Gaza

Versorgung mit Hilfsgütern wegen Waffenruhe verbessert

Ein Lastwagen mit Hilfsgütern fährt in Gaza in Richtung Norden. Da sich die Terroristen in zivilen Gebäuden versteckten und ihre eigene Bevölkerung als lebende Schutzschilde missbrauchten, wurden viele zivile Gebäude zerstört. Foto: picture alliance/dpa

Laut dem UN-Nothilfeprogramm Ocha erreichen inzwischen größere Mengen an Hilfsgütern die notleidende Bevölkerung im Gazastreifen. Allein am Donnerstag seien 653 Lastwagen über die Grenzübergänge Erez und Zikim im Norden und den Grenzübergang Kerem Shalom im Süden in den Gazastreifen gelangt, berichtete Ocha unter Berufung auf die israelischen Behörden und die Garanten der Waffenruhe-Vereinbarung.

Vor dem Krieg waren rund 500 Lkw pro Tag mit Hilfsgütern und anderen Waren in das Gebiet gefahren. Während des Krieges waren es zumeist weniger, da die Sicherheit der Fahrer nicht gewährleistet werden konnte. Zudem wurden Hilfslieferungen von der Hamas überfallen und ausgeraubt. Die Waren verkauften die Terroristen anschließend an die Bewohner, die sie umsonst hätten bekommen sollen.

Innerhalb des Gazastreifens dringen Helfer und Hilfsgüter jetzt auch in Gebiete vor, die zuvor nur schwer erreichbar waren. Die Rahmenbedingungen für die Arbeit hätten sich deutlich verbessert, hieß es. Hilfsorganisationen hätten die Bereitstellung lebensrettender Hilfe und Dienstleistungen erheblich ausweiten können.

Rubio begrüßt Hilfslieferungen

Lesen Sie auch

Der Großteil der seit Inkrafttreten der Waffenruhe in den Gazastreifen gelieferten Hilfsgüter besteht aus Nahrungsmitteln. In den kommenden Tagen sollen aber auch weitere Medikamente, Materialien für Unterkünfte, Wasser, sowie Sanitär- und Hygieneartikel ankommen.

Mehr als 90 Prozent der gut zwei Millionen Einwohner des Gazastreifens leiden nach UN-Angaben Hunger. Es fehlt demnach zudem an Trinkwasser, Notunterkünften und Arzneimitteln. Der Krieg der Hamas hat Israelis als auch Palästinenser in eine verzweifelte Situation. Israelische Zivilisten wurden von den Terroristen ermordet, die Bewohner Gazas als lebende Schutzschilde missbraucht und zu Binnenflüchtlingen gemacht.

Der neue US-Außenminister Marco Rubio begrüßte in einem Telefonat mit seinem israelischen Kollegen Gideon Sa’ar die Fortsetzung der Hilfslieferungen. Zudem versprach er, sich unermüdlich für die Befreiung der übrigen Geiseln aus der Gewalt der Hamas im Gazastreifen einzusetzen.

Lage im Westjordanland

Derweil dauert der Anti-Terror-Einsatz der israelischen Armee in der Gegend von Dschenin im nördlichen Westjordanland bereits seit Dienstag an. Es ist die umfangreichste Operation seit langem in der Stadt, die als Terror-Hochburg gilt. Zuvor war bereits die Palästinensische Autonomiebehörde gegen die Hamas in Dschenin vorgegangen. dpa/ja

Jerusalem

Netanjahu sieht »historischen Wandel« in Rüstungskooperation

»Nicht nur Deutschland arbeitet für die Verteidigung Israels, sondern Israel, der jüdische Staat, arbeitet 80 Jahre nach dem Holocaust für die Verteidigung Deutschlands«, sagt der Ministerpräsident

 08.12.2025

Gaza

Wie die Hamas Hilfsorganisationen gefügig machte

Einer Auswertung von »NGO Monitor« zufolge konnten ausländische Organisationen in Gaza nur Hilsprojekte durchführen, wenn sie sich der Kontrolle durch die Hamas unterwarfen

von Michael Thaidigsmann  08.12.2025

Israel

Drei Brüder werden an einem Tag Väter - von vier Kindern

Zwillinge inklusive: Drei Brüder und ihre Partnerinnen schenken den Großeltern an einem Tag vier Enkel. Wie es zu diesem seltenen Familienglück kam

von Sara Lemel  08.12.2025

Meinung

Eurovision: Mobbing statt Musik

Eigentlich versteht jeder, dass Musiker nicht mit ihren Regierungen identisch sind. Wenn es um den jüdischen Staat geht, scheint diese Logik jedoch nicht zu gelten

von Sabine Brandes  07.12.2025

Israel

Ein zarter Neuanfang

Bei seinem Antrittsbesuch in Jerusalem wollte Bundeskanzler Friedrich Merz das zuletzt stark belastete Verhältnis zum jüdischen Staat kitten. Ist es ihm gelungen? Eine Analyse

von Philipp Peyman Engel  07.12.2025

Gesellschaft

»Hamas hält letzte Geisel als Faustpfand«

Anti-Regierungsproteste lösen die wöchentlichen Kundgebungen zur Befreiung der Geiseln ab

von Sabine Brandes  07.12.2025

Jerusalem

Netanjahu: »Stellen Sie sich vor, jemand würde Deutschland vernichten wollen«

Bei der gemeinsamen Pressekonferenz lobte der Premierminister Bundeskanzler Merz als verständigen Gesprächspartner und rechtfertigte Israels hartes Vorgehen gegen die Hamas

 07.12.2025 Aktualisiert

Gaza

Clanchef und Hamas-Gegner Abu Shabab ist tot

Der Milizanführer Yasser Abu Shabab sei am Wochenende bei einem »internen Streit« erschossen worden, heißt es

von Sabine Brandes  07.12.2025

Geschichte

Heimat für die Jeckes

Das »Museum des deutschsprachigen jüdischen Erbes« bekommt an der Universität Haifa ein neues Zuhause

von Sabine Brandes  07.12.2025