Israel

»Ein Held Israels«

Rafi Eitan Foto: Flash90

Er leitete die »Operation Finale« und das Team, das den NS-Verbrecher Adolf Eichmann festnahm. Unter anderem dadurch wurde er zum vielleicht bekanntesten Geheimdienstmann Israels – Rafi Eitan. Am Samstag ist der ehemalige Mossad-Agent im Alter von 92 Jahren in Tel Aviv gestorben. Am Sonntag wurde er beigesetzt.

Israels Staatspräsident Reuven Rivlin twitterte: »Ein mutiger Kämpfer ist von uns gegangen. (...) Rafi Eitan war in seiner Seele ein Kämpfer und war seiner Mission und seiner Wahrheit treu.« Auch Premierminister Benjamin Netanjahu schrieb beim Kurznachrichtendienst Twitter, er trauere gemeinsam mit seiner Frau Sara um einen »Helden Israels«. Er nannte Eitan »einen persönlichen und engen Freund«, lobte dessen Witz und seinen Einsatz für Israel.

DANK Yair Lapid von der Partei Jesch Atid bedankte sich in seinem Tweet bei dem Mann, der so viel zur Sicherheit des Staates beigetragen habe und zu den Gründern des israelischen Geheimdienstes zählte: »Vielen Dank für Ihren enormen Beitrag zur Wiedergeburt des Staates Israel. Mögen Sie in Frieden ruhen.«

Eitan kam 1926 im Kibbuz Ein Harod zur Welt. Als Teenager trat er der Hagana bei und war später beim Palmach. In verdeckten Operationen half er Juden, vor den Nazis aus Europa nach Palästina zu fliehen. Nach dem israelischen Unabhängigkeitskrieg war Eitan beim damals neu gegründeten israelischen Geheimdienst Mossad tätig und wechselte später zum Inlandsgeheimdienst Schin Bet. Die Entführung Adolf Eichmanns aus Argentinien machte Eitan und seine Kollegen in den Jahren danach weltbekannt.

VERANTWORTUNG Von 1978 bis 1981 war Eitan Berater von Premierminister Menachem Begin. Anschließend leitete er die Behörde für wissenschaftliche Beziehungen und übernahm in dieser Position auch Verantwortung für Jonathan Pollard, der in den 80er-Jahren geheime Informationen an Israel weitergab und 1987 zu einer lebenslangen Gefängnisstrafe wegen Spionage verurteilt worden war.

Bis 1993 war Rafi Eitan Chef der staatlichen »Chemicals Ltd.«. Von März 2006 an war er drei Jahre lang Minister für Rentenangelegenheiten. Anfang 2018 wurde Rafi Eitan für seinen Auftritt bei der rechtspopulistischen AfD scharf kritisiert.

Diplomatie

Israel drängt Merz auf Ende des Teilwaffenembargos

Der Bundeskanzler hatte am 8. August angeordnet, keine Güter auszuführen, die im Krieg gegen die Hamas verwendet werden könnten

 13.11.2025

Israel

Ministerpräsident Voigt besucht Yad Vashem

Thüringens Regierungschef Mario Voigt (CDU) bereist noch bis Donnerstag Israel. Der Besuch der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem hinterließ bei ihm am Mittwoch tiefe Eindrücke

 12.11.2025

Einmischung

Trump fordert Begnadigung Netanjahus

Israels Regierungschef Netanjahu steht wegen Betrugs, Bestechung und anderer Vorwürfe vor Gericht. Israels Präsident müsse ihn begnadigen, forderte nun US-Präsident Trump - damit er das Land vereinen könne

 12.11.2025

Medien in Israel

Verteidigungsminister Katz will Armeesender abschalten

Der Verteidigungsminister beruft sich auf angebliche Beschwerden, das Radio »schade der Moral«

 12.11.2025

Tel Aviv

Noa Kirel und Daniel Peretz heiraten mit »kleiner Feier«

Die Sängerin und der HSV-Torwart standen in Jaffa unter großen Sicherheitsvorkehrungen unter der Chuppa

von Nicole Dreyfus  12.11.2025

Israel

Genesis-Preis für Gal Gadot

Hollywoodstar Gal Gadot wird mit dem »israelischen Nobelpreis« geehrt - für »ihre moralische Klarheit und ihre unerschütterliche Liebe zu Israel«

 12.11.2025

Westjordanland

Präsident Herzog verurteilt Siedlergewalt

Vier Menschen wurden am Dienstag bei Angriffen radikaler Siedler verletzt

 12.11.2025

Nahost

Deutschland schickt unbewaffnete Polizisten in die Palästinensergebiete

Die Beamten sollen ausloten, wie Deutschland in den palästinensischen Gebieten lokale Sicherheitsbehörden weiter unterstützen kann

 12.11.2025

Israel

Haie vor Hadera

Warmes Abwasser aus einem Kraftwerk lockt im Winter die Fische an die Küste. Wissenschaftler fordern nun einen saisonalen Schutz, um gefährliche Begegnungen zwischen Mensch und Tier zu vermeiden

von Sabine Brandes  11.11.2025