Paris

Entsetzen über »Davidstern«-Aufkleber

Demonstranten am Sonntag in Paris Foto: dpa

Jüdische Organisationen haben sich entsetzt über Davidstern-ähnliche Aufkleber gezeigt, die Muslime bei einer Demonstration gegen Islamophobie am Sonntag in Paris trugen. Kein Muslim in Frankreich erleide das, »was unsere Eltern während des Zweiten Weltkriegs erlitten haben«, zitiert der Sender Franceinfo (Montag) den Präsidenten des Jüdischen Sozialfonds in Frankreich, Ariel Goldmann.

Auf Twitter postete die jüdische Historikerin und Politikerin Esther Benbassa ein Foto von Demonstranten, die alle den an den jüdischen Davidstern erinnernden Aufkleber trugen. In dem Stern, der nur fünf statt sechs Zacken hat, steht »Muslim«. Daneben ist ein gelber Halbmond zu sehen.

vergleich Der Philosoph Bernard-Henri Lévy nannte die Szene »abscheulich«. Der ehemalige Präsident der jüdischen Organisation Licra, Alain Jakubowicz, kommentierte: »Zum Kotzen«. Aurore Berge, Abgeordnete der Regierungspartei La Republique en Marche, twitterte: »Die Situation der Muslime in unserem Land ist nicht vergleichbar mit der der Juden in den 30/40er-Jahren. Dieser Vergleich ist unanständig.«

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Der Imam der Moschee in Bordeaux, Tareq Oubrou, erklärte: »Diejenigen, die diesen gelben Stern tragen, kennen die Geschichte der Juden in Frankreich nicht.« Der Davidstern passe nicht zu der Demonstration, die die Ausgrenzung angeprangert habe.

An dem »Marsch gegen Islamophobie« am Sonntagnachmittag in Paris nahmen rund 13.500 Menschen teil. Dazu aufgerufen hatten unter anderem Parteien und Organisationen aus dem linken Spektrum sowie muslimische Verbände.  kna

Türkei

Telegram und Verschwörungstheorien

Die Festnahme des Messenger-Chefs Pawel Durow sorgt international für wilde antisemitische Gerüchte

von Alexander Friedman  10.09.2024

Dänemark

Terrorvorwürfe nach Angriff auf Wohnung von jüdischer Frau

Ein junger Mann soll in Kopenhagen einen Brandanschlag auf das Zuhause einer Jüdin verübt haben

 10.09.2024

Amerika

Umfrage unter US-Juden: Israel nicht wahlentscheidend

Zwei Drittel der jüdischen Wähler wollen im November für Kamala Harris stimmen und nur ein Viertel für Donald Trump

 10.09.2024

Uman-Wallfahrt

Moldau verweigert jüdischen Pilgern Landegenehmigung

Die traditionelle Wallfahrt ultraorthodoxer Juden ins ukrainische Uman stößt einmal mehr auf Hindernisse

von Martin Roy  09.09.2024

Österreich

Sinnlich und übersinnlich

Adi Hanan ist Tänzerin am Wiener Staatsballett. Zuletzt begeisterte die israelische Ballerina das Publikum mit ihrer ersten Langchoreografie »Eden«

von Nicole Dreyfus  08.09.2024

München

Rabbiner offerieren »Gemeindepaket«

Mit besonders auf kleine Gemeinden abgestimmten Dienstleistungen will die Europäische Rabbinerkonferenz halachische Standards aufrechterhalten

 05.09.2024

Sport

Deutsche U21-Fußballer treffen auf Israel

Das Spiel wird heute im Fernsehen übertragen

 04.09.2024

Slowakei

Eine Rolle reist durch Europa

Imrich Donaths Familie rettete einst die Sefer Tora der Gemeinde von Šal’a vor den Nazis

von Kilian Kirchgeßner  02.09.2024

Rima Hassan

Die Hetzerin

Französische Politiker fordern Ermittlungen gegen die israelfeindliche Europaabgeordnete

von Michael Thaidigsmann  03.09.2024 Aktualisiert