Slowenien

Eine neue Synagoge für Ljubljana

Blick auf die Stadt Ljubljana Foto: Getty Images/iStockphoto

In der slowenischen Hauptstadt Ljubljana gibt es wieder ein dauerhaftes jüdisches Bethaus. Die neue Synagoge wurde am Dienstag im Beisein von Staatspräsident Borut Pahor eröffnet, wie die Presseagentur berichtet. Das in einem Wohnhaus im Stadtzentrum gelegene Bethaus gehe in seiner Gründung, Planung und Realisierung auf den Präsidenten der Jüdischen Gemeinde Graz, Elie Rosen, zurück. Die nach traditionellem Ritus geführte neue Synagoge wird von der Jüdischen Gemeinde Graz für die Gemeinde Sloweniens unterhalten.

An der Eröffnung am Gedenktag der Novemberpogrome von 1938 nahmen auch der katholische Erzbischof von Ljubljana Stanislav Zore, der muslimische Großmufti Sloweniens Nevzet Poric sowie hochrangige Vertreter von Politik, Diplomatie und Gesellschaft teil. An einem Tag, an dem in Europa einst Synagogen in Brand gesetzt und zerstört wurden, habe man mit der Eröffnung ein Zeichen setzen wollen, hob Rosen als Präsident der Synagogen von Graz und Ljubljana hervor.

Im August war der »Verband der Jüdischen Gemeinden Graz und Ljubljana« gegründet worden. Aus Mangel an Finanzmitteln war es zuvor nicht gelungen, eine eigene dauerhafte Synagoge in Ljubljana einzurichten.

Der Präsident des European Jewish Congress, Moshe Kantor, würdigte in einer Grußbotschaft den in Europa bislang einzigartigen grenzüberschreitenden Zusammenschluss. In der Öffnung der Synagoge sieht er einen Meilenstein für Konsolidierung und Ausbau jüdischen Lebens in Slowenien.

Die Kooperation hat historische Wurzeln: Von den 1880er-Jahren bis zum Zusammenbruch der Donaumonarchie gehörten die Juden der Krain, zu der auch Ljubljana (damals Laibach) zählte, offiziell zur Jüdischen Gemeinde Graz. Der Oberrabbiner übernahm auch die rabbinischen Funktionen in der heutigen slowenischen Hauptstadt. Die Standesregister der Juden Ljubljanas werden bis heute im Archiv der Grazer Gemeinde aufbewahrt. kna

Lesen Sie mehr in unserer kommenden Printausgabe.

Berlin

Prozess um Attentat am Holocaust-Mahnmal fortgesetzt

Das überlebende Opfer, der 31-jährige spanische Tourist Iker M., wollte am Mittwoch persönlich vor dem Kammergericht aussagen

 03.12.2025

Sydney

Jüdische Organisationen prangern »Geißel« Antisemitismus an

Im Fokus steht dieses Mal Australien. Es ist Gastgeber einer Konferenz der internationalen jüdischen Initiative »J7«. Sie stellt Zahlen zu Judenhass auf dem Kontinent vor - und spricht von historischen Höchstständen

von Leticia Witte  02.12.2025

New York

Das sind die Rabbiner in Mamdanis Team

Im Gegensatz zu seinem Vorgänger hat Mamdani keinen Ortodoxen in seine Übergangsausschüsse berufen – eine Lücke, die bereits im Wahlkampf sichtbar wurde

 02.12.2025

Dänemark

Männer sollen 760.000 Euro für die Hamas gesammelt haben

Am Dienstagmorgen nahm die Polizei einen 28-Jährigen fest. Sein mutmaßlicher Komplize sitzt bereits in U-Haft

 02.12.2025

Italien

Francesca Albanese und ihre »Mahnung« an die Presse

In Turin wurden die Redaktionsräume von »La Stampa« von Demonstranten verwüstet. Die Reaktion der UN-Sonderbeauftragten für die Palästinensergebiete verstörte viele

von Michael Thaidigsmann  02.12.2025

Jüdisches Leben im Libanon

Noch immer hat Beirut eine Synagoge, aber die Gläubigen nehmen ab

Einst war Libanon ihr Zufluchtsort, dann kam der Bürgerkrieg, und viele gingen. Doch nach wie vor gehören Juden zu den 18 anerkannten Religionsgruppen im Libanon - auch wenn nur noch wenige im Land leben

von Andrea Krogmann  02.12.2025

Bereit fürs ICZ-Präsidium: Noëmi van Gelder, Arthur Braunschweig und Edi Rosenstein (v.l.n.r.)

Interview

»Meinungsvielfalt gilt es auszuhalten« 

Am 8. Dezember wählt die Gemeindeversammlung der Israelitischen Cultusgemeinde Zürich ein neues Präsidium. Ein Gespräch mit den Kandidaten über Herausforderungen an die Gemeinde, Grabenkämpfe und Visionen

von Nicole Dreyfus  01.12.2025

Italien

Der Anti-Banksy

AleXsandro Palombo unterstützt mit seiner Kunst Israel, anstatt es zu verdammen

von Federica Matteoni  01.12.2025

Haifa

Nach abgesagter Auktion: Holocaust-Zeugnisse jetzt in Israel

Die geplante Versteigerung von Holocaust-Zeugnissen in Deutschland hatte für große Empörung gesorgt. Nun wurden viele der Objekte nach Israel gebracht und sollen dort in einem Museum gezeigt werden

von Sara Lemel  01.12.2025