Österreich

Höchststand bei antisemitischen Übergriffen

IKG-Präsident Oskar Deutsch: »Wir werden uns nicht einschüchtern lassen« Foto: IKG/Schmidl

Die Zahl der antisemitischen Übergriffe in Österreich hat einen neuen Höchststand erreicht. Im vergangenen Jahr wurden der Antisemitismus-Meldestelle der Israelitischen Kultusgemeinde Wien (IKG) 965 Vorfälle gemeldet - ein Anstieg um 65 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

»Das Wichtigste: So erschreckend das ist, wir werden uns nicht einschüchtern lassen, im Gegenteil«, sagte IKG-Präsident Oskar Deutsch bei der Präsentation des Berichts am Freitag. Ein wichtiger Grund für die Tendenz seien die zunehmenden rechtsextremen Aktivitäten angesichts der Corona-Pandemie. Als Konsequenz seien massive Ausgaben für die Sicherheit jüdischer Einrichtungen nötig.

Angriff Der Großteil der gemeldeten Vorfälle ereignete sich in Sozialen Netzwerken (386). Auf persönlicher Wahrnehmung basierten 292 der Fälle. Dazu gehörte den Angaben zufolge ein Angriff auf einen als
jüdisch erkennbaren Jungen in Wien, aber auch eine Bedrohung einer nicht-jüdischen Studentin, die in der U-Bahn ein Buch über jüdische Geschichte las.

»Antisemitismus betrifft nicht nur die jüdische Gemeinschaft, sondern die gesamte Gesellschaft«, sagte der Vorsitzende der Meldestelle, Benjamin Nägele. Die Bereitschaft, solche Vorfälle zu melden, sei insgesamt gestiegen, so Deutsch.

Vernetzung Das österreichische Innenministerium kündigte an, dass es künftig eine enge Vernetzung zwischen der Meldestelle und der Direktion für Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) geben werde. »Das entschlossene Vorgehen gegen jede Form von Antisemitismus ist nicht nur historische Verantwortung, sondern vor allem aktuelle Herausforderung - der sich die Polizei und der Staatsschutz umfassend stellen«, unterstrich Innenminister Gerhard Karner von der konservativen ÖVP. dpa

Ungarn

Europäisch und zeitgemäß

Das einzige jüdische Theater heißt Gólem und ist jünger und provokanter, als die meisten erwarten

von György Polgár  18.04.2024

Großbritannien

Seder-Tisch für die Verschleppten

131 Stühle und zwei Kindersitze – einer für jede Geisel – sind Teil der Installation, die in London gezeigt wurde

 18.04.2024

Medien

Die Mutter einer Geisel in Gaza gehört zu den »einflussreichsten Menschen 2024«

Das Time Magazine hat seine alljährliche Liste der 100 einflussreichsten Menschen des Jahres veröffentlicht. Auch dieses Mal sind wieder viele jüdische Persönlichkeiten darunter

 18.04.2024

Indonesien

Unerwartete Nähe

Das Land mit der größten muslimischen Bevölkerung der Welt will seine Beziehungen zu Israel normalisieren

von Hannah Persson  18.04.2024

Schweiz

SIG begrüßt Entscheidung für Verbot von Nazi-Symbolen

Wann die Pläne umgesetzt werden, bleibt bisher unklar

von Imanuel Marcus  17.04.2024

Judenhass

Antisemitische Vorfälle in den USA um 140 Prozent gestiegen

Insgesamt gab es 8873 Übergriffe, Belästigungen und Vandalismusvorfälle

 17.04.2024

Chile

Backlash nach Boykott

Mit israelfeindlichem Aktionismus schadet das südamerikanische Land vor allem sich selbst

von Andreas Knobloch  16.04.2024

Kiew

Ukraine bittet um gleichen Schutz wie für Israel

Warum schützt der Westen die Ukraine nicht so wie Israel? Diese Frage stellt der ukrainische Staatschef Selenskyj in den Raum

von Günther Chalupa  16.04.2024

Statement

J7 Condemn Iranian Attack on Israel

The organization expressed its »unwavering support for Israel and the Israeli people«

von Imanuel Marcus  15.04.2024