Vereinigte Arabische Emirate

Dubai: Vermisster Chabad-Rabbiner tot aufgefunden

Rabbiner Zvi Kogan sel. A. wurde im November 2024 verschleppt und ermordet

Behörden in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) haben die Leiche von Rabbi Zvi Kogan (28) gefunden. Dies teilte das Büro des israelischen Premierministers und das israelische Außenministerium in einer gemeinsamen Erklärung am Sonntagmorgen mit. Die israelische Botschaft in Abu Dhabi stehe in Kontakt mit Kogans Familie in den VAE, heißt es in der Erklärung.

Kogan, ein Chabad-Rabbiner mit israelischer und moldawischer Staatsbürgerschaft, war seit Donnerstag vermisst worden. Er arbeitete seit der Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten Ende 2020 im Chabad-Zentrum in Abu Dhabi.

Es soll Hinweise geben, dass der Iran für die Tat verantwortlich ist

Israelische Medien hatten in den vergangenen Tagen unter Berufung auf Sicherheitskreise berichtet, es gebe den Verdacht, dass der Rabbiner entführt oder ermordet worden sein könnte. Demnach soll es Hinweise geben, dass der Iran verantwortlich ist.

Das israelische Nachrichtenportal »Ynet« berichtete unter Berufung auf Geheimdienstquellen, dass drei usbekische Staatsbürger den Rabbiner verfolgt haben sollen. Sie sollen im Auftrag des Iran gehandelt und später in die Türkei geflohen sein. Unklar ist bisher, ob der Rabbiner gleich nach seiner Entführung getötet wurde. 

Die israelische Regierung verspricht, alle verfügbaren Mittel einzusetzen, um die Mörder vor Gericht zu bringen

Die israelische Regierung spricht von einem »verabscheuungswürdigen antisemitischen Terrorakt« und verspricht, alle verfügbaren Mittel einzusetzen, um die Mörder vor Gericht zu bringen.

Israels Staatspräsident Isaac Herzog äußerte »Trauer und Empörung« über den Mord an dem Rabbiner. »Dieser abscheuliche antisemitische Angriff ist eine Erinnerung an die Unmenschlichkeit der Feinde des jüdischen Volkes«, schreibt er auf X. »Er wird uns nicht davon abhalten, weiterhin blühende Gemeinden in den VAE oder anderswo aufzubauen - vor allem mit Hilfe des engagierten Einsatzes und der Arbeit der Chabad-Emissäre in aller Welt.«

Herzog dankt den VAE für ihr »schnelles Handeln« und sagt, er vertraue darauf, dass sie alles tun werden, um die Mörder vor Gericht zu bringen.

Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz bezeichnete die Ermordung des Rabbiners als ein »feiges und verabscheuungswürdiges antisemitisches Terrorverbrechen«. »Der Staat Israel wird weder ruhen noch schweigen, bis die Verantwortlichen für diese kriminelle Tat für ihre Taten bezahlen«, so Katz in einer Erklärung. 

Dazu Rabbiner Yehuda Teichtal, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Chabad Berlin: »Die schreckliche Gewalttat führt uns erneut die Realität antisemitischer Bedrohung und die Notwendigkeit des Schutzes jüdischen Lebens vor Augen. Möge Gott uns die Kraft geben, in diesem schwierigen Moment zusammenzustehen. Möge das Andenken an Rabbiner Zvi Kogan ein Segen sein.« ja/dpa

Nachrichten

Väter, Gaza, Abriss

Kurzmeldungen aus Israel

von Imanuel Marcus, Sophie Albers Ben Chamo  17.12.2025

Tel Aviv

Sorge vor weiteren Anschlägen auf jüdische Ziele weltweit

Laut »Chadschot 13« warnt der Mossad vor »vor einem beispiellosen Anstieg von Zusammenschlüssen zur Durchführung von Terroranschlägen gegen Juden und Israelis im Ausland durch Iraner und Palästinenser«

 16.12.2025

Tel Aviv

Nach Anschlag von Bondi Beach: IDF verschärfen Sicherheitsregeln für Soldaten im Ausland

Unter anderem rät die Einsatzführung der Streitkräfte Soldaten davon ab, ihre Zugehörigkeit zur Armee offenzulegen

 16.12.2025

Diplomatie

US-Gesandter Barrack führt Gespräche in Jerusalem

Vor dem Fristende zur Entwaffnung der Hisbollah besucht der US-Gesandte Barrack die israelische Hauptstadt

 15.12.2025

Sydney

Australiens Premierminister widerspricht Netanjahu

Nach dem Anschlag in Sydney betont Premierminister Albanese: Die Anerkennung Palästinas durch Australien steht nicht im Zusammenhang mit der Tat

 15.12.2025

Jerusalem

Israels Regierungschef wirft Australien Tatenlosigkeit vor

Nach einem Anschlag in Sydney fordert Netanjahu von Australien entschlosseneres Handeln gegen Judenhass. Er macht der Regierung einen schweren Vorwurf

 14.12.2025

Australien

15 Tote bei antisemitischem Massaker in Sydney

Zwei Attentäter schießen auf Juden, die sich am Bondi Beach in Sydney zu einer Chanukka-Feier versammelt hatten

von Michael Thaidigsmann  15.12.2025 Aktualisiert

Jerusalem

Israels Außenminister kritisiert Australien nach Schüssen

Israels Außenminister Sa’ar sieht nach tödlichen Schüssen beim Chanukka-Fest in Sydney die australische Regierung mit in der Verantwortung – und fordert Konsequenzen

 14.12.2025

Terror

Herzog: »Grausamer Angriff auf Juden« in Sydney

Der israelische Staatspräsident Izchak Herzog äußerte sich zu dem Angriff auf eine Chanukka-Feier in Australien mit vielen Toten und Verletzten

 14.12.2025