Frankreich

»Attacke aus langer Weile«

Pétanque-Kugeln Foto: imago/Winfried Rothermel

Frankreichs Juden atmen auf. Der Angriff auf eine 79-jährige Jüdin am vergangenen Dienstag im Pariser 11. Arrondissement war offenbar keine dezidiert antisemitische Tat.

Wie französische Medien meldeten, war die Frau verwundet worden, als sie vor dem Centre Maayan, einer liberalen Synagoge in der Rue Mouffle, stand und ein Unbekannter ihr von oben eine Metallkugel gegen den Kopf warf. Zeugen sagten, sie hätten nicht gesehen, woher oder von wem die Kugel geschleudert wurde.

Das Opfer wurde mit Kopfverletzungen ins Lariboisière-Krankenhaus gebracht und nach umfangreichen neurologischen Untersuchungen wieder entlassen.

Pétanque-Ball Wie sich jetzt herausstellte, handelte es sich bei dem vermeintlichen Angreifer um einen 12-jährigen Jungen, der, wie er der Polizei sagte, »aus langer Weile« einen Pétanque-Ball aus dem Fenster geworfen hatte – der die Frau traf.

Er sei »ein Kind aus einer guten Familie«, berichtet die Pariser Boulevardzeitung »Le Parisien«. »Seine Eltern sind Lehrerin und Psychologe« – er habe aber »einige Schwierigkeiten«.

Der Präsident des Nationalen Büros für Wachsamkeit gegen Antisemitismus (BNVCA), Sammy Ghozlan, sagte im Gespräch mit Journalisten: »Die verwirrten Eltern des Jungen haben sich bei den Mitgliedern des Gemeindezentrums entschuldigt.« ja

München/Gent

Charlotte Knobloch spricht von »historischem Echo«

Nach der Ausladung des israelischen Dirigenten Lahav Shani von einem Musikfestival meldet sich Charlotte Knobloch mit deutlichen Worten

 11.09.2025

Italien

Jüdisches Touristen-Paar in Venedig attackiert

Die Täter schrien »Free Palestine«, bevor sie die Ehefrau mit einer Flasche attackierten und ihren Ehemann ohrfeigten

 11.09.2025

Georgien

Sicher und schön

Der Kaukasus-Staat pflegt Erbe und Zukunft der Juden. Und bietet atemberaubende Natur. Ein Besuch

von Michael Khachidze  11.09.2025

Belgien

Argerich, Maisky, Schiff empört über Gent-Festival

Bekannte jüdische und nichtjüdische Musiker haben eine Petition gestartet, um gegen die Ausladung der Münchner Philharmoniker und ihres Dirigenten Lahav Shani zu protestieren

 11.09.2025

Imanuels Interpreten (13)

Herb Alpert: Der Universalkünstler

Vom Trompeter zum Philantropen: Der Sohn jüdischer Einwanderer aus Kalifornien erreichte in den 90 Jahren seines bisherigen Lebens viel

von Imanuel Marcus  10.09.2025

Bundesamt für Statistik

Dieser hebräische Vorname ist am beliebtesten bei Schweizer Eltern

Auch in der Schweiz wählen Eltern weiterhin häufig biblische Namen für ihr Neugeborenes

von Nicole Dreyfus  10.09.2025 Aktualisiert

Südafrika

Unvergessliche Stimme

Die Schoa-Überlebende Ruth Weiss hat sich als Journalistin, Schriftstellerin und Kämpferin für Menschenrechte einen Namen gemacht. Sie wurde 101 Jahre alt. Ein Nachruf

von Katrin Richter  10.09.2025

Belgien

Aus der Straße des Antisemiten wird die Straße der Gerechten

In Brüssel gibt es jetzt eine Rue Andrée Geulen. Sie ist nach einer Frau benannt, die im 2. Weltkrieg mehr als 300 jüdische Kinder vor den deutschen Besatzern rettete. Doch bei der Einweihung herrschte nicht nur eitel Sonnenschein

von Michael Thaidigsmann  08.09.2025

Vuelta

Spanischer Radprofi Romo stürzt wegen Protestaktion

Die »propalästinensischen« Proteste bei der Spanien-Rundfahrt nehmen kein Ende. Auf der 15. Etappe ist es zu Stürzen gekommen

 07.09.2025