Jerusalem/Doha

Umstrittene Bilanz nach Israels Angriff in Doha

Nach dem israelischen Angriff auf die Hamas-Zentrale in Katar weist diese erhebliche Beschädigungen auf. Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Der israelische Luftangriff auf ein streng gesichertes Gelände im Dohlemer Stadtteil Leqtaifiya sorgt international für gegensätzliche Bewertungen.

Israel setzte am Dienstag 15 Kampfjets ein, die insgesamt zehn Bomben auf ein Areal abwarfen, das als Sitz des Politbüros der palästinensischen Terrororganisation Hamas genutzt wurde. Sechs Menschen kamen demnach ums Leben, darunter ein katarischer Sicherheitsbeamter und der Sohn von Khalil al-Hayya, Mitglied des fünfköpfigen Hamas-Führungsgremiums.

Während israelische Regierungsvertreter den Angriff als Erfolg bezeichneten, widersprachen katarische Stimmen deutlich. Ein Mitarbeiter eines sicherheitspolitischen Forschungsinstituts in Doha, der anonym bleiben wollte, sagte gegenüber dem Portal »The Media Line«, kein Mitglied der Hamas-Spitze sei getroffen worden.

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Ein Sprecher des katarischen Innenministeriums bestätigte, dass das getroffene Gebäude als Residenz von Hamas-Funktionären genutzt wurde. Der Angriff habe jedoch »die nationale Souveränität Katars verletzt« und die Rolle des Landes als Vermittler im Konflikt um den Gazastreifen gefährdet.

»Komplizierter Vermittler«

Doha ist seit Jahren zentraler Verhandlungsort für Waffenstillstands- und Geiselgespräche – auch auf Wunsch der USA. Zugleich ist der Golf-Staat jedoch einer der Finanziers der Hamas und sendet über Al Jazeera antiisraelische Propaganda in die Welt hinaus. Schon im vergangenen Jahr bezeichnete Netanjahu Katar als »komplizierten Vermittler«.

»The Jerusalem Post« zitierte General Yossi Kuperwasser vom Jerusalem Institute for Strategy and Security. Er erklärte demnach, Katar habe sich bewusst entschieden, »eine Terrororganisation auf seinem Boden zu beherbergen«, und müsse mit den Folgen leben. Souveränität könne in diesem Fall »kein Schutzschild« sein.

Es sei nicht das erste Mal, dass Israel mehrere Anläufe brauche, um führende Hamas-Kader auszuschalten, sagte Kuperwasser. Aber die Botschaft sei eindeutig: »Sie sind nirgends sicher.« Auch Netanjahu wurde am Mittwoch mit diesen Worten zitiert. im

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