Israel

»Vertrauen auf die Abwehr«

Herr Hinz, wenn man das Raketen-Arsenal des Iran und die Raketenabwehr Israels gegenüberstellt, was ist bei einem möglichen Angriff der Mullahs zu erwarten?
Wenn Sie sich die Raketen und Flugabwehr der israelischen Streitkräfte anschauen, haben wir ein System mit mehreren Ebenen. Das beinhaltet verschiedene Systeme zur Abwehr verschiedener Raketen. Der Iron Dome ist für Raketen mit sehr kurzer Reichweite. Artillerie, Raketen, aber auch Drohnen und Marschflugkörper. David’s Sling ist für ballistische Raketen etwas größerer Reichweite. Und Arrow 2 und 3 sind für ballistische Raketen mit größerer Reichweite. Also solche, die beispielsweise aus dem Iran oder dem Jemen kommen würden.

Was bedeutet das?
Das heißt, bei einem möglichen ballistischen Raketenangriff aus dem Iran würden wahrscheinlich Arrow 2 und Arrow 3 zum Einsatz kommen. Gegen ballistische Raketen, gegen Marschflugkörper und Selbstmorddrohnen könnte auch der Iron Dome eingesetzt werden. Man würde wahrscheinlich versuchen, die Geschosse - wie im April - erst einmal aus der Luft abzufangen, bevor sie Israel überhaupt erreichen.

Lesen Sie auch

Gehen Sie davon aus, dass sich das, was wir im April gesehen haben, wiederholt? Oder müssen wir mit Schlimmerem rechnen?
Ich würde nicht darüber spekulieren wollen, wie weit der Iran gehen wird.

Was unterscheidet das Raketenarsenal des Iran von dem der Hisbollah?
Beim Iran kommt natürlich hinzu, dass wir über sehr große Reichweiten sprechen. Da braucht es sehr komplexe Waffensysteme im ballistischen Raketenbereich, die deutlich teurer sind und die nur in kleineren Stückzahlen verfügbar sind als die Kurzstreckenraketen der Hisbollah.

Das heißt also Vertrauen auf die Raketenabwehr?
Ja, Vertrauen auf die Abwehr. Und natürlich könnte es auch wieder dazu kommen, dass internationale Verbündete Israels mithelfen. Das ist im April erfolgt, als beispielsweise Kampfflugzeuge der Amerikaner, der Franzosen und der Briten zum Einsatz kamen, die Marschflugkörper und Kamikazedrohnen abgeschossen haben. Die Amerikaner haben auch mehrere Schiffe in der Region mit Raketenabwehrsystemen, die ebenfalls auch schon im April zum Einsatz kamen, allerdings in geringerem Maße. Das könnte jetzt auch wieder passieren.

Mit dem Militärexperten vom International Institute for Strategic Studies sprach Sophie Albers Ben Chamo.

2000 Israelis demonstrieren für Geiseldeal

 15.12.2024

Hisbollah verliert Versorgungsweg für Waffen

 15.12.2024

HTS-Führer: Israel hat »keine Entschuldigungen mehr« für Angriffe

 14.12.2024

Syrien

Rebellen planten Sturz des Assad-Regimes seit einem Jahr

Das erzählt ein Kommandant von HTS dem britischen »Guardian«

 14.12.2024

Westjordanland

Autonomiebehörde geht gegen Hamas vor

In der Stadt Dschenin gehen palästinensische Sicherheitskräfte erneut gegen die Hamas und den Palästinensischen Islamischen Dschihad vor. Israel ist nicht beteiligt.

 14.12.2024

Gazastreifen

Luftwaffe greift Hamas-Kommandozentrale an

Die Terroristen sollen sich in einer früheren Schule einquartiert haben, in der Zivilisten Unterschlupf suchten

 14.12.2024

Israelische Soldaten sollen über den Winter auf dem Berg Hermon bleiben

 13.12.2024

Israel

Paraguay eröffnet Botschaft in Jerusalem erneut

Präsident Santiago Peña: »Es werden viele Reden geschwungen. Für uns sind Taten wichtig.«

von Imanuel Marcus  13.12.2024

Nahost

US-Gesandter Sullivan: Netanjahu bereit für Geiseldeal und Waffenruhe

Ein Berater des US-Präsidenten kündigt an, es könne schon bald soweit sein

 13.12.2024