Jom Haschoa

Wer ist dein »Holocaust-Held«?

Auch Influencer, wie hier Montana Tucker, machen mit. Foto: Screenshot (YouTube)

Jom Haschoa

Wer ist dein »Holocaust-Held«?

Yad Vashem will mit digitaler Gedenk-Initiative in den sozialen Netzwerken auch junge Leute erreichen

von Sabine Brandes  05.05.2024 16:02 Uhr

Für einen ist es der Schriftsteller, der über die Gräuel der Nazis schrieb, für einen anderen ein Kind, das die Schoa trotz der schier unmöglichen Umstände überlebte. Für Montana Tucker sind ihre Großeltern »Holocaust-Helden«. Die bekannte Schauspielerin und Influencerin aus den USA nennt »meinen Zayde Michael Schmidmayer und meine Großmutter Lily Schmidmayer« ihre Inspiration. Zum Jom Haschoa in Israel hat die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem die neue digitale Gedenk-Initiative gestartet: »Wer ist dein Holocaust-Held?«

Damit wird die Öffentlichkeit eingeladen, auf Social-Media-Plattformen zu teilen, wer ihr »Holocaust-Held« ist. »Diese einzigartige Kampagne kommt zu einem besonders kritischen Zeitpunkt«, meint Yad Vashem-Vorsitzender Dani Dayan. »Während die Generation der Augenzeugen verschwindet, bleibt eine unersetzliche Lücke zurück. Indem wir ihre Geschichten teilen, stellen wir sicher, dass sie nie vergessen werden. Durch den Austausch und die Schaffung einer Erinnerungsgemeinschaft in den sozialen Medien verstärken wir ihre Stimmen und erregen weltweite Aufmerksamkeit.«

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Yad Vashem bat um Unterstützung von Celebrities

Yad Vashem lud Persönlichkeiten aus verschiedenen Lebensbereichen ein, Botschafter der Holocaust-Erinnerung zu werden und ein eigenes kurzes Video aufzunehmen, in dem sie ihren persönlichen Helden vorstellen.

In Zusammenarbeit mit der Hollywood-Autorin Lana Melman bat die Gedenkstätte um die Unterstützung von Celebrities, unter anderem aus Unterhaltungsbranche und Politik. Zu den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zählen Filmproduzent Ben Silverman, Regisseur Jeff Melman, die Schauspieler Patricia Heaton und James Maslow, Gene Simmons von der Rockband Kiss, Lord Eric Pickles und der Präsident der Claims Conference, Gideon Taylor. Darüber hinaus machen Social-Media-Influencer wie Montana Tucker und Dov Forman mit.

»Der Satz ›Nie wieder‹ ist kein Slogan, sondern ein Gelübde – ein Versprechen, das die Menschheit Gott und einander nach der Unmenschlichkeit und den Schrecken des Holocaust gegeben hat.«

lana melman

Das digitale Projekt fasse die Kernaufgabe zusammen, erklärt die Gedenkstätte: »Das dauerhafte Engagement für die Bewahrung der Erinnerung an den Holocaust. Im Mittelpunkt der Vision von Yad Vashem steht das unerschütterliche Engagement, dafür zu sorgen, dass die tiefgreifenden Lehren, die aus diesem erschütternden Kapitel der Menschheitsgeschichte gezogen wurden, Generationen überdauern können und eine kollektive Erinnerung fördern, die ewig Bestand hat.«

Neuer Generation helfen, sich an Holocaust zu erinnern

Filmproduzent Silverman ist stolz, »an diesem wertvollen Programm teilzunehmen, um einer neuen Generation dabei zu helfen, sich an die Schrecken des Holocaust zu erinnern«.

»Wir leben in einer Zeit antijüdischen Hasses, wie es sie seit Nazi-Deutschland nicht mehr gegeben hat«, so Lana Melman. »Der Satz ›Nie wieder‹ ist kein Slogan, sondern ein Gelübde – ein Versprechen, das die Menschheit Gott und einander nach der Unmenschlichkeit und den Schrecken des Holocaust gegeben hat. Wir werden daran erinnert, dass keiner von uns darüber schweigen kann, wohin dieser Weg führt. Wir haben das Recht, sicher und jüdisch zu sein.«

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