Westjordanland

Terror in Psagot

Nur knapp hat die neunjährige Noam Glick einen vermeintlichen Terroranschlag überlebt. Als sie am Samstagabend im Garten des elterlichen Hauses in der jüdischen Siedlung Psagot spielte, wurde das Mädchen nach eigenen Angaben in den Oberkörper geschossen. Naom sei »wie durch ein Wunder« noch am Leben, sagen ihre Ärzte. Die Suche nach dem Täter dauert bislang noch an.

Wenn sich die Befürchtungen der Sicherheitskräfte allerdings bestätigen, handelt es sich bei dieser Attacke um die dritte innerhalb weniger Wochen gegen jüdische Israelis im Westjordanland.

Zuvor waren der Soldat Gal Kobi in Hebron erschossen und ein anderer, Tomer Hazan, von einem palästinensischen Bekannten in sein Heimatdorf gelockt und dann getötet worden.

Tatort Der Tatort des Überfalls auf Noam Glick liegt in unmittelbarer Nähe der Stadt Ramallah. Als das Kind im Garten spielte, habe sich ihr plötzlich ein Mann mit einer schwarzen Wollmütze und einem Gewehr genähert, erzählte sie anschließend der Polizei. Dann habe er geschossen.

Noam wurde mit mittelschweren Verletzungen in das Jerusalemer Krankenhaus Schaarei Zedek eingeliefert, befindet sich nach Angaben der behandelnden Ärzte mittlerweile aber in stabilem Zustand.

Noch ist nicht eindeutig klar, wie der Angreifer in die durch einen Elektrozaun mit Warnanlage gesicherte Siedlung gelangte, ohne dass es jemand gemerkt hat. Spezialkräfte der Armee und Polizei durchkämmten die Nacht hindurch die Gegend und die angrenzende arabische Gemeinde El Bireh, wo sie den Täter vermuten.

Gefahr Noams Vater Yisrael Glick sagte am Montagmorgen im israelischen Radio, dass es seine Tochter trotz ihrer Verletzungen ins Haus schaffte, um ihre Eltern zu alarmieren. »Es ist die schrecklichste Situation, die es geben kann, wenn ein Terrorist in dein Heim eindringt. Uns allen war klar, dass unser Leben in Gefahr ist.«

Glick nimmt an, dass der Mann eigentlich vorhatte, in das Innere des Hauses der Familie zu gelangen, dann aber von dem spielenden Kind im Garten überrascht wurde, Angst bekam, auf sie schoss und floh.

Obwohl die Wunden des Mädchens nach Angaben der Ärzte »nicht aussehen wie Schussverletzungen«, hätten auch andere Zeugen Schüsse gehört. Außerdem habe das Kind ausgesagt, dass der Täter eine Waffe in der Hand gehalten habe, als er nur wenige Zentimeter von ihr entfernt stand. Noam sei außer Lebensgefahr, werde jedoch zur weiteren Beobachtung im Krankenhaus behalten.

Der Sprecher der Gemeinde Psagot, David Tzviel, erklärte, dass man jahrelang in Ruhe und Frieden gelebt habe. »Doch dies ist jetzt eine schwere Zeit für uns.«

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  21.11.2025 Aktualisiert

Palästinensischer Terror

Auch Hamas-Geisel Guy Gilboa-Dalal wurde in Gaza sexuell missbraucht

Der Täter setzte ihm ein Messer an den Hals und sagte: »Wenn du jemandem davon erzählst, bringe ich dich um.«

 21.11.2025

Tourismus

Totes Meer: »Enttäuschende Sehenswürdigkeit«

Warum bekommt ein so schöner Ort eine so miese Bewertung? Welche Touristenorte stehen noch auf der wenig ruhmreichen Liste der enttäuschendsten Urlauberziele auf der Welt?

 21.11.2025

Jerusalem

Gideon Sa’ar verurteilt steigende Terror-Renten der Palästinenser

»Die Palästinensische Autonomiebehörde hat ihre Zahlungen an Terroristen nicht eingestellt. Tatsächlich verdoppelt sie diese fast«, so der Außenminister

 21.11.2025

Meinung

Alles muss ans Licht

Eine unabhängige Untersuchungskommission über die Terroranschläge des 7. Oktober ist ein Akt von Pikuach Nefesch

von Sabine Brandes  21.11.2025

Jerusalem

US-Botschafter: Radikale Siedler nicht repräsentativ für gesamte Gemeinschaft

US-Botschafter: Israel nimmt das Problem ernst und dämmt die gewalttätigen Gruppen ein

 21.11.2025

Geiseln

»Alon – du bist nicht allein«

Der israelisch-deutsche Doppelstaatsbürger Alon Ohel spielt auf dem Klavier, das eigens auf dem Platz der Geiseln für ihn aufgestellt wurde

von Sabine Brandes  20.11.2025

Gaza-Gefangenschaft überleben

»Wut zerstört dich«

Der nach mehr als zwei Jahren aus der Hamas-Gefangenschaft entlassene Avinatan Or hat eine zutiefst bewegende und motivierende Rede über Resilienz gehalten. Eine Dokumentation

von Avinatan Or  20.11.2025

Gespräch

»Der Überlebenskampf dauert an«

Arye Sharuz Shalicar über sein neues Buch, Israels Krieg gegen den palästinensischen Terror und die verzerrte Nahost-Berichterstattung in den deutschen Medien

von Detlef David Kauschke  20.11.2025