlich« eingestellt gewesen. Gegenüber dem Staat Israel habe Trump jedoch eine »freundliche« Haltung eingenommen, erklärten 63 Prozent.

Vor der Präsidentschaftswahl im November 2020 bewerteten 73 Prozent der Befragten Trumps Amtsführung negativ. 71 Prozent erklärten, in der Politik sympathisieren sie mit der Demokratischen Partei. Orthodoxe Juden allerdings stünden zu 75 Prozent auf Seiten der Republikanischen Partei.

Neun Prozent der befragten jüdischen US-Amerikaner bezeichneten sich den Angaben zufolge selbst als orthodoxe Juden, 17 Prozent als konservative und 37 Prozent als Angehörige des Reformjudentums.

Zahlreiche Juden zählten sich zu keiner der drei Ausrichtungen. Das »Pew Research Center« hat 4718 US-Bürger befragt, die sich bei einer umfangreichen Vorbefragung als Juden identifiziert hatten.

IDENTITÄT Der Bericht räumte ein, dass es keine feste Definierung von jüdischer Identität gebe. Die Erhebung klassifizierte 5,8 Millionen erwachsene US-Bewohner (2,4 Prozent der erwachsenen Bevölkerung) als jüdisch. Weitere 2,8 Millionen hätten einen jüdischen Hintergrund mit mindestens einem jüdischen Elternteil oder jüdischer Kindererziehung, identifizierten sich jedoch mit anderen Glaubensrichtungen oder betrachteten sich nicht als Juden.

Juden in den USA sind laut der Erhebung weniger religiös als die Gesamtbevölkerung. 21 Prozent erklärten, Religion sei in ihrem Leben »sehr wichtig«. Bei Pew-Erhebungen hätten 41 Prozent der US-Erwachsenen erklärt, Religion sei ihnen sehr wichtig.

SCHOA Die »Erinnerung an den Holocaust« wurde von 76 Prozent jüdischer Amerikaner als wesentliches Merkmal jüdischer Identität genannt. Bedeutend für jüdische Identität seien zudem ein moralisches und ethisches Leben (72 Prozent) und Arbeit für Gerechtigkeit (59 Prozent). Intellektuelle Neugier (56 Prozent) und der Erhalt von Familientradition (51 Prozent) seien ebenfalls bedeutend. 58 Prozent gaben an, sie fühlten eine emotionale Verbindung zu Israel. epd

Meinung

Der Stolz der australischen Juden ist ungebrochen

Der Terroranschlag von Sydney hat die jüdische Gemeinschaft des Landes erschüttert, aber resigniert oder verbittert ist sie nicht. Es bleibt zu hoffen, dass die Regierung künftig mehr für ihren Schutz tut

von Daniel Botmann  16.12.2025

Österreich

Neue Direktorin für das Jüdische Museum Hohenems

Historikerin Irene Aue-Ben-David übernimmt die Leitung und bringt internationale Erfahrung aus Jerusalem mit

von Nicole Dreyfus  16.12.2025

Basel

Mann wollte Juden während des ESC angreifen

Kurz vor dem »Eurovision Song Contest« in der Schweiz wurde ein 25-Jähriger wegen konkreter Gewaltdrohungen festgenommen und ausgewiesen

von Nicole Dreyfus  16.12.2025

Australien

Wie geht es dem »Helden von Sydney«?

Ahmed al-Ahmed gehe es schlechter als angenommen, sagt sein Anwalt. Der muslimische Familienvater drohe, seinen Arm zu verlieren

 16.12.2025

Sydney

Jüdisches Ehepaar stirbt beim Versuch, einen der Angreifer zu stoppen

Boris und Sofia Gurman versuchten, das Massaker vom Bondi Beach zu verhindern, und bezahlten dafür mit ihrem Leben

 16.12.2025

Attentat in Sydney

»Was würden die Opfer nun von uns wollen?«

Rabbiner Yehuda Teichtal hat bei dem Attentat in Sydney einen Freund verloren und wenige Stunden später in Berlin die Chanukkia entzündet. Ein Gespräch über tiefen Schmerz und den Sieg des Lichts über die Dunkelheit

von Mascha Malburg  16.12.2025

Sydney

Opera House erstrahlt mit Bild von Chanukkia

Es ist ein Zeichen der Solidarität mit der jüdischen Gemeinschaft

 16.12.2025

Australien

Faktencheck zum Terroranschlag in Sydney

Nach dem Blutbad am Bondi Beach ist noch vieles unklar. Solche Situationen nutzen Menschen in sozialen Netzwerken, um Verschwörungsmythen zu verbreiten

 15.12.2025

Faktencheck

Ahmed Al Ahmed hat einen Angreifer am Bondi Beach entwaffnet

Ein Passant verhindert Schlimmeres - und wird im Netz umbenannt. Angeblich soll Edward Crabtree einen der Täter von Sydney entwaffnet haben. Doch die Geschichte stammt von einer Fake-Seite

 15.12.2025