U20-Fußball-Weltmeisterschaft

Verloren, aber glücklich

Der israelische Spieler Hamza Shibli (l.) und Rodrigo Chagas aus Uruguay kämpfen um den Ball. Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Voller Erfolg trotz Niederlage: Der Traum auf einen Weltmeistertitel ist geplatzt, und doch hat das israelische Team mit seiner Teilnahme bei der U20-Weltmeisterschaft den bislang größten Erfolg in der Fußballgeschichte seines Landes erzielt.

Im Halbfinale verlor die Mannschaft von Trainer Ofir Chaim am Donnerstagabend in Argentinien gegen Uruguay mit 0:1. Jetzt treffen die Fußballer am Sonntag im Spiel um den dritten Platz auf Südkorea.

TRÄNEN Noch auf dem Rasen flossen Tränen der Enttäuschung, doch die Spieler haben sich nichts vorzuwerfen. Israel hatte über weite Strecken kontrollierten Ballbesitz, am Ende war es eine knappe Niederlage durch das Tor der Südamerikaner in der zweiten Spielhälfte.

»Vielen Dank an die Israelis, die hierher gekommen sind, und es tut mir leid, dass es uns nicht gelungen ist, sie glücklich zu machen«, sagte Spieler Dor Turgeman im Anschluss auf der Pressekonferenz. »Wir wollen wirklich den dritten Platz erreichen. Aber sogar auf dem vierten Platz der Welt zu sein, ist großartig.«

»Wir haben geglaubt, dass wir es schaffen können«, fügte Trainer Ofir Chaim hinzu. »Ich bin stolz auf die Spieler. Wir haben heute verloren, aber ich bin glücklich. Ich hoffe, wir haben dem Land und dem Volk Israel ein wenig Licht und Glück gebracht.« Das Team von Chaim besteht aus jüdischen und arabischen Spielern und ist ein Beispiel für Koexistenz.

»Der Fußball in Israel verbessert sich. Wir haben eine gute Generation, und die Menschen sehen jetzt, was wir bringen können.«

Mittelfeldspieler El Yam Kancepolsly

Nach dem Spiel dankte der israelische Präsident Isaac Herzog der Mannschaft für ihre Leistung. »Sie repräsentieren gewinnendes, talentiertes, vielfältiges und geeintes Israel. Sie haben uns eine Lektion in Sachen Willenskraft, Entschlossenheit, Mut und in der Verwirklichung von Träumen erteilt«, wandte er sich an Team und Trainer.

BRASILIEN Stürmer Dor Turgeman, der im Viertelfinale den beeindruckenden Sieg Israels gegen Brasilien und den Einzug ins Halbfinale sicherte, sagte nach der Niederlage: »Ich bin sehr traurig - aber gleichzeitig sind wir stolz auf das, was wir geleistet haben.«

Juden aus Argentinien und israelische Besucher machten einen großen Teil der knapp 30.000 Zuschauer im Stadion in La Plata aus. Sie unterstützten die Mannschaft mit Hebräischen Sprechchören und schwenkten israelische Flaggen, um die Mannschaft anzufeuern.

GENERATION »Die Unterstützung des Publikums hat uns wirklich sehr geholfen«, meinte Mittelfeldspieler El Yam Kancepolsly nach dem Spiel. »Der Fußball in Israel verbessert sich. Wir haben eine gute Generation, und die Menschen sehen jetzt, was wir bringen können.«

Israel wird am Sonntag also gegen Südkorea um die Bronzemedaille spielen. Die Südkoreaner verloren im zweiten Halbfinale am Donnerstag mit 1:2 gegen Italien. Im Finale stehen nun Uruguay und Italien.

Terror

Hamas übergibt weitere Leiche

Im Rahmen eines Waffenruhe-Abkommens müssen die Islamisten insgesamt 28 tote Geiseln übergeben. Nun sind noch mindestens 12 Leichen von Verschleppten im Gazastreifen

 27.10.2025

Geiseln

»Ich konnte nach den Schlägen nicht mehr laufen«

Bar Kuperstein und andere Geiseln wurden von der Hamas gefoltert, nachdem Sicherheitsminister Itamar Ben-Gvir Haftbedingungen für Palästinenser verschlechterte

von Sabine Brandes  27.10.2025

Meinung

Die SP im moralischen Blindflug

Mit zwei widersprüchlichen Resolutionen beweist die Sozialdemokratische Partei der Schweiz einmal mehr ihre ethische Orientierungslosigkeit

von Nicole Dreyfus  27.10.2025

Mainz

ZDF räumt ein: In Gaza getöteter Mitarbeiter war Hamas-Mitglied

Nachdem sich das ZDF zuerst über einen Angriff auf »Medienschaffende« beschwert hatte, räumt der Sender nun ein: Sein palästinensischer Mitarbeiter war Terrorist

von Imanuel Marcus  27.10.2025

Heimkehr

Der Letzte macht das Licht aus

Während die letzten freigelassenen Geiseln nach Hause zurückkehren, werden in den Krankenhäusern die Stationen für ihre Erstaufnahme geschlossen. Angehörige hoffen, dass die Geiselstationen nie wieder gebraucht werden

von Sabine Brandes  27.10.2025

Nahost

PA zahlt weiterhin Terror-Renten

Trotz gegenteiliger Zusagen hat die Palästinensische Autonomiebehörde erneut Gelder an Terroristen ausgezahlt. Dies bestätigt Itamar Marcus, Direktor der NGO Palestinian Media Watch

von Imanuel Marcus  27.10.2025

Meinung

Warum die UNRWA seit 77 Jahren den Frieden in Nahost blockiert

Das UN-Flüchtlingshilfswerk für die Palästinenser verursacht erhebliche Probleme. Daher gibt es nur einen Weg

von Jusek Adlersztejn  27.10.2025

Frankfurt am Main

Berlin will keine palästinensischen »Märtyrerrenten« finanzieren

Die Palästinensische Autonomiebehörde soll mehrere Millionen US-Dollar an Terroristen ausbezahlt haben. Doch ihr Geld kommt zu einem Großteil aus dem Westen. Deutschland will solcher Veruntreuung einen Riegel vorschieben

 27.10.2025

Nahost

13 Leichname von Geiseln fehlen: Israel droht Hamas mit Konsequenzen

»Wir werden nicht ewig warten«, sagt ein ranghoher israelischer Regierungsvertreter

 27.10.2025