Interview mit Oz Ben David

»Wir halten zusammen«

Herr Ben David, am Wochenende ist Ihr Restaurant »Kanaan«, das Sie gemeinsam mit Jalil Dabit im Prenzlauer Berg betreiben, verwüstet worden. Was ist passiert?
Wir sind alle sehr schockiert. Ich erhielt am Sonntagmorgen einen Anruf der Restaurant-Managerin, die mir unter Tränen schilderte, dass Gläser zerbrochen, Weinflaschen zerschmissen und Stühle beschädigt wurden. Wir haben direkt die Polizei gerufen, und als sie weg war, fingen wir an, alles aufzuräumen. Wir haben neue Stühle aus unserem Keller geholt, und fünf Stunden später hatten wir wieder geöffnet.

Wurde Ihr Restaurant bereits früher bedroht oder bei Ihnen eingebrochen?
Wie jedes Restaurant in Berlin hatten auch wir schon Einbrüche, aber nicht dieser Art. Dieses Mal wurde nichts gestohlen. Es war pure Verwüstung. Uns wird auch vorgeworfen, Pinkwashing zu betreiben – es gibt immer irgendetwas. Ich will auf niemanden mit dem Finger zeigen, nur sagen, dass wir einiges bei Leuten zu triggern scheinen. Es ist auch nicht wichtig, ob es aus der linksextremen oder rechtsextremen Ecke kam.

Wie gehen Sie mit der Situation jetzt um?
Was Jalil und mir wichtig ist: dass wir handeln, dass wir noch aktiver werden, dass wir zusammenhalten. In der vergangenen Woche hatten wir einen wundervollen jüdisch-muslimischen Brunch. Wir arbeiten hier alle zusammen, Palästinenser, Muslime, Juden, Christen, Buddhisten, einfach alle. Wir haben eine Vision, unsere Vision – und wir glauben an das Zusammen, dass das, was wir machen, der richtige Weg ist. Trotzdem sind wir natürlich alle schockiert.

Mit Oz Ben David sprach Katrin Richter.

Das Restaurant hat eine »GoFundMe«-Unterstützungskampagne ins Leben gerufen.

Nahost

Deutschland schickt Polizisten nach Jerusalem

Die Beamten sollen ausloten, wie Deutschland in den palästinensischen Gebieten lokale Sicherheitsbehörden weiter unterstützen kann

 12.11.2025

Israel

Haie vor Hadera

Warmes Abwasser aus einem Kraftwerk lockt im Winter die Fische an die Küste. Wissenschaftler fordern nun einen saisonalen Schutz, um gefährliche Begegnungen zwischen Mensch und Tier zu vermeiden

von Sabine Brandes  11.11.2025

Israel

Tausende bei Begräbnis von Hadar Goldin

Nach mehr als elf Jahren konnte die Familie Hadar Goldin endlich Abschied nehmen

 11.11.2025

Israel

Angela Merkel erhält Ehrendoktorwürde des Weizmann-Instituts

Die Altbundeskanzlerin wird wegen ihrer Solidarität mit dem Land und weiterer Verdienste geehrt. Wegen ihrer Israel-Reise wird sie nicht bei der Feier zum 70. Geburtstag von Kanzler Merz dabei sein

von Sara Lemel  11.11.2025

Gazastreifen

200 Hamas-Terroristen in Tunneln eingeschlossen

Die Terroristen weigern sich, zu kapitulieren, können sich aber ohne Duldung Israels nicht zurückziehen. Die USA suchen nach einer diplomatischen Lösung

 11.11.2025

Geiseln

»Meine Mutter hat mir Kraft zum Überleben gegeben«

Matan Zangauker hat erstmals über seine Gefangenschaft in Gaza gesprochen - über Schläge, Psychoterror und darüber, was der Kampf seiner Mutter für ihn bedeutete

 11.11.2025

Initiative

Knesset stimmt über Gesetz zu Todesstrafe ab

Wer in Israel tötet, um dem Staat und »der Wiedergeburt des jüdischen Volkes« zu schaden, soll künftig die Todesstrafe erhalten können. Das sieht zumindest ein umstrittener Gesetzentwurf vor

 11.11.2025

Westjordanland

Auslandsjournalisten entsetzt über Siedlergewalt

Die israelische Armee prüft die Berichte

 11.11.2025

Terror

Netanjahu: Israels Kampf gegen Feinde noch nicht vorbei

Laut Ministerpräsident Netanjahu beabsichtigen die Hamas und die Hisbollah weiterhin, Israel zu vernichten. Die Waffenruhe-Abkommen mit beiden will Israel demnach durchsetzen - solange diese gelten

 11.11.2025