Buenos Aires

Gedenken an die Opfer des Anschlags auf israelische Botschaft

Das völlig zerstörte Botschaftsgebäude nach dem Anschlag Foto: picture alliance / AP Photo

Am 17. März 1992 um 14.45 Uhr Ortszeit erschütterte eine schwere Explosion das Zentrum der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires. Ein Selbstmordattentäter war mit einem Pick-up in das Gebäude der israelischen Botschaft hineingefahren, eine gewaltige Bombe detonierte.

29 Menschen kamen bei dem Anschlag ums Leben, darunter neun Mitarbeiter der diplomatischen Vertretung Israels in Argentinien, mehrere Bewohner eines nahe gelegenen Altenheims sowie Kinder, deren Bus im Moment des Attentats an dem Gebäude vorbeifuhr.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Iran Auch eine nebenan gelegene Kirche wurde zerstört. Die schiitische Hisbollah übernahm die Verantwortung für den Anschlag. Ermittler vermuten aber, dass der Iran die Terrortat in Auftrag gegeben hatte. Es war der bislang blutigste Angriff auf eine israelische Auslandsvertretung.

Zwei Jahre später, im Juli 1994, war das jüdische Gemeindezentrum AMIA, in dem sich auch die Büros des argentinischen jüdischen Zentralrats DAIA befanden, Ziel eines ähnlichen Anschlags. 85 Personen wurden bei der Explosion einer Autobombe getötet, mehr als 300 verletzt. Auch bei diesem Terrorakt war der argentinischen Justiz zufolge das iranische Regime der Drahtzieher.

JUSTIZ Israelische und argentinische Offizielle gedachten am Donnerstagnachmittag an Ort und Stelle des Anschlags auf das Botschaftsgebäude. Israels stellvertretender Ministerpräsident Gideon Sa’ar sagte bei der Gedenkveranstaltung, es gebe keine Zweifel über die Urheber des Verbrechens. Über die internationale Polizeiorganisation Interpol will Argentinien seit einigen Jahren im Zusammenhang mit den beiden Attentaten die Auslieferung von fünf Iranern erreichen. Allerdings stocken die Verfahren seit einiger Zeit, und ein juristischer Schlussstrich ist nicht in Sicht.

Jüdische Verbände zeigten sich am Donnerstag bestürzt über die mangelnden Fortschritte bei der Strafverfolgung der Täter. DAIA-Präsident Jorge Knoblovits befürchtet, dass der Iran im Rahmen der laufenden Atomgespräche in Wien eine Amnestie fordern und am Ende niemand für die Anschläge zur Rechenschaft gezogen werden könnte. mth

Kommentar

Müssen immer erst Juden sterben?

Der Anschlag von Sydney sollte auch für Deutschland ein Weckruf sein. Wer weiter zulässt, dass auf Straßen und Plätzen zur globalen Intifada aufgerufen wird, sollte sich nicht wundern, wenn der Terror auch zu uns kommt

von Michael Thaidigsmann  14.12.2025

Meinung

Blut statt Licht

Das Abwarten, Abwiegeln, das Aber, mit dem die westlichen Gesellschaften auf den rasenden Antisemitismus reagieren, machen das nächste Massaker nur zu einer Frage der Zeit. Nun war es also wieder so weit

von Sophie Albers Ben Chamo  14.12.2025 Aktualisiert

Anschlag in Sydney

Felix Klein: »Von Terror und Hass nicht einschüchtern lassen«

Zwei Männer töten und verletzen in Sydney zahlreiche Teilnehmer einer Chanukka-Feier. Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung äußert sich zu der Tat

 14.12.2025

Terror in Sydney

Zivilist entwaffnet Angreifer und wird als »Held« gefeiert

Zwei Männer schießen auf Teilnehmer einer Chanukka-Feier in Sydney: Es gibt Tote und Verletzte. Ein Video soll nun den mutigen Einsatz eines Passanten zeigen

 14.12.2025

Australien

Merz: »Angriff auf unsere gemeinsamen Werte«

Bei einem Anschlag auf eine Chanukka-Feier in der australischen Metropole gab es viele Tote und Verletzte. Der Bundeskanzler und die Minister Wadephul und Prien äußern sich zu der Tat

 14.12.2025 Aktualisiert

Terror in Sydney

Zentralrat der Juden: »In Gedanken bei den Betroffenen«

Der Zentralrat der Juden und weitere jüdische Organisationen aus Deutschland äußern sich zu dem Anschlag auf eine Chanukka-Feier im australischen Sydney

 14.12.2025 Aktualisiert

Australien

16 Tote bei antisemitischem Massaker in Sydney

Australien ist im Schockzustand: Zwei Attentäter schossen am Sonntag auf Juden, die sich in Bondi Beach zu einer Chanukka-Feier versammelt hatten

von Michael Thaidigsmann  14.12.2025 Aktualisiert

Australien

Judenfeindlicher Terroranschlag in Sydney: Zwei Personen in Polizeigewahrsam

Die Polizei ruft nach dem Angriff in Sydney dazu auf, das Gebiet des Angriffs weiter zu meiden. Der Einsatz dauere an

 14.12.2025

Terror

Medienberichte: Terroranschlag in Australien bei Chanukka-Feier

Die Polizei warnt vor einem »sich entwickelnden Vorfall« am Bondi Beach. Ersten Berichten zufolge soll das Ziel ein Chanukka-Fest gewesen sein. Australische Medien berichten von mehreren Opfern

von Denise Sternberg  14.12.2025 Aktualisiert