USA

»Ein unauslöschliches Erbe«

Ruth Bader Ginsburg sel. A. (1933–2020) Foto: dpa

Sie sei immer stolz darauf gewesen, jüdisch zu sein, und habe gewusst, wie die jüdische Tradition ihr Leben und ihren Werdegang beeinflussten. Jüdische Organisationen in den Vereinigten Staaten gedenken der am Freitag verstorbenen Obersten Richterin Ruth Bader Ginsburg und heben ihre Bedeutung für das Land hervor.

»Ihr Leben ist ein Vermächtnis und ein Testament, und ihre Erinnerung wird für immer ein Segen und eine Lehre sein«, erklärte der Präsident des Jüdischen Weltkongresses (WJC), Ronald S. Lauder.

freiheit »Mögen wir in ihre festen Fußstapfen treten, mögen wir ihre Worte beherzigen: ›Die größte Bedrohung der Freiheit ist ein träges Volk; die öffentliche Diskussion ist eine politische Pflicht, dies sollte ein Grundprinzip der amerikanischen Regierung sein‹«, ergänzte Lauder.

Lauder lobte Ginsburg als »Vorreiterin für die Gleichstellung der Geschlechter«. Mit ihrer Arbeit habe sie den Weg für Frauen in der Justiz geebnet. »Sie kämpfte unerschütterlich dafür, die Rechte von Frauen und Minderheiten voranzutreiben und zu verteidigen. Sie verkörperte den Grundsatz, dass vor dem Gesetz alle gleich sind, sowie den jüdischen Wert, nach Gerechtigkeit zu streben.«

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Und in der Tat: Bereits vor Jahren hatte Ruth Bader Ginsburg an den Wänden ihrer Arbeitsräume den Toravers: »Zedek, Zedek tirdof!« (Der Gerechtigkeit, ja, der Gerechtigkeit jage nach!) aufgehängt.

Gerechtigkeit Auch das American Jewish Committee (AJC) lobte Bader Ginsburgs »legendäres Engagement für die Sache des Rechts und der Gerechtigkeit«. Weder Krankheit noch Familientragödie hätten sie davon abhalten können, »ihre Pflichten als Richterin des Obersten Gerichtshofes zu erfüllen«.

Weiter hob das AJC hervor, dass Ginsburg »Freundschaften pflegte über ideologische Grenzen hinweg«. Damit sei sie »eine allzu seltene Ausnahme in einem ansonsten polarisierten Washington« gewesen.

Darüber hinaus, so das AJC, sei Ginsburg für ihren großen Familiensinn bekannt gewesen: »Diejenigen, die das Privileg hatten, sie persönlich zu kennen, sahen, wie sehr sie sich um ihre Kinder und Enkelkinder kümmerte. Als sie einmal von einer Schülerin gefragt wurde, was ihre stolzeste Leistung sei, sagte sie: ›Nun, natürlich, meine Kinder und Enkelkinder.‹«

FRAUENRECHTE In einer gemeinsamen Erklärung hoben die Union for Reform Judaism, die Central Conference of American Rabbis und die Organiation »Women of Reform Judaism« hervor, dass Bader Ginsburg die erste jüdische Frau war, die Richterin am Obersten Gerichtshof wurde.

»Sie hinterlässt ein unauslöschliches Erbe. Nur wenige Menschen haben den Verlauf einer Nation so lange oder so tiefgreifend beeinflusst wie Richterin Ruth Bader Ginsburg.«

Als Anwältin habe Ginsburg »die Rechte der Frauen in einer Zeit gefördert, in der Frauen der gleichberechtigte Zugang zu Bildung, Beschäftigung, Wirtschaft und anderen Möglichkeiten verweigert wurde. … Möge ihre Erinnerung immer ein Segen sein.« ja

Bundesamt für Statistik

Dieser hebräische Vorname ist am beliebtesten bei Schweizer Eltern

Auch in der Schweiz wählen Eltern weiterhin häufig biblische Namen für ihr Neugeborenes

von Nicole Dreyfus  08.09.2025 Aktualisiert

Belgien

Aus der Straße des Antisemiten wird die Straße der Gerechten

In Brüssel gibt es jetzt eine Rue Andrée Geulen. Sie ist nach einer Frau benannt, die im 2. Weltkrieg mehr als 300 jüdische Kinder vor den deutschen Besatzern rettete. Doch bei der Einweihung herrschte nicht nur eitel Sonnenschein

von Michael Thaidigsmann  08.09.2025

Vuelta

Spanischer Radprofi Romo stürzt wegen Protestaktion

Die »propalästinensischen« Proteste bei der Spanien-Rundfahrt nehmen kein Ende. Auf der 15. Etappe ist es zu Stürzen gekommen

 07.09.2025

Österreich

Eine Legende feiert den jüdischen Zusammenhalt

Vor genau 100 Jahren wurde der SC Hakoah erster Profi-Fußballmeister. Der Verein hatte damals eine Mannschaft von Weltrang. Es gibt ihn nach wie vor – nur etwas anders

von Stefan Schocher  07.09.2025

London

Heftige Gewalt gegen Beamte bei »propalästinensischem« Protest

Bei »propalästinensischen« Protesten kam es im Herzen Londons zu heftigen Ausschreitungen gegen Polizisten

 07.09.2025

Mallorca

»Die Freitagsgottesdienste sind sehr gut besucht«

Der neue Rabbiner Eliahu Bar-Geva über Gemeinsamkeiten und seine Pläne für die Zukunft der jüdischen Gemeinde auf der Ferieninsel

von Linn Vertein  07.09.2025

Fürth

Ruth Weiss ist gestorben

Sie engagierte sich ihr Leben lang gegen Rassismus und Menschenfeindlichkeit. Nun ist die in Franken geborene Schriftstellerin mit 101 Jahren gestorben

 05.09.2025 Aktualisiert

USA

Aus Prinzip einfach

Wie die Kochbuchautorin Adeena Sussman die jüdische Küche noch populärer macht

von Sarah Thalia Pines  04.09.2025

Der Vorfall ereignete sich vergangene Woche im AZ Zeno Campus-Krankenhaus in Knokke-Heist in Belgien.

Belgien

Antisemitischer Arzt diskriminiert jüdisches Mädchen

Der Radiologe notierte auf dem Diagnoseblatt »jüdisch (Israel)« und teilt in seinen Social-Media-Konten antisemitische Karikaturen

von Nicole Dreyfus  02.09.2025