Großbritannien

Beerdigung nach mehr als 70 Jahren

Beerdigung auf dem Friedhof United Synagogue’s New Cemetery in Bushey, England Foto: dpa

Auf einem jüdischen Friedhof am Rande Londons sind am Sonntag die Überreste von sechs unbekannten Schoa-Opfern beerdigt worden. Britischen Medien zufolge hatten die Asche und die Knochenreste der sechs nicht identifizierten Erwachsenen und eines Kindes jahrelang im Londoner Imperial War Museum gelegen, bis sie bei einer Bestandsaufnahme im vergangenen Jahr entdeckt wurden.

Ein anonymer Spender hatte sie dem Museum 1997 zusammen mit anderen Gegenständen aus dem Konzentrationslager Auschwitz übergeben. Bei Tests wurde festgestellt, dass es die Überreste von fünf Erwachsenen und einem Kind sind.

Zeremonie Bei der Zeremonie am Sonntag wurden sie in einem Sarg mit Erde aus Israel beerdigt. Rund 1200 Trauergäste, darunter 50 Holocaust-Überlebende, hatten sich zu dem Begräbnis eingefunden. Auch Israels Botschafter in Großbritannien, Mark Regev, nahm daran teil.

Bei Tests wurde festgestellt, dass es die Überreste von fünf Erwachsenen und einem Kind sind.

Der britische Oberrabbiner Ephraim Mirvis sprach das Kaddisch und das El Male Rachamim. In seiner Ansprache sagte Mirvis, die Opfer seien »ihrer Würde beraubt worden, sowohl im Leben als auch im Tod. Und wir werden jetzt die Gelegenheit haben, sie angemessen zu beerdigen.«

Mirvis hob hervor: »Hier ist heute auch der Botschafter Israels. Als sie in den Tod gingen, hätten sie nicht geglaubt, dass eines Tages ein solcher Posten existieren könnte – der Botschafter des jüdischen Staates. Als ihr in den Tod geschickt wurdet, gab es am Ende eures Leidens kein Licht. Doch nur drei Jahre nach dem Holocaust wurde der Staat Israel geboren.«

Der britische Oberrabbiner Ephraim Mirvis sprach das Kaddisch und das El Male Rachamim.

Vor der Beerdigung hatte Prinz Charles einen persönlichen Brief verfasst. Darin drückt er der jüdischen Gemeinde sein herzlichstes Beileid aus und schreibt: »Als Schirmherr des Holocaust Memorial Day Trust möchte ich Ihnen mitteilen, wie berührt ich davon bin, dass Sie sich darum kümmern, dass die sechs Holocaustopfer eine würdige endgültige Ruhe finden.«  tok

Bundesamt für Statistik

Dieser hebräische Vorname ist am beliebtesten bei Schweizer Eltern

Auch in der Schweiz wählen Eltern weiterhin häufig biblische Namen für ihr Neugeborenes

von Nicole Dreyfus  03.09.2025 Aktualisiert

Der Vorfall ereignete sich vergangene Woche im AZ Zeno Campus-Krankenhaus in Knokke-Heist in Belgien.

Belgien

Antisemitischer Arzt diskriminiert jüdisches Mädchen

Der Radiologe notierte auf dem Diagnoseblatt »jüdisch (Israel)« und teilt in seinen Social-Media-Konten antisemitische Karikaturen

von Nicole Dreyfus  02.09.2025

Schweiz

35 Jahre orthodoxe Nachrichten

»Die Jüdische Zeitung« ist die einzige deutschsprachige Wochenzeitschrift charedischer Juden – die Zahl der Leser wächst

von Peter Bollag  02.09.2025

Europa

Angst im Gepäck

Fast überall auf dem Kontinent kommt es zu verbalen oder gewalttätigen Übergriffen gegen jüdische und israelische Touristen. Wir haben Reisende gefragt, wie sie damit umgehen

von Nicole Dreyfus  01.09.2025

Rom

Goethe, Gucci, Miete – Streit um historisches Kaffeehaus

Seit 2017 gibt es einen Konflikt mit dem Eigentümer, dem Israelitischen Krankenhaus – nun soll das Antico Caffè Greco offenbar schließen

von Sabina Crisan  31.08.2025

Frankreich

Rabbinerin und Medienstar

Delphine Horvilleur ist die prominenteste Vertreterin des liberalen Judentums im Land. Trotz antisemitischer Angriffe und Hass aus verschiedenen Richtungen hält sie am Dialog fest

von Christine Longin  31.08.2025

Schweiz

Antisemitische Hetze in Zürich

In den Stadtvierteln Enge und Wollishofen, wo viele Juden leben, sind israelfeindliche Plakate an öffentlichen Orten aufgetaucht

 29.08.2025

Würdigung

Tapfer, klar, integer: Maram Stern wird 70

Er ist Diplomat, Menschenfreund, Opernliebhaber und der geschäftsführende Vizepräsident des Jüdischen Weltkongresses. Zum Geburtstag eines Unermüdlichen

von Evelyn Finger  29.08.2025

Russland

Die Angst vor den Worten

Alla Gerber ist mit 93 Jahren noch immer eine unerschrockene Kämpferin gegen den Antisemitismus. Ein Besuch bei der Moskauer Journalistin und Publizistin

von Polina Kantor  28.08.2025