London

Israels Botschafterin kritisiert Proteste als antisemitisch

Israels Botschafterin Tzipi Hotovely Foto: imago/CTK Photo

Die israelische Botschafterin in London hat heftige Proteste gegen sich als antisemitisch kritisiert. »Was wir erlebt haben, ist anti-israelisch, aber auch antisemitisch«, sagte Tzipi Hotovely am Donnerstag dem Sender Times Radio. »Sie haben versucht, mich einzuschüchtern, aber ich werde mich nicht einschüchtern lassen.«

Hotovely kündigte an, sie werde noch mehr Vorträge halten und noch häufiger an Veranstaltungen teilnehmen. In einem Tweet betonte die Diplomatin, Israel werde weiterhin eine wichtige Rolle beim Brückenbau im Nahen Osten sein. »Wir werden Radikalen nicht erlauben, die Debatte zu prägen.«

vortrag Die 42-Jährige hatte am Dienstagabend, dem Gedenktag an die Pogromnacht 1938, an der Universität London School of Economics (LSE) einen Vortrag gehalten. Vor dem Gebäude demonstrierten mehrere Menschen, die zudem die Botschafterin beim Verlassen bedrängten. Sie buhten und riefen »Schande«. Polizisten und Leibwächter schirmten Hotovely ab. Es gab keine Festnahmen. Die Proteste waren britischen Medien zufolge von einem palästinensischen Studentenverbund organisiert worden.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Die LSE-Führung kritisierte das Verhalten der Demonstranten scharf, britische Regierungsmitglieder verurteilten die Proteste als inakzeptabel und zutiefst beunruhigend. Der israelische Außenminister Yair Lapid betonte: »Tzipi ist stark und wird es keiner Gruppe gewalttätiger und antisemitischer Rowdys erlauben, ihr Angst einzujagen, und das gilt auch für Israels andere Botschafter auf der Welt.«

Hotovely war noch von der israelischen Vorgängerregierung unter Benjamin Netanjahu ernannt worden. In der Vergangenheit hatte sie sich als stellvertretende Außenministerin für Israels Siedlungspolitik im Westjordanland starkgemacht. dpa

New York

Ex-Krypto-König Bankman-Fried soll für 25 Jahre ins Gefängnis

Noch vor zwei Jahren wurde Sam Bankman-Fried als Finanzgenie und Galionsfigur einer Zukunftswelt des Digitalgelds gefeiert. Nun soll er als Betrüger mehr als zwei Jahrzehnte hinter Gittern verbringen

von Andrej Sokolow  28.03.2024

Interview

Der Medienschaffer

Der Ausnahmejournalist und Unternehmer Roger Schawinski über Erfolg, Judenhass und den 7. Oktober

von Nicole Dreyfus  28.03.2024

Nachruf

Joe Lieberman stirbt mit 82 Jahren

Fast ein Viertel Jahrhundert lang setzte er sich als Senator auch für jüdische Belange ein

von Imanuel Marcus  28.03.2024

USA

Bildhauer Richard Serra gestorben

Für mehr als 100 öffentliche Orte schuf er Skulpturen – von Philadelphia und St. Louis bis Bochum und Kassel

 27.03.2024

Moskau

Evan Gershkovich bleibt in Untersuchungshaft

Putin will den inhaftierten US-Journalisten gegen russische Gefangene auszutauschen

 26.03.2024

Glosse

Woher stammt der Minderwertigkeits-komplex vieler Schweizer gegenüber Deutschen?

Und was verbindet die Identitätskarte mit der Rappenspalterei?

von Nicole Dreyfus  25.03.2024

Schweiz

Antisemitismus-Problem an Schulen

Die Zahlen sind erschreckend, doch die Stadt Bern wiegelt ab. Und jüdische Eltern verlieren das Vertrauen

von Nicole Dreyfus  24.03.2024

Großbritannien

»Beste Wünsche für eine Refua Schlema«

Oberrabbiner Sir Ephraim Mirvis und das Board of Deputies wenden sich nach ihrer Krebsdiagnose an Prinzessin Kate

 24.03.2024 Aktualisiert

Jubiläum

Mehr als koscheres Pastrami-Sandwich

New York feiert in diesem Jahr seinen 400. Geburtstag. Eine Reise durch die jüdische Geschichte der Stadt

von Hannes Stein  23.03.2024