Jerusalem

Wie krank ist Israels Premier Netanjahu wirklich?

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu Foto: POOL

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat sich nach seiner Einlieferung ins Krankenhaus in einem Video zu Wort gemeldet. Es gehe ihm »sehr gut«, sagte er Stunden nach seiner stationären Aufnahme am Samstag in der Videobotschaft. Zuvor hatten die Ärzte festgestellt, dass es sich bei den Symptomen, die der Regierungschef verspürte, aller Wahrscheinlichkeit nach um die Folgen einer Dehydrierung handele.

Netanjahu sagt, er sei am Vortag ohne Kopfbedeckung und Trinken in der Sonne gewesen. »Keine gute Idee«, sagte er. »Gott sei Dank fühle ich mich gut«, befand der 73-Jährige und bedankte sich bei seinen Behandlern sowie der Öffentlichkeit für Botschaften des Zuspruchs. Er habe »eine Bitte«: dass Menschen ausreichend trinken und sich in der sengenden Sommerhitze vorsichtig verhalten.

Als es die Einlieferung ins Krankenhaus zuvor bekanntgab, berichtete Netanjahus Büro übereinstimmend davon, dass Netanjahu am Freitag bei hochsommerlichen Temperaturen am See Genezareth Zeit verbracht habe. Ihm sei schwindelig gewesen und sein Arzt habe ihn angewiesen, sich nahe der Küstenstadt Tel Aviv ins Scheba-Krankenhaus zu begeben. Die Ärzte dort hätten weitere Tests angeordnet.

Oppositionsführer Jair Lapid wünschte Netanjahu in einer Mitteilung »vollständige Genesung und gute Gesundheit«. »Gute Besserung«, schrieb er bei Twitter.

Israel befindet sich derzeit inmitten einer Hitzewelle mit Temperaturen teils deutlich jenseits der 30 Grad Celsius. Netanjahu ist der Regierungschef mit der längsten Amtszeit in der Geschichte seines Landes. Über mehrere Amtszeiten stand er israelischen Regierungen bis dato mehr als 15 Jahre lang vor. Seine gegenwärtige Regierung aus ultranationalistischen und religiösen Parteien nahm im Dezember die Arbeit auf.

Netanjahus Gesundheit gilt allgemein als gut, wenngleich er im vergangenen Oktober kurzzeitig ins Krankenhaus kam, nachdem er sich bei den Gebeten am höchsten Feiertag Jom Kippur unwohl gefühlt hatte. Gläubige Juden fasten an diesem Tag.

Zehntausende Israelis hielten zuletzt wöchentliche Demonstrationen gegen die Pläne von Netanjahus Regierung für eine umstrittene Justizreform ab. Die Verbündeten des Regierungschefs sagen, die Reform diene dem Zweck, die Macht nicht gewählter Richter zu begrenzen. Kritiker fürchten dagegen, dass sie das Ende der Gewaltenteilung in Israel bewirken und noch mehr Macht in den Händen Netanjahus und seiner Verbündeten konzentrieren wird. ap

Berlin

Der falsche Konsens

Der israelische Militärhistoriker Danny Orbach stellt im Bundestag eine Studie und aktuelle Erkenntnisse zum angeblichen Genozid im Gazastreifen vor – und beklagt eine einseitige Positionierung von UN-Organisationen, Wissenschaft und Medien

 27.11.2025

Gazastreifen

Kein freies Geleit für Terroristen in Tunneln

Israel will feststeckende Hamas-Kämpfer angeblich nur unter strikten Bedingungen verschonen

von Sabine Brandes  27.11.2025

Geiseln

»Habe Angst, dass mein Sohn für immer verschwindet«

Ran Gvili und Sudthisak Rinthalak sind die letzten beiden verschleppten Männer in der Gewalt der Hamas in Gaza

von Sabine Brandes  27.11.2025

Jerusalem

Koalition stoppt Zusatzhilfen für freigelassene Geiseln

In der Knesset lehnt die Regierungsmehrheit hat einen Gesetzentwurf der Opposition ab, der Betroffenen eine sofortige finanzielle Unterstützung zusichern sollte

 27.11.2025

Westjordanland

»Nicht tolerieren«

Israels Politiker und Militärs verurteilen die Angriffe extremistischer Siedler und kündigen harte Konsequenzen an

von Sabine Brandes  26.11.2025

Jerusalem

Darum geht es im Machtkampf zwischen Eyal Zamir und Israel Katz

Premierminister Benjamin Netanjahu versucht den Streit zu schlichten und erwägt angeblich Neubesetzung

von Sabine Brandes  26.11.2025

7. Oktober

IDF-Bericht: Freiwillige im Moschav Yated verhinderten Massaker

Auch Einwohner, die nicht zum Sicherheitsteam gehören, tragen am 7. Oktober dazu bei, den Angriff palästinensischer Terroristen zu stoppen. Ihr Vorgehen sei vorbildlich, so die IDF

 26.11.2025

Terror

»Dror hätte es verdient, alt zu werden«

Die Leiche der Geisel Dror Or – Käsemacher aus dem Kibbuz Be’eri – kehrt nach 780 Tagen in Gaza nach Hause zurück

von Sabine Brandes  26.11.2025

Israel

Antisemitismus-Beauftragter wirft Sophie von der Tann Verharmlosung der Hamas-Massaker vor

Die ARD-Journalistin soll in einem Hintergrundgespräch gesagt haben, dass die Massaker vom 7. Oktober eine »Vorgeschichte« habe, die bis zum Zerfall des Osmanischen Reiches zurückreiche

 25.11.2025