Schweiz

Fünf Übergriffe auf Juden an einem Wochenende in Zürich

Die Mehrzahl der Zürcher Juden lebt im Stadtviertel Wiedikon Foto: IMAGO/Manuel Stefan

Das, erzählt Jonathan Kreutner, habe er in all den Jahren beim Schweizerischen Israelitischen Gemeindebund (SIG) noch nicht erlebt. Aus dem Zürcher Wohnbezirk Wiedikon, wo die meisten Juden der Stadt leben, wurden der Meldestelle des SIG zu Wochenbeginn gleich mehrere Übergriffe und antisemitische Beschimpfungen vom Wochenende zur Kenntnis gebracht.

In mindestens einem Fall könne man mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, dass die angegriffene Person wegen ihrer Jüdischkeit beleidigt worden sei, sagte der langjährige SIG-Generalsekretär dieser Zeitung. Bei allen Fällen seien orthodoxe Juden, die aufgrund ihrer Kleidung als solche erkennbar waren, involviert gewesen, fügte er hinzu.

Lesen Sie auch

Die Polizei überprüfe die eingegangenen Anzeigen noch. Laut Kreutner ist auch noch unklar, ob zwischen den fünf gemeldeten Fällen ein Zusammenhang besteht. Seit den Hamas-Angriffen auf Israel am 7. Oktober 2023 hat sich auch in der zuvor recht sicheren Schweiz die Lage für Juden verschlechtert. Dennoch zeigte sich Kreutner überrascht über die jüngste Häufung der Verdachtsfälle.

Ein im März vorgelegter Antisemitismusbericht des SIG beschrieb, wie der 7. Oktober zu einem sprunghaften Anstieg judenfeindlicher Vorfälle in der Schweiz geführt hatte. So fanden drei Viertel der 2023 verzeichneten Fälle im letzten Quartal des Jahres 2023 statt.

In der jüdischen Gemeinschaft der Schweiz herrsche eine große Verunsicherung, der Politik und Gesellschaft sich stellen müssten, sagte der SIG-Generalsekretär. mth

Russland

Der Vater der israelischen Rüstungsindustrie

Emanuel Goldberg war ein genialer Erfinder in der Weimarer Republik. Die Nazis sorgten dafür, dass er in Europa vergessen wurde. Doch bis heute macht der Mann aus Moskau Israel sicherer

von Leif Allendorf  20.11.2025

Holzstörche zur Geburt in Niederösterreich. Noch immer werden neben den klassischen Namen viele biblische Namen den Kindern gegeben.

Statistik

Diese hebräischen Vornamen in Österreich sind am beliebtesten

Österreichische Eltern wählen gern Klassiker. Unter den Top Ten sind auch viele Namen biblischen Ursprungs

von Nicole Dreyfus  19.11.2025

New York

Rekordpreis für »Bildnis Elisabeth Lederer« bei Auktion

Bei den New Yorker Herbstauktion ist wieder ein Rekord gepurzelt: Ein Klimt-Gemälde wird zum zweitteuersten je versteigerten Kunstwerk – und auch ein goldenes Klo wird für einen hohen Preis verkauft

von Christina Horsten  19.11.2025

TV-Tipp

Ein Skandal ist ein Skandal

Arte widmet den 56 Jahre alten Schock-Roman von Philip Roth eine neue Doku

von Friederike Ostermeyer  18.11.2025

Philosophie

Hannah Arendt und die Freiheit des Denkens

Die politischen Katastrophen des 20. Jahrhunderts waren ihr Lebensthema. Sie sah ihre Aufgabe als politische Denkerin darin, die Welt und die Menschen zu verstehen. Die politische Theoretikerin starb vor 50 Jahren

von Jürgen Prause  18.11.2025

Mexiko

Antisemitisches Graffiti gegen Claudia Sheinbaum sorgt für Empörung

Die Worte »puta judía« wurden auf Gebäude des Obersten Gerichtshofs geschmiert. Die jüdische Gemeinschaft des lateinamerikanischen Landes verurteilt den sich immer wieder äußernden Judenhass

 17.11.2025

USA

6500 Rabbiner auf einem Foto

»Kinus Hashluchim«: Das jährliche Treffen der weltweiten Gesandten von Chabad Lubawitsch endete am Sonntag in New York

 17.11.2025

"Stiller & Meara"

Abschied von den Eltern

Leinwandstar Ben Stiller hat eine erstaunlich persönliche Doku über seine berühmte Familie gedreht

von Patrick Heidmann  16.11.2025

Jerusalem

Nach Streit: Zionistischer Weltkongress einigt sich

Zwei Wochen lang zogen sich die Verhandlungen in dem globalen jüdischen Gremium hin. Nun gibt es ein Abkommen, das der Mitte-links-Block als Sieg für sich wertet

von Joshua Schultheis  16.11.2025