Pandemie

Zwei bestätigte Omikron-Fälle in Israel

Ausländische Besucher landen vorerst nicht mehr auf dem Ben-Gurion-Flughafen in Israel. Foto: Flash 90

Als erstes Land der Welt hat Israel als Reaktion auf die Omikron-Variante des Coronavirus die Grenzen für alle Ausländer geschlossen. Diese strikte Regel gilt seit Sonntagabend für zunächst zwei Wochen.

RÜCKKEHRERIN Am Montagmorgen bestätigte das Gesundheitsministerium in Jerusalem einen zweiten Fall mit der Variante. Sie wurde bei einer Frau festgestellt, die aus dem afrikanischen Land Malawi zurückgekehrt war. Derweil wird bei elf Israelis die Variante vermutet. Abschließend bestätigt sind diese Fälle jedoch noch nicht.

Die Omikron-Variante (B.1.1.529) war zuerst in Südafrika nachgewiesen worden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft sie als »besorgniserregend« ein. Es gibt Befürchtungen, dass sie wesentlich ansteckender als Delta sein und eventuell das Immunsystem – auch nach einer Impfung – umgehen könnte.

»Die Wahrscheinlichkeit für eine Ansteckung mit dieser Variante ist sehr hoch.«

leiterin öffentliche gesundheit, sharon alroy-preis

Unterdessen treten die Fälle in immer mehr Ländern der Welt auf, darunter auch in Deutschland und Holland. Viele Regierungen beschlossen deshalb, Personen aus südafrikanischen Ländern vorübergehend nicht mehr einreisen zu lassen.

Die Leiterin der Abteilung öffentliche Gesundheit im Jerusalemer Gesundheitsministerium, Sharon Alroy-Preis, warnt, dass die Wahrscheinlichkeit für eine Ansteckung bei dieser Variante sehr hoch sei. Sie erklärte jedoch auch, dass Personen, die mit Omikron infiziert, aber geimpft seien, bislang lediglich leichte Krankheitsverläufe zeigten. In jedem Fall müsse die Entwicklung weiter verfolgt werden.

QUARANTÄNE Israelis, die aus dem Ausland zurückkehren, wird derweil eine Quarantäne für drei Tage auferlegt, sofern sie geimpft sind. Nicht-Geimpfte müssen sich für sieben Tage isolieren. Wenn Reisende aus afrikanischen Ländern zurückkehren, die auf der »Roten Liste« des Gesundheitsministeriums stehen, müssen sie die Quarantäne in sogenannten Corona-Hotels verbringen.

Die Maßnahmen wurden am Samstagabend bei der Kabinettssitzung besprochen. »Wir müssen jetzt unsere Grenzen enger ziehen«, resümierte Premierminister Naftali Bennett, »um Israel in der Zukunft offen halten zu können«. Die Restriktionen für die Grenzen sei keine leichtfertige Entscheidung. »Viele müssen dadurch ihre Reisepläne ändern. Das geschieht auch in meiner Familie.« Der Schritt sei nur vorübergehend, aber notwendig, unterstrich Bennett.

Die Telefonüberwachung soll ausschließlich im Fall einer bestätigten Infizierung mit der Omikron-Variante geschehen.

Eine weitere umstrittene Entscheidung wurde nach Ende des Schabbats vom Kabinett getroffen: Die Sicherheitsbehörde (ISA) darf jetzt Ankommende wieder anhand ihrer Mobiltelefone überwachen. Die Regierung beteuert, dass dies ausschließlich im Fall einer bestätigten Infizierung mit der Omikron-Variante geschehen werde, um die Kontaktkette zu identifizieren. »Die Nutzung wird ausschließlich genehmigt, um bestätigte Fälle zu lokalisieren und die Kette zu brechen«, heißt es in der Regierungserklärung.

Die Telefonüberwachung war bereits zu Beginn der Pandemie eingeführt worden und hatte zu erheblicher Kritik von Datenschützern geführt. Sie war daraufhin nach kurzer Zeit eingestellt worden.

TOURISMUS Die Schließung der Grenzen wird unmittelbar erhebliche Auswirkungen für den Tourismus haben. Israel hatte erst am 1. November ausländischen Besuchern nach einer Abriegelung des Landes für mehr als eineinhalb Jahre die Einreise wieder erlaubt. Ausländische Gäste, die sich bereits in Israel aufhalten, können ihre Reise bis zum Ende durchführen, erklärte die Regierung.

Doch neue Gäste wird es vorerst nicht geben. Die Öffnung des Heiligen Landes für Pilger während der Weihnachtssaison, auf die viele Vertreter der Tourismusbranche gehofft hatten, ist damit fraglich.

Nahost

Siedlergruppe dringt nach Syrien ein: IDF nimmt acht Personen fest 

Mehrere Menschen überqueren die Grenze. Medien zufolge wollen sie im Nachbarland eine Siedlung gründen. Es ist nicht ihr erster Versuch

 28.11.2025

Staatsbesuch

Kanzler Merz reist am nächsten Wochenende nach Israel

Das Datum steht: Bundeskanzler Merz reist in gut einer Woche zum Antrittsbesuch nach Israel. Der Gaza-Krieg hatte die Reise verzögert, durch die Waffenruhe wird sie jetzt möglich

 28.11.2025

Wirtschaft

Wenn Krembo zum Luxus wird

Die Lebenshaltungskosten steigen weiter. Mittlerweile befürchtet ein Drittel aller Israelis, sich bald nicht mehr ausreichend Lebensmittel leisten zu können

von Sabine Brandes  28.11.2025

Medien

Krieg an vielen Fronten

Israelische Journalisten spielen seit dem 7. Oktober eine undankbare Rolle. Sie sind der Wahrheit verpflichtet, aber nicht jeder im Land will wirklich sehen und hören, was ist

von Susanne Stephan  28.11.2025

Luftfahrt

Wizz Air will eigene Basis in Israel eröffnen

Nach dem Rückzug von RyanAir vom Ben-Gurion-Flughafen will Wizz Air dort kräftig investieren. Die Regierung erhofft sich dadurch sinkende Ticketpreise

 28.11.2025

Nahost

IDF zerschlägt Terrorzelle in Südsyrien

Bei der Operation in Beit Dschinn werden mehrere Mitglieder der Terrororganisation Jaama Islamiya getötet und zwei festgenommen

 28.11.2025

Sport

Basketball zurück in Israel: Hamburger beginnen in Jerusalem

Israelische Basketball-Teams tragen ihre Heimspiele im Eurocup und in der Euroleague bald wieder im eigenen Land aus. Zum Auftakt kommt ein Team aus Deutschland

 28.11.2025

Berlin

Israel, der Krieg gegen die Hamas und die Völkermord-Legende

Der israelische Militärhistoriker Danny Orbach stellte im Bundestag eine Studie und aktuelle Erkenntnisse zum angeblichen Genozid im Gazastreifen vor – und beklagt eine einseitige Positionierung von UN-Organisationen, Wissenschaft und Medien

 27.11.2025

Gazastreifen

Kapitulation oder Tod

Die zahlreichen in den Tunneln fest sitzenden Hamas-Terroristen wollen ihre Waffen nicht niederlegen

von Sabine Brandes  27.11.2025