Rumänien

Austausch über den Hass

Im Gespräch: der Geschäftsführer des Jüdischen Weltkongresses, Robert Singer, mit Rumäniens Ministerpräsidentin Viorica Dăncilă und dem rumänischen Staatssekretär Alexandru Micula (v.l.) Foto: Shahar Azran / World Jewish Congress

In der rumänischen Hauptstadt Bukarest ist am Montag das erste Gipfeltreffen der europäischen Antisemitismusbeauftragten eröffnet worden. Dazu eingeladen hatten der Jüdische Weltkongress (WJC) und die rumänische Regierung. Rumänien hat noch bis Ende Juni die EU-Ratspräsidentschaft inne.

Neben Antisemitismusbeauftragten der Regierungen Deutschlands, Polens, Russlands und vieler weiterer Staaten nehmen an dem zweitägigen Treffen auch die Koordinatorin der Europäischen Kommission zur Bekämpfung des Antisemitismus, Katharina von Schnurbein, sowie Elan Carr, der neue US-Sonderbeauftragte für die Bekämpfung des Antisemitismus, teil.

Wie die Jewish Telegraphic Agency berichtet, treffen sie in Bukarest mit Vertretern jüdischer Gemeinden aus aller Welt zusammen.

Wendepunkt Der Geschäftsführer des Jüdischen Weltkongresses, Robert Singer, sagte bei der Eröffnung der Konferenz zu den Teilnehmern: »Ich weiß, dass diese außerordentliche Zusammenkunft ein wichtiger Wendepunkt in unserem gemeinsamen Kampf zur Beseitigung des Antisemitismus sein wird. Ich möchte jedem von Ihnen persönlich danken – Sie sind unsere engsten Verbündeten in diesem Kampf.«

Obwohl der Antisemitismus in vielen Ländern zunehme, seien in den vergangenen drei Jahren wichtige Erfolge erzielt worden, sagte Katharina von Schnurbein.

Der rumänische Staatssekretär Alexandru Micula erklärte: »Der Antisemitismus ist in ganz Europa auf dem Vormarsch. Die rumänische EU-Ratspräsidentschaft hat beschlossen, die Bekämpfung des Antisemitismus neben Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung zu einem ihrer vorrangigen Themen zu machen. Wir glauben an unsere Verantwortung als hochrangige Vertreter, eine jüdische Zukunft in Europa zu sichern.«

Themen Die Gespräche am Montag konzentrierten sich auf den Austausch von Arbeitspraktiken sowie darauf, wie man weitere Regierungen dazu bewegen kann, die Antisemitismus-Definition der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) anzunehmen.

Obwohl der Antisemitismus in vielen Ländern zunehme, seien in den vergangenen drei Jahren wichtige Erfolge erzielt worden, sagte die EU-Antisemitismusbeauftragte Katharina von Schnurbein. »Wir sind von der Kenntnisnahme des Problems zu verschiedenen Maßnahmen übergegangen, um es zu bekämpfen«, fügte sie hinzu.

Von Schnurbein hob den Verhaltenskodex hervor, der 2016 von Facebook, Twitter, YouTube und Microsoft sowie von der Europäischen Kommission unterzeichnet wurde, und forderte die Unternehmen auf, die Mehrzahl der gemeldeten illegalen Hassreden innerhalb von 24 Stunden zu löschen. Die Compliance sei von 28 Prozent im Jahr 2017 auf 72 Prozent im Februar dieses Jahres gestiegen, fügte sie hinzu.

Ein weiterer Erfolg, so von Schnurbein, sei die Annahme der IHRA-Antisemitismus-Definition durch das Europäische Parlament im Jahr 2016.  tok

Großbritannien

Warten auf »Bridgerton«

Die Sehnsucht nach der vierten Staffel des Netflix-Hits ist groß. Aber wie war eigentlich das reale jüdische Leben in der Regency?

von Nicole Dreyfus  29.06.2025

Glastonbury Festival

Kritik an antiisraelischen Parolen

Neben der Musik sorgt Hetze gegen Israel für Aufsehen – mit Folgen für die BBC, die alles live übertragen hat

 29.06.2025

Glastonbury

Bob Vylan ruft »Death, death to the IDF« – BBC überträgt es

Beim größten Open Air Festival Großbritanniens rufen Musiker antiisraelische Parolen

 28.06.2025

Militär

Name des schwulen Bürgerrechtlers Harvey Milk von US-Kriegsschiff gestrichen

Das nach Milk benannte Versorgungsschiff heißt jetzt »USNS Oscar V. Peterson«

 28.06.2025

Meinung

Francesca Albaneses Horrorshow

Die UN-Berichterstatterin verharmlost den Hamas-Terror und setzt die Israelis mit den Nazis gleich. Mit ihren Ansichten tourt sie nun durch die Schweiz

von Nicole Dreyfus  30.06.2025 Aktualisiert

Aufarbeitung

Brasilien entschädigt Familie von jüdischem Diktaturopfer

Vladimir Herzog gehört zusammen mit dem ehemaligen Abgeordneten Rubens Paiva zu den bekanntesten Diktaturopfern

 27.06.2025

Buenos Aires

Anschlag auf Juden in Argentinien: Prozess nach mehr als 30 Jahren

Am 18. Juli 1994 waren beim Anschlag auf das jüdische Kulturzentrum AMIA 85 Menschen getötet und mehr als 300 verletzt worden

 27.06.2025

USA

Die Social-Media-Bändigerin

Die pro-israelische Influencerin Montana Tucker liefert Lehrstücke der modernen Kommunikation im Akkord. Zeit, sich die junge Frau, die mit Tanzvideos berühmt wurde, genauer anzusehen

von Sophie Albers Ben Chamo  26.06.2025

Balkan

Bosnien entschuldigt sich bei Rabbinerkonferenz

Über eine Tagung der Europäischen Rabbinerkonferenz in Sarajevo kam es zum judenfeindlichen Eklat. Mit der jetzt erfolgten Entschuldigung ist der Fall indes noch nicht bereinigt

 26.06.2025