Bukarest

Besuch im Choral-Tempel

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (m) besucht den Choral-Tempel und spricht mit Silviu Vexler (r) Foto: picture alliance/dpa

Zum Abschluss seines eintägigen Arbeitsbesuchs in Rumänien ist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Mittwochabend mit führenden Vertretern der jüdischen Gemeinde des Landes zusammengetroffen. Im Bukarester Choral-Tempel, der größten Synagoge des Landes, sprach er mit Silviu Vexler, dem Vorsitzenden der Föderation der jüdischen Gemeinden in Rumänien (FCER), und dessen Stellvertreter Ovidiu Banescu sowie mit Oberrabbiner Rafael Shaffer, FCER-Sozialdezernentin Mona Bejan und dem Geschäftsführer der Föderation, Eduard Kupferberg.

Das Bethaus im Zentrum der rumänischen Hauptstadt wurde in den 1860er-Jahren nach dem Vorbild des Leopoldstädter Tempels in Wien errichtet und gilt als eine der schönsten Synagogen Europas.

FLÜCHTLINGE Die Vertreter der FCER erzählten Steinmeier, wie die jüdische Gemeinschaft des Landes die Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine unterstützt. Mehr als 600.000 sind in den vergangenen zwei Monaten nach Rumänien gekommen beziehungsweise auf ihrer Flucht aus der Ukraine durch das Land gereist – darunter rund 14.000 jüdische Flüchtlinge.

An der ukrainischen Grenze betreibt die Gemeinde gemeinsam mit internationalen jüdischen Hilfsorganisationen wie dem American Jewish Joint Distribution Committee (JOINT) ein Notaufnahmezelt. FCER-Vize Ovidiu Banescu betonte, dass man sowohl jüdischen als auch nichtjüdischen Kriegsflüchtlingen helfe. »Wir machen da absolut keinen Unterschied!«

DEMOGRAFIE Die jüdische Gemeinschaft des Landes sei stark überaltert, sagte Banescu der Jüdischen Allgemeinen, die Zahl der Mitglieder nehme seit Jahrzehnten ab. »Wir würden uns freuen, wenn einige Flüchtlinge bei uns blieben – doch für die meisten ist Rumänien nur Transitland, und sie ziehen nach ein paar Tagen oder Wochen weiter nach Westen.« Viele gingen nach Österreich, Deutschland oder Frankreich, so Banescu.

Nach Angaben der Föderation der FCER gibt es heute rund 3500 Juden in der rumänischen Hauptstadt. Im ganzen Land sollen es zwischen 6000 und 10.000 sein. Vor dem Holocaust waren es rund 800.000 – eine der größten jüdischen Gemeinschaften der Welt.

Großbritannien

Warten auf »Bridgerton«

Die Sehnsucht nach der vierten Staffel des Netflix-Hits ist groß. Aber wie war eigentlich das reale jüdische Leben in der Regency?

von Nicole Dreyfus  29.06.2025

Glastonbury Festival

Kritik an antiisraelischen Parolen

Neben der Musik sorgt Hetze gegen Israel für Aufsehen – mit Folgen für die BBC, die alles live übertragen hat

 29.06.2025

Glastonbury

Bob Vylan ruft »Death, death to the IDF« – BBC überträgt es

Beim größten Open Air Festival Großbritanniens rufen Musiker antiisraelische Parolen

 28.06.2025

Militär

Name des schwulen Bürgerrechtlers Harvey Milk von US-Kriegsschiff gestrichen

Das nach Milk benannte Versorgungsschiff heißt jetzt »USNS Oscar V. Peterson«

 28.06.2025

Meinung

Francesca Albaneses Horrorshow

Die UN-Berichterstatterin verharmlost den Hamas-Terror und setzt die Israelis mit den Nazis gleich. Mit ihren Ansichten tourt sie nun durch die Schweiz

von Nicole Dreyfus  30.06.2025 Aktualisiert

Aufarbeitung

Brasilien entschädigt Familie von jüdischem Diktaturopfer

Vladimir Herzog gehört zusammen mit dem ehemaligen Abgeordneten Rubens Paiva zu den bekanntesten Diktaturopfern

 27.06.2025

Buenos Aires

Anschlag auf Juden in Argentinien: Prozess nach mehr als 30 Jahren

Am 18. Juli 1994 waren beim Anschlag auf das jüdische Kulturzentrum AMIA 85 Menschen getötet und mehr als 300 verletzt worden

 27.06.2025

USA

Die Social-Media-Bändigerin

Die pro-israelische Influencerin Montana Tucker liefert Lehrstücke der modernen Kommunikation im Akkord. Zeit, sich die junge Frau, die mit Tanzvideos berühmt wurde, genauer anzusehen

von Sophie Albers Ben Chamo  26.06.2025

Balkan

Bosnien entschuldigt sich bei Rabbinerkonferenz

Über eine Tagung der Europäischen Rabbinerkonferenz in Sarajevo kam es zum judenfeindlichen Eklat. Mit der jetzt erfolgten Entschuldigung ist der Fall indes noch nicht bereinigt

 26.06.2025