Irak

Entführte Israelin erstmals in Video aufgetaucht

Elizabeth Tsurkov (l.) und ihre Schwester Emma Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Eine im Irak entführte Israelin ist erstmals seit ihrem Verschwinden in einem Video aufgetaucht. Der irakische Fernsehsender Al-Rabiaa veröffentlichte am Montagabend das Video der Frau, die auch russische Staatsbürgerin ist.

Darin identifiziert sie sich als die 37 Jahre alte Elizabeth Tsurkov und erklärt, sie sei vor mehreren Monaten entführt worden. Die Echtheit des Videos ließ sich nicht bestätigen. Es blieb auch unklar, wann es aufgenommen wurde.

Das Büro von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte im Juli mitgeteilt, dass Tsurkov seit Monaten von der Miliz Kataib Hisbollah im Irak festgehalten werde. Die irakische Regierung hatte im Juli Ermittlungen zu ihrer Entführung angekündigt, seitdem aber keine neuen Details zu dem Fall veröffentlicht.

In dem etwa vier Minuten langen Video ist Tsurkov mit schwarzem Hemd zu sehen. Mit ruhiger Stimme bittet sie ihre Familie und Freunde auf Hebräisch darum, sich weiter für ihre Freilassung einzusetzen. Sie habe nicht den Eindruck, dass die israelische Regierung sich bemühe, sie freizubekommen. Tsurkov kritisiert in dem Video auch die Angriffe Israels gegen die terroristische Hamas im Gazastreifen.

Deutsche Kulturvermittlerin

Die Akademikerin, eine Doktorandin an der US-Universität Princeton, war zu Forschungszwecken in den Irak gereist. Princeton erlaubt Studierenden im Zusammenhang mit deren Arbeiten an der Universität eigentlich keinerlei Reisen in den Irak. Tsurkovs Schwester zufolge hatte ein Dissertations-Ausschuss ihrem Forschungsplan aber vorher zugestimmt. Mehrere Princeton-Mitarbeiter wussten demnach von der Irak-Reise.

Der Irak und Israel sind verfeindet. Israelis dürfen nicht ins Land. Selbst der Kontakt zu ihnen steht für Menschen im Land unter Strafe. Mit einem russischen Pass ist eine Einreise jedoch möglich. Auf diese Weise reiste nach Angaben der Universität Princeton auch Tsurkov in den Irak ein.

Die proiranische Kataib Hisbollah zählt zu den stärksten und einflussreichsten Terror-Milizen imIrak. Sie wurde auch verdächtigt, im Jahr 2020 die deutsche Kulturvermittlerin Hella Mewis entführt zu haben, die nach mehreren Tagen wieder freigelassen wurde.

Im selben Jahr wurden zudem mehrere Franzosen zeitweise entführt. Auch Iraker selbst werden im Land immer wieder Opfer von Entführungen. dpa

Jerusalem

Nach Streit: Zionistischer Weltkongress einigt sich

Zwei Wochen lang zogen sich die Verhandlungen in dem globalen jüdischen Gremium hin. Nun gibt es ein Abkommen, das der Mitte-links-Block als Sieg für sich wertet

von Joshua Schultheis  16.11.2025

Kiew

Bargeldberge, Geschäfte und Liebschaften auf Russisch 

Eingeschweißtes Bargeld aus US-Notenbanken, Liebe unter Ministern, heimlicher Hauskauf im Ausland und alles in der falschen Sprache. Die Korruption in der Ukraine bietet Stoff für einen Thriller

von Andreas Stein  14.11.2025

Award

Sarah Jessica Parker erhält Golden-Globe-Ehrenpreis

Die Schauspielerin soll für besondere Verdienste um das Fernsehen ausgezeichnet werden

 14.11.2025

Tel Aviv

Noa Kirel und Daniel Peretz heiraten mit »kleiner Feier«

Die Sängerin und der HSV-Torwart standen in Jaffa unter großen Sicherheitsvorkehrungen unter der Chuppa

von Nicole Dreyfus  13.11.2025

Ausstellung

Avantgardistin der Avantgarde

Berthe Weill förderte nicht nur die moderne Kunst der Jahrhundertwende, als Galeristin war sie selbst eine Schlüsselfigur. Eine Ausstellung in Paris ehrt die Pionierin

von Sabine Schereck  13.11.2025

Amsterdam

Chanukka-Konzert im Concertgebouw kann doch stattfinden

Der israelische Kantor Shai Abramson kann doch am 14. Dezember im Amsterdamer Konzerthaus auftreten - allerdings nur bei zusätzlich anberaumten Konzerten für geladene Gäste

 13.11.2025

Kommentar

In Zohran Mamdanis New York werden Juden geduldet, nicht akzeptiert

»Liberale Zionisten« müssen in der Regierung des neuen Bürgermeisters keinen »Lackmustest« fürchten. Was beruhigend klingen soll, zeigt, wie stark der Antisemitismus geworden ist - nicht zuletzt dank Mamdani

von Gunda Trepp  11.11.2025 Aktualisiert

Zürich

Goldmünze von 1629 versteigert

Weltweit existieren nur vier Exemplare dieser »goldenen Giganten«. Ein Millionär versteckte den Schatz jahrzehntelang in seinem Garten.

von Christiane Oelrich  11.11.2025

USA

Mehrgewichtig, zionistisch und stolz

Alexa Lemieux ist Influencerin in den sozialen Medien und zum Vorbild für viele junge jüdische Frauen geworden

von Sarah Thalia Pines  11.11.2025