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Vertretung, Einwanderer, Intelligenz

Präsidentensohn Eduardo Bolsonaro in Jerusalem Foto: Flash 90

Vertretung
Brasilien hat am vergangenen Sonntag eine Handelsvertretung in Jerusalem eröffnet. Bereits im Januar hatte Präsident Jair Bolsonaro Israel zugesagt, dem Vorbild der USA zu folgen und auch die brasilianische Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen. Premierminister Benjamin Netanjahu und Eduardo Bolsonaro, der Sohn des brasilianischen Präsidenten und Vorsitzender des Komitees für internationale Angelegenheiten und nationale Sicherheit im brasilianischen Unterhaus, waren bei der Feier zur Eröffnung der Handelsvertretung anwesend. Eduardo Bolsonaro erklärte: »Ich habe mit Präsident Jair Bolsonaro gesprochen. Er wird die Botschaft nach Jerusalem verlegen. Wir wollen die Verlegung nach Jerusalem – nicht nur für Brasilien, sondern als Vorbild für den Rest Lateinamerikas.« Netanjahu fügte hinzu: »Diese Handelsvertretung ist die Speerspitze einer dynamischen Entwicklung, denn die Zukunft gehört denen, die innovativ sind. Ich möchte zum Ausdruck bringen, wie sehr ich die Unterstützung Israels durch Präsident Bolsonaro in internationalen Foren schätze. Wir unterstützen Brasilien, wo wir können, so auch nach dem tragischen Dammbruch und den Bränden im Amazonas. Israel war dort und wird immer bereitstehen für die Bewohner Brasiliens und für unsere gemeinsame Freundschaft.«

Einwanderer
Anlässlich des »Internationalen Tags der Migranten« am 18. Dezember hat das Zentrale Statistikbüro Fakten und Zahlen zur Einwanderung in den jüdischen Staat veröffentlicht. Seit der Staatsgründung 1948 haben demnach etwa 3,3 Millionen Menschen Alija gemacht, von denen 43,7 Prozent nach 1990 eingewandert sind. Im Jahr 2018 kamen 37.200 Menschen nach Israel: 28.100 Einwanderer und potenzielle Einwanderer, 3500 zurückkehrende Israelis, 4000 im Rahmen von Familienzusammenführung und 1600 durch Neuregistrierung. In den ersten zehn Monaten des Jahres 2019 kamen 27.300 Einwanderer ins Land, ein Anstieg von 20 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Ende 2018 lebten 106.200 Ausländer in Israel, die seit 2003 mit einer Arbeitserlaubnis eingereist waren und das Land noch nicht verlassen haben. Ende 2018 betrug die Zahl der Touristen, die nach Ablauf ihres Visums im Land blieben, rund 58.000. Ungefähr die Hälfte der Israelis, die zwischen 1990 und 2017 ins Ausland gingen und nicht zurückkehrten, waren in den 90er-Jahren und danach als Einwanderer gekommen. Fast ein Drittel (30 Prozent) der Zuwanderer hat eine schwache bis keine Lesefähigkeit auf Hebräisch, während 35 Prozent nur schwach oder überhaupt nicht Hebräisch schreiben können. Die meisten Zuwanderer (85 Prozent) sind im Allgemeinen mit ihrem Leben zufrieden.

Initiativen
Außenminister Israel Katz hat am fünften »Mittelmeer-Dialog« (MED) teilgenommen, der Anfang Dezember in Rom stattfand. Dabei traf sich Katz unter anderem mit dem russischen Außenminister Sergey Lavrov. Im Gespräch mit Lavrov betonte Katz die Notwendigkeit, gegen die iranischen Streitkräfte und ihre Handlanger in Syrien vorzugehen. Außerdem stellte Katz seine Initiative einer künstlichen Insel vor der Küste Gazas vor, die den Streifen mit einem Hafen und einem Flughafen versorgen soll. Mit seinem italienischen Amtskollegen Luigi Di Maio sprach Katz über eine weitere Initiative: »Schienen für regionalen Frieden«. Durch ein weitreichendes Transportnetz sollen Stabilität und Frieden in der Nahostregion ermöglicht werden. Im Gespräch mit dem indischen Außenminister Subrahmanyam Jaishankar ging es schließlich um die wachsenden Handelsbeziehungen zwischen beiden Ländern und eine bilaterale Kooperation auf den Gebieten Wasser, Landwirtschaft und Technologie.

Intelligenz
In den Anfang des Monats veröffentlichten »AI Research Rankings« belegt das Technion in Haifa Platz 25 der international führenden akademischen Institutionen im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI), wie die Website »Glocalist« berichtet. Auf einer weiteren Liste, die neben Universitäten auch Großunternehmen wie Google, Facebook, Microsoft und IBM umfasst, belegt das Technion Platz 29, noch vor Amazon oder der Johns-Hopkins-Universität. Unter den 40 in der KI-Forschung weltweit führenden Institutionen ist das Technion laut Ranking die einzige israelische Einrichtung. Das einzige Land mit mehr Pro-Kopf-Veröffentlichungen im Bereich der KI-Forschung als Israel sind die USA. In den vergangenen Jahren hat das Technion massiv in den Bereich der Künstlichen Intelligenz investiert. Im Oktober 2018 wurde auf dem Campus in Haifa ein KI-Zentrum eröffnet.

Berlin

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