Islands Kulturszene bleibt konsequent in ihrer heftigen Ablehnung Israels. Nachdem der isländische Auftritt 2019 in Tel Aviv, bei dem die Gruppe Hatari (»Hass wird siegen«) »Palestine«-Banner in die Kameras hielt, eine offizielle Strafe nach sich zog, fordert die »Vereinigung isländischer Komponisten und Lyriker« (FTT) nun, dass Israel für den kommenden Eurovision Song Contest (ESC) disqualifiziert werde.
In einem Brief der FTT an die isländische Sendeanstalt RÚV, die für Islands Repräsentation in dem beliebten Wettbewerb zuständig ist, hieß es, dass Island nicht am Eurovision 2024 teilnehmen dürfe, wenn Israel nicht von der Teilnahme ausgeschlossen werde - so wie Russland wegen der Ukraine-Invasion vom letzten Wettbewerb ausgeschlossen wurde. Island sei verpflichtet, gegen den Krieg im Gazastreifen Stellung zu beziehen.
RÚV-Intendant Stefán Eiríksson hatte daraufhin mitgeteilt, dass die Sendeanstalt an der Teilnahme festhalte. Das Online-Portal »Icelandreview« schreibt zudem, dass die FTT-Forderung in einer Vorstandssitzung der RÚV gar nicht erst zur Abstimmung gekommen sei.
Israel wird nach wie vor im Mai am ESC teilnehmen, wie die Europäische Rundfunkunion, die den Wettbewerb organisiert, mitteilte. »Es ist ein Wettbewerb für Rundfunkanstalten - nicht für Regierungen«, heißt es in einem Statement der Organisation. Israel nimmt seit 50 Jahren am ESC teil. ja