Politik

Ungewöhnliche Bündnisse

Orly Levy-Abekassis und Amir Peretz Foto: Flash 90

In weniger als zwei Monaten wird in Israel wieder gewählt. Und das Gezerre um Wählerstimmen hat bereits begonnen. Dabei entstehen auch ungewöhnliche Bündnisse, mit denen niemand gerechnet hatte.

So verkündete der neue Vorsitzende der Arbeitspartei, Amir Peretz, dass er sich mit der Chefin der Gescher-Partei, Orly Levy-Abekassis, zusammengetan hat. Die wird im Expertenjargon als »rechts light« bezeichnet. Levy-Abekassis saß einst für Avigdor Liebermans Israel Beiteinu im Parlament. Bei den vergangenen Wahlen hatte sie es mit Gescher nicht über die Eintrittshürde der Knesset geschafft.

LINKS Peretz machte in einem Radiointerview deutlich, dass er mit keiner anderen Partei eine Union eingehen wolle, nicht mit Ehud Baraks neuer »Israel Demokratit« und auch nicht mit der Linkspartei Meretz. Beide hatten dies der Awoda angeboten. Das bedeutet das Aus für einen Mitte-Links-Block. Stattdessen schließe er nicht aus, nach den Wahlen in einer Regierung mit einer rechts-religiösen Koalition zu sitzen. »Wird Netanjahu angeklagt, dann nicht, doch wird er nicht angeklagt, dann ja«, so Peretz. Meretz-Vorsitzender Nitzan Horowitz warnte Linkswähler daraufhin, dass »eine Stimme für die Awoda eine Stimme für Netanjahu« ist.

RECHTS Auch im anderen Lager werden die Karten neu gemischt. Die ehemalige Justizministerin Ayelet Shaked kündigte nicht nur ihre Rückkehr in die Politik an, sie will auch hoch hinaus. Shaked wird bei den Wahlen die Rechtspartei Hajamin Hachadasch anführen. Vor einigen Monaten hatte sie diese gemeinsam mit Bildungsminister Naftali Bennett gegründet. Im April schaffte auch Hajamin Hachadasch es nicht über die Hürde. Netanjahu entließ Shaked daraufhin als Ministerin und setzte Loyalisten ein.

Jetzt jedoch will sich Shaked mit Parteien »rechts vom Likud« zusammenschließen. »Unter meiner Leitung werden wir eine bedeutende und kraftvolle Macht, die den Staat Israel mit Mut und Glauben anführt«, sagte sie. Einer, der das laut Medienberichten überhaupt nicht will, ist der Ministerpräsident. Shaked, Bennett und er haben seit Jahren ein angespanntes Verhältnis. Angeblich hat sich sogar Netanjahus Ehefrau Sara eingemischt und den anderen Chefs der Rechtsparteien nahegelegt, ihren Platz auf keinen Fall für Shaked zu räumen.

Israel

Antisemitismus-Beauftragter wirft Sophie von der Tann Verharmlosung der Hamas-Massaker vor

Die ARD-Journalistin soll in einem Hintergrundgespräch gesagt haben, dass die Massaker vom 7. Oktober eine »Vorgeschichte« habe, die bis zum Zerfall des Osmanischen Reiches zurückreiche

 25.11.2025

Ramallah

Nach Hammer-Angriff auf Israeli - mutmaßlicher Täter getötet

Vor mehr als einem Jahr kam ein israelischer Wachmann im Westjordanland bei einem Angriff ums Leben. Seitdem haben israelische Sicherheitskräfte nach dem flüchtigen Täter gesucht

 25.11.2025

Waffenruhe

Hamas-Terroristen übergeben mutmaßliche Geisel-Leiche

Die Terroristen müssen noch die sterblichen Überreste von drei Geiseln übergeben

 25.11.2025

Wetter

Sturzfluten in Israel

Nach extremer Hitzewelle bringen erste heftige Stürme und Niederschläge Überschwemmungen im ganzen Land

von Sabine Brandes  25.11.2025

Hochzeit des Jahres

Hochzeit des Jahres

Daniel Peretz und Noa Kirel haben sich getraut

von Nicole Dreyfus  24.11.2025

Gesellschaft

Familienforum für Geiseln schließt seine Pforten

Nach mehr als zwei Jahren des unermüdlichen Einsatzes der freiwilligen Helfer »ist der Kampf vorbei«

von Sabine Brandes  24.11.2025

Meinung

Der Weg zum Frieden in Nahost führt über Riad

Donald Trump sieht in Saudi-Arabien zunehmend einen privilegierten Partner der USA. Die Israelis müssen gemäß dieser neuen Realität handeln, wenn sie ein Abkommen mit dem mächtigen Ölstaat schließen wollen

von Joshua Schultheis  24.11.2025

Portrait

Die Frau, die das Grauen dokumentieren will

Kurz nach dem 7. Oktober 2023 gründete die israelische Juristin Cochav Elkayam-Levy eine Organisation, die die Verbrechen der Hamas an Frauen und Familien dokumentiert. Unser Redakteur sprach mit ihr über ihre Arbeit und ihren Frust über die Vereinten Nationen

von Michael Thaidigsmann  24.11.2025

Sderot

Zweitägiges iranisches Filmfestival beginnt in Israel

Trotz politischer Spannungen will das Event einen Dialog zwischen Israelis und Iranern anstoßen

von Sara Lemel  24.11.2025