Zehn Jahre nach einem islamistischen Anschlag auf eine jüdische Schule in Toulouse haben die Präsidenten Frankreichs und Israels der Opfer gedacht. Seit der Bluttat habe Frankreich seinen Kampf gegen den Terrorismus verstärkt, sagte Emmanuel Macron am Sonntag bei den Feierlichkeiten in der südfranzösischen Stadt, an denen auch zahlreiche Angehörige der Toten und Verletzten sowie die Ex-Präsidenten François Hollande und Nicolas Sarkozy teilnahmen. »Frankreich und Israel sind entschlossen, den Terrorismus in all seinen Formen und an allen Fronten zu besiegen.«
ATTENTÄTER Am 19. März 2012 hatte der Islamist Mohamed Merah vor der jüdischen Schule in Toulouse drei Kinder und einen Lehrer erschossen. Tage zuvor hatte er drei Soldaten umgebracht. Polizisten erschossen den Attentäter nach einer Belagerung von dessen Wohnung. Vor seinem Tod erklärte der 23-Jährige, dem Terrornetzwerk Al-Kaida nahezustehen.
Israels Präsident Isaac Herzog sagte bei der Gedenkfeier, der Terrorismus werde nicht siegen können. »Selbst dieses schlimme Ereignis hat uns nur noch stärker verbunden.« Eine Schülerin, die den Angriff überlebt hatte, sagte, man könne auf diesen Exzess des Hasses nur mit einem Exzess der Liebe antworten.
Nach wie vor sind antisemitische Übergriffe in Frankreich ein Problem. 2020 wurden in Frankreich 339 antisemitische Verstöße gemeldet. Ein regionaler Schwerpunkt ist dabei die Hauptstadtregion Île-de-France. dpa