Frankreich

Familie soll Mesusa abnehmen

Eine Mesusa mit dem Text des Gebets »Schma Israel« hängt in traditionellen jüdischen Haushalten am Pfosten oder Rahmen der Eingangstür. Foto: dpa

Eine französische Wohnungsgesellschaft hat eine jüdische Familie in Montpellier laut einem Medienbericht angewiesen, ihre Mesusa vom Türrahmen abzunehmen. Wie die Nachrichtenagentur Jewish Telegraphic Agency berichtete, wurde auf Twitter ein Dokument veröffentlicht, das offenbar die Kopie eines entsprechenden Briefs der Firma Foncière Bergé war.

Objekte Darin hieß es, während einer Inspektion sei festgestellt worden, dass am Türrahmen der Mieter eine Mesusa angebracht worden sei. »Wir erinnern Sie daran, dass in öffentlichen Bereichen keine persönlichen Objekte gezeigt werden sollen. Wir bitten Sie, die Mesusa innerhalb Ihres Wohnraums anzubringen. Danke für Ihr Verständnis«, hieß es demnach weiter. JTA schrieb, die Firma Foncière Bergé habe auf eine Anfrage der Nachrichtenagentur zu dem Brief nicht sofort reagiert.

Laut Medienberichten erklärte sich die Hausverwaltung nach einer Beschwerde der Mieter in einem weiteren Schreiben: Es gehe ihr lediglich darum, das Erscheinungsbild der Türen zu vereinheitlichen. Zahlreiche Menschen hätten in den sozialen Medien den Vorwurf des Antisemitismus gegen die Hausverwaltung und ihre Mitarbeiter erhoben. Dies sei sehr verletzend.

Schma Laut dem jüdischen Religionsgesetz muss eine Mesusa (eine Schriftkapsel, die einen Text aus dem Schma-Israel-Gebet in der Tora enthält) am Türpfosten außerhalb eines Hauses oder eines Raumes befestigt werden. In einem traditionellen jüdischen Haushalt befindet sich am Eingang des Hauses oder der Wohnung sowie an jedem Türrahmen eine Mesusa. In dem Gebetstext heißt es: »Du sollst (diese Worte) auf die Türpfosten deines Hauses und deiner Stadttore schreiben.« ag

Medienbericht

Katar soll mutmaßliches Missbrauchsopfer von Karim Khan ausspioniert haben

Das Emirat scheint sich in den Skandal um den Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs eingemischt zu haben, wie Recherchen nun zeigen

 07.11.2025

Kommentar

In Zohran Mamdanis New York werden Juden geduldet, nicht akzeptiert

»Liberale Zionisten« müssen in der Regierung des neuen Bürgermeisters keinen »Lackmustest« fürchten. Was beruhigend klingen soll, zeigt, wie stark der Antisemitismus geworden ist - nicht zuletzt dank Mamdani

von Gunda Trepp  07.11.2025 Aktualisiert

Hurrikan Melissa

»Ich habe seit einer Woche nicht geschlafen«

Wie ein Rabbiner vom Wirbelsturm in Jamaika überrascht wurde – und nun selbst Betroffenen auf der Insel hilft

von Mascha Malburg  06.11.2025

Kommentar

Wo Israel antritt, rollt der Ball ins moralische Abseits

Israelische Spieler und Fußballfans werden schon lange dafür diskriminiert, dass sie von anderen gehasst werden.

von Louis Lewitan  06.11.2025

Kommentar

Warum Zürichs Entscheid gegen die Aufnahme von Kindern aus Gaza richtig ist

Der Beschluss ist nicht Ausdruck mangelnder Menschlichkeit, sondern das Ergebnis einer wohl überlegten Abwägung zwischen Sicherheit, Wirksamkeit und Verantwortung

von Nicole Dreyfus  06.11.2025

New York

ADL will Mamdani unter Beobachtung stellen

Die Anti-Defamation League erwartet vom neugewählten New York Bürgermeister nichts Gutes. Jetzt hat die jüdische Organisation angekündigt, man werde genau hinschauen

 05.11.2025

Amsterdam

Wegen IDF-Kantor: Concertgebouw sagt Chanukka-Konzert ab

Die renommierte Musikhalle hat wegen des geplanten Auftritts von IDF-Chefkantor Shai Abramson das alljährliche Konzert abgesagt. Die jüdische Gemeinschaft ist empört und will gegen den Entscheid klagen

von Michael Thaidigsmann  05.11.2025 Aktualisiert

Essay

Mamdanis demokratische Steigbügelhalter

Führende Politiker der Demokraten haben aus Opportunismus die Wahl des Israel-Hassers Zohran Mamdani zum New Yorker Bürgermeister ermöglicht - und so in Kauf genommen, dass aus Worten gegen Israel wieder Gewalt gegen Juden werden könnte

von Menachem Z. Rosensaft  05.11.2025

Vatikan

Theologe: Antisemitismus bei Vatikan-Konferenz kein Einzelfall

Der Salzburger Theologe Hoff berichtet über Eklats bei einer jüngsten Vatikan-Konferenz. Ein Schweizergardist soll sich verächtlich über Mitglieder einer jüdischen Delegation geäußert und in ihre Richtung gespuckt haben

 04.11.2025