Nachruf

Trauer um Nachum Rotenberg

Nachum Rotenberg sel. A. Foto: picture alliance/dpa

Nachum Rotenberg, der das Konzentrationslager Hannover-Ahlem überlebt hatte, ist im Alter von 94 Jahren in Israel gestorben. Dies bestätigte seine Tochter am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Tel Aviv. »Wir sind sehr traurig«, sagte sie.

Rotenberg hatte als einer der letzten KZ-Überlebenden mehrmals bei Besuchen in Deutschland von seinem Schicksal erzählt.

Rotenberg wurde 1928 als Sohn einer jüdischen Bäckerfamilie in Lodz in Polen geboren. Als 15-Jähriger wurde er 1944 mit seiner Familie vom Ghetto in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert.

Aus Auschwitz wurden Rotenberg, sein Bruder und ein Cousin dann zur Zwangsarbeit nach Deutschland verschleppt. Zuerst kamen sie in die Continental-Werke in Hannover-Stöcken. Später berichtete Rotenberg über häufige Misshandlungen dort.

»Ich habe jede Nacht die Bilder vor Augen«, lautet der Titel seiner Erinnerungen.

Das Kriegsende erlebte er 1945 in Hannover-Ahlem, einem der Außenlager des KZ Neuengamme. Die Insassen hatten dort unter härtesten Bedingungen im Steinbruch gearbeitet. Sein Bruder und sein Cousin starben an Entkräftung - Rotenberg selbst überlebte wohl nur dank seiner Arbeit in der Küche.

Seine Erinnerungen hat er schriftlich festgehalten. »Ich habe jede Nacht die Bilder vor Augen«, lautet der Titel des Zeitzeugnisses. 1946 kam er ins damalige Palästina - zwei Jahre vor Israels Gründung, nachdem er nach Kriegsende zunächst in Braunschweig gelebt hatte.

Rotenberg hinterlässt einen Sohn und eine Tochter sowie mehrere Enkel und Urenkel.

Nach Deutschland reiste er zum ersten Mal wieder 1975, um im Prozess gegen Heinrich Johann (genannt Hans) Wexler auszusagen - über Verbrechen, die dieser als Lagerältester in Hannover-Ahlem begangen hatte.

»Es war ein Schock, diesem Menschen wieder ins Gesicht zu schauen. Er lebte und so viele waren tot - wegen ihm«, erzählte Rotenberg später. Wexler wurde zu lebenslänglicher Haft verurteilt, verließ das Gefängnis aber schon 1982 aus gesundheitlichen Gründen.

Rotenberg hinterlässt einen Sohn und eine Tochter sowie mehrere Enkel und Urenkel.

Tel Aviv

Tausende demonstrieren für Freilassung der Geiseln

Gespräche über eine Waffenruhe in Gaza könnten bald beginnen. Doch nicht alle der noch festgehaltenen Geiseln sollen offenbar freikommen

 05.07.2025

Gaza-Krieg

Israel schickt Delegation für Gespräche nach Katar

Die Verhandlungen sollen zu einer 60-tägigen Waffenruhe und zur Freilassung der Geiseln aus der Gewalt der Terrororganisation Hamas führen

 05.07.2025

Nahost

Hamas reagiert auf Vorschlag für neue Waffenruhe

Der Plan sieht eine 60-tägige Feuerpause sowie die Freilassung von Geiseln vor

 05.07.2025

USA

Edan Alexander bedankt sich bei Donald Trump

Die freigelassene Geisel Edan Alexander trifft erstmals US-Präsident Trump. Um sich zu bedanken und auch, um darauf zu drängen, alle verbleibenden Geiseln so schnell wie möglich nach Hause zu holen

 04.07.2025

Israel

Katz: Armee plant weitere Maßnahmen gegen Bedrohung durch Mullahs

Die Streitkräfte müssten sich darauf vorbereiten, den Iran am Wiederaufbau seiner Fähigkeiten zu hindern, so der Verteidigungsminister

 04.07.2025

Gazastreifen

Ultimatum: Trump gibt Hamas 24 Stunden

Noch ist unklar, ob die Terroristen der Waffenruhe zustimmen werden

 04.07.2025

Erstmals seit Hamas-Massakern

Benjamin Netanjahu besucht Kibbuz Nir Oz

Der Ministerpräsident traf sich dort auch mit einer seiner schärfsten Kritikerinnen: Einav Zangauker, Mutter der Geisel Matan Zangauker

 04.07.2025

Geiseln

Bar und Maxim flehen um ihr Leben

Angehörige veröffentlichen ein Hamas-Propagandavideo der beiden jungen israelischen Männer

 03.07.2025

Andrea Kiewel

»Sollen die Israelis sich abschlachten lassen?«

Die »Fernsehgarten«-Moderatorin äußert sich im »Zeit«-Magazin erneut deutlich politisch zu ihrer Wahlheimat

 03.07.2025