Manifest

Zum Nutzen kommender Generationen

»So schmerzhaft diese Krise auch ist, so ist sie doch ein Privileg im Gesamtkontext jüdischer Geschichte«: Michael Oren Foto: Flash90

Michael Oren (67) ist ein politisch-diplomatisches Urgestein in Israel. Der gebürtige New Yorker wanderte 1979 nach Studien an der Columbia University und in Princeton nach Israel aus. Der vielseitig begabte Oren – er ist Diplomat, Autor, Historiker und Politiker – war unter anderem Israels Botschafter in Washington, Knessetabgeordneter, Berater von Premier Netanjahu und Vizeminister.

Im April erscheint sein neues Buch und Manifest Israel 2048 – The Rejuvenated State. Gleichzeitig startete Oren eine Plattform, um sich über die Zukunft Israels auszutauschen. Dass das Buch nun pünktlich zum 75. Staatsjubiläum herauskommt, ist Zufall.

krisen »Das Projekt begann im Büro von Premierminister Netanjahu, als ich stellvertretender Minister war. Es ging darum, dass wir so sehr mit unseren täglichen Krisen beschäftigt waren, dass wir nie weiterdachten. Wir halten nie inne und denken über Israels Zukunft nach und darüber, was für ein Land wir unseren Kindern und Enkelkindern hinterlassen«, sagt Michael Oren.

»Die Frage ist, wie wir den Erfolg des zweiten Jahrhunderts, das 2048 beginnt, sicherstellen können.«

Michael oren

»Die Frage ist, wie wir den Erfolg des zweiten Jahrhunderts, das 2048 beginnt, sicherstellen können. Und so entstand das Projekt 2048. Es beginnt mit einem Manifest, das meine Vision von Israel zu seinem 100. Geburtstag in jedem Bereich und auf 21 verschiedenen Feldern darstellt. Außenpolitik, Bildungspolitik, Sozialpolitik, Israel–Diaspora, Israel–Araber, Israel–Palästinenser. Es soll ein Gespräch zwischen Israelis, insbesondere jungen Israelis, und zwischen Israelis und Diaspora-Juden über die Zukunft dieses Landes ermöglichen und anregen.«

prophetisch Ein, wie Oren es nennt, »prophetisches« Kapitel befasst sich mit der »richterlichen Überprüfung und Leistung«. Es wurde vor drei Jahren geschrieben. »Ich war so ziemlich der Einzige, der wusste, dass die Art, wie die Richter des Obersten Gerichtshofs ausgewählt werden, und der Aktivismus des Obersten Gerichtshofs eine unerträgliche Kluft zwischen den Richtern und den gewählten Mitgliedern der Knesset schufen. Irgendwann würde dies zusammenbrechen.«

Oren möchte seine Thesen kontrovers debattiert sehen – zum Nutzen der kommenden Generationen. Und findet trotz aller aktuellen Probleme, dass Israels 75. Geburtstag ein wunderbarer Grund zu feiern ist: »So schmerzhaft diese Krise auch ist, so ist sie doch ein Privileg im Gesamtkontext jüdischer Geschichte.«

Mehr dazu lesen Sie in unserem Magazin zum 75-jährigen Bestehen Israels.

Darin stellen wir in Porträts und Interviews 75 Israelinnen und Israelis vor, für die in Israel ein Traum wahr geworden ist – Start-up Gründer, Musikerinnen, Soldaten, Landwirte, Sportlerinnen, Markthändler, Mediziner, Schriftstellerinnen und viele mehr.

Sie alle sind Israel!

Israel

Rabbiner verhindert Anschlag auf Generalstaatsanwältin

Ein Mann hatte den früheren Oberrabbiner Jitzchak Josef um dessen religiöse Zustimmung zur »Tötung eines Aggressors« ersucht. Die Hintergründe

 26.08.2025 Aktualisiert

Geiseln

»Panik überfällt mich, wenn ich meinen Sohn so sehe«

Die Eltern des von der Hamas verschleppten Nimrod Cohen veröffentlichen Entführungsvideo und verlangen Freilassung

von Sabine Brandes  26.08.2025

Israel

Massenproteste für Freilassung der Geiseln beginnen

Angehörige der Verschleppten und Tausende Unterstützer blockieren seit den frühen Morgenstunden zentrale Straßen

 26.08.2025

Washington

Donald Trump: Der Krieg in Gaza endet in zwei bis drei Wochen

Der US-Präsident spricht von einer ernsthaften »diplomatischen Initiative«, die derzeit laufe, um den fast zwei Jahre andauernden Konflikt zu beenden

 26.08.2025

Krieg

Netanjahu: Israel bedauert tragisches Unglück in Gaza

Mindestens 19 Menschen sterben bei einem israelischen Angriff auf das Nasser-Krankenhaus in Gaza. Israels Regierungschef Netanjahu versichert Transparenz bei der Aufklärung

 25.08.2025

Diplomatie

Sicherheitsabkommen zwischen Syrien und Israel anvisiert

Präsident al-Sharaa bestätigt, die Länder befänden sich »in fortgeschrittenen Gesprächen«. Israel hält sich noch bedeckt

von Sabine Brandes  25.08.2025

Nahost

Libanon will Hisbollah entwaffnen

Das Büro von Premierminister Netanjahu lobt die Entscheidung und bestätigt, dass sich Israel dann aus dem Nachbarland zurückziehen werde

von Sabine Brandes  25.08.2025

Libanon

Israel stellt schrittweisen Abzug aus dem Libanon in Aussicht

Trotz Waffenruhe mit der Hisbollah sind israelische Soldaten noch immer an fünf Posten im Südlibanon stationiert, um die Einhaltung des Abkommens durch die Terrororganisation zu überwachen. Ministerpräsident Netanjahu will dies schrittweise ändern

 25.08.2025

Tel Aviv

Bericht: Generalstabschef spricht sich für Annahme von Geisel-Deal aus

Ejal Zamir hatte die Einsatzpläne für eine Einnahme der Stadt Gaza wie gefordert ausgearbeitet, die politische Führungsspitze hat diese bereits gebilligt. Er soll den Plänen aber kritisch gegenüberstehen

 25.08.2025