Italien

Großes Verdienstkreuz für Edith Bruck

Die Schoa-Überlebende und Schriftstellerin Edith Bruck Foto: imago/ZUMA Press

Der italienische Präsident Sergio Mattarella hat die Holocaust-Überlebende Edith Bruck mit dem Großen Verdienstkreuz ausgezeichnet. Mattarella hatte die 88-Jährige am Donnerstagmorgen auf seinem Amtssitz in Rom empfangen, wie das italienische Präsidialamt mitteilte.

Die aus einer jüdischen Familie aus Ungarn stammende Schriftstellerin äußerte sich bei einer Online-Vorstellung ihres jüngsten Buchs am Donnerstag in Rom stolz auf ihre seit rund 50 Jahren währenden Begegnungen mit italienischen Schülern. Dabei widersprach sie Vorwürfen, dass jüngere Generationen geschichtsvergessen seien.

Papst Franziskus hatte der Holocaust-Überlebenden Edith Bruck im Februar in ihrer römischen Wohnung einen Besuch abgestattet und seine Vergebungsbitte für die Judenvernichtung wiederholt.

premio strega Das jüngste Buch Il pane perduto (Deutsch: Das verlorene Brot) der seit rund 60 Jahren in Rom lebenden Autorin über ihre Holocaust-Erfahrungen ist eines von zwölf in der Endauswahl des »Premio Strega« 2021, des wichtigsten italienischen Literaturpreises. Das Buch ist bislang nicht auf Deutsch erschienen.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Bruck war 1944 im Alter von 13 Jahren mit ihren Eltern von den Nationalsozialisten ins Konzentrationslager Auschwitz deportiert worden. Die heute 88-Jährige überlebte die Inhaftierung in Dachau und wurde im April 1945 gemeinsam mit ihrer Schwester als einzige Überlebende der Familie aus dem Konzentrationslager Bergen-Belsen befreit.

Nach gescheiterten Versuchen, nach Ungarn zurückzukehren, wanderte Bruck 1948 nach Israel aus. In den 50er-Jahren zog sie nach Italien und wurde dort als Schriftstellerin bekannt. Im Jahr 2009 gewann sie mit dem »Premio Viareggio« einen der renommiertesten Literaturpreise Italiens. epd

Meinung

Nichts als Fußball spielen!

Wie das Grümpelturnier von Maccabi Schweiz in Zürich für Ablenkung sorgt: Betrachtungen einer jüdischen Amateur-Fußballerin

von Nicole Dreyfus  24.06.2025

Ukraine

Auf allen Kanälen

Anna Ukolova ist die russischsprachige Stimme der israelischen Armee. Ein Interview über Blogger, anti-israelische Propaganda und das Leben als Einwanderin

von Eugen El  18.06.2025

Imanuels Interpreten (10)

Kenny G: Das Enfant Terrible des Jazz

Er ist der erfolgreichste Instrumentalmusiker – und der meistgehasste. Warum eigentlich?

von Imanuel Marcus  17.06.2025

Krieg in Israel

Rabbiner: Unterstützung für gestrandete Israelis in Europa

Sie können momentan nicht nach Israel zurück. Jüdische Gemeinden in Europa sind gebeten, sie mit Unterkünften und anderem zu unterstützen. In Gemeinden herrscht unterdessen große Besorgnis, auch wegen der Sicherheit

von Leticia Witte  16.06.2025

Nachruf

Der Lippenstiftverkäufer

Leonard Lauder, der aus dem von seinen Eltern gegründeten Kosmetikunternehmen Estée Lauder einen Weltkonzern machte, ist im Alter von 92 Jahren gestorben

von Michael Thaidigsmann  16.06.2025

USA

Farlir nur nit dein Hofenung

Wie ein schwarzer Kantor in den 1920ern New Yorks Juden verzauberte und sogar durch Europa tourte. Die unglaubliche Geschichte des Thomas LaRue, dessen Stimme erstmals wieder zu hören ist

von Nicole Dreyfus  15.06.2025

Nationaler Sicherheitsrat

Offizielle Warnungen für Israelis und Juden im Ausland

Wachsamkeit, Kooperation und Zurückhaltung. Der israelische Nationale Sicherheitsrat hat Warnhinweise für Israelis und Juden im Ausland veröffentlicht

 13.06.2025

Zürich

Israelhasser wollten Zürich zum Stillstand bringen

Am Donnerstagabend wollten »propalästinensische« Demonstranten durch die Zürcher Innenstadt ziehen

von Nicole Dreyfus  12.06.2025 Aktualisiert

Bosnien und Herzegowina

Goldschmidt: Boykott von Rabbinertreffen ist »eine Schande«

Die Europäische Rabbinerkonferenz kann nicht in Sarajevo tagen. Grund ist der Boykottaufruf eines Ministers. Der CER-Präsident fordert nun Konsequenzen

von Michael Thaidigsmann  12.06.2025