Frankreich

Einmalzahlung für die Opfer

Foto: Claims Conference

Mehr als 25.000 französische Juden algerischer Abstammung, die den Holocaust überlebt haben, sind erstmals zu einer Entschädigung durch die deutsche Bundesregierung berechtigt. Das kündigte am Montag der Präsident der Claims Conference, Julius Berman, an.

Demnach können Juden, die zwischen Juli 1940 und November 1942 in den ehemaligen französischen Departements in Algerien gelebt und unter nationalsozialistischen Verfolgungsmaßnahmen gelitten haben, jetzt eine Zahlung aus dem Hardship Fund der Claims Conference erhalten. Berechtigte Personen haben Anspruch auf eine Einmalzahlung von 2556,46 Euro.

»Dies ist eine längst überfällige Anerkennung einer großen Gruppe von Juden, die (...) unter antijüdischen Maßnahmen durch Verbündete der Nationalsozialisten wie das Vichy-Regime gelitten haben«, sagte Greg Schneider, der Vizepräsident der Claims Conference. »Die Vichy-Regierung hat diese Menschen vor allem Einschränkungen hinsichtlich des Zugangs zu Ausbildung, politischem Leben, der Teilhabe am sozialen Leben und der Arbeit unterworfen und hat sie aus der Gesellschaft ausgestoßen, nur weil sie Juden waren.«

Registrierung Zur Vereinfachung des Verfahrens wird die Claims Conference vom 7. Februar bis Ende April ein Hilfs- und Registrierungszentrum in Paris unterhalten. In der französischen Hauptstadt wohnen die meisten algerischen Überlebenden. Termine sind nur nach vorheriger Anmeldung möglich. Alle Dienstleistungen sind für die Überlebenden kostenfrei.

In anderen französischen Städten wie Marseille, Lyon und Toulouse werden zeitgleich Nebenstellen für diejenigen Überlebenden eröffnet, denen es nicht möglich ist, nach Paris zu reisen oder ihren Antrag online zu stellen. Die Zahlungen sollen nach Abschluss der Einzelfallprüfung ab Juli erfolgen.

»Unser Ziel ist es, den Überlebenden bei der Registrierung zu helfen«, sagte Rüdiger Mahlo, Repräsentant der Claims Conference in Deutschland. »Diese Dienstleistung ist absolut kostenfrei.«

Die Registrierung erfolgt über die Website www.fonds-ipa.fr. Dort sind alle erforderlichen Angaben und Dokumente aufgeführt. Personen, die Unterstützung bei der Registrierung benötigen, können unter www.fonds-ipa.fr einen Termin vereinbaren. ja

www.claimscon.org

Mexiko

»La Doctora« liefert

Die Sozialdemokratin und Physikerin Claudia Sheinbaum ist seit einem Jahr Präsidentin. Eine erste Bilanz

von Michael Ludwig  21.10.2025

Charlotte (North Carolina)

Schachgroßmeister Daniel Naroditsky mit 29 Jahren gestorben

Das Charlotte Chess Center würdigt ihn als »herausragenden Schachspieler, Lehrer und geliebten Freund«

 21.10.2025

Nachruf

Abschied von einer starken Frau

Die tschechische Zeitzeugin Dita Kraus ist im Alter von 96 Jahren in Jerusalem gestorben

von Barbara Bišický-Ehrlich  21.10.2025

Großbritannien

König Charles besucht Synagoge von Manchester

Nach dem Anschlag an Jom Kippur, bei dem zwei Gemeindemitglieder getötet wurden, drückte der Monarch seine Anteilnahme aus

 20.10.2025

Israel

WIZO trauert um Ehrenpräsidentin Tova Ben-Dov

Sechs Jahrzehnte lang widmete sie sich der WIZO. Nun ist Tova Ben-Dov im Alter von 88 Jahren in Israel gestorben

 20.10.2025

Meinung

Warum ich Angst vor der politischen Linken habe

Dass Links bedeutet, sich für mit sozialem Gewissen für die Schwachen einzusetzen, gehört längst der Vergangenheit an

von Michel Ronen  20.10.2025

Florida

»Die Zeit der ungestraften Israel-Boykotte ist vorbei«

Der US-Bundesstaat geht gegen Israel-Boykotteure weltweit vor: Florida verbietet seinen öffentlichen Einrichtungen die Zusammenarbeit mit Regierungen, Universitäten und Unternehmen, die BDS propagieren

von Michael Thaidigsmann  19.10.2025

Großbritannien

»Wir wussten, dass dieser Tag kommen würde«

Das tatkräftige Eingreifen von Gemeindemitgliedern konnte Leben retten. Doch nach dem Anschlag auf die Synagoge in Manchester beklagt die Gemeinschaft zwei Tote und mehrere Verletzte

von Michael Thaidigsmann  19.10.2025

Großbritannien

Aufsicht rügt BBC wegen »schwerwiegender Irreführung«

Eine BBC-Doku aus Gaza drehte sich um den 13-jährigen Sohn eines hochrangigen Hamas-Funktionärs. Doch davon erfuhren die Zuschauer nichts. Jetzt beschloss die Ofcom Sanktionen gegen den Sender

 17.10.2025