Israelische Behörden haben die sterblichen Überreste zweier weiterer Geiseln identifiziert, die sich seit dem Massaker vom 7. Oktober 2023 in der Gewalt der Hamas befanden. Nach Angaben des Büros des Premierministers handelt es sich um den Reservisten Tamir Adar und um Arye Zalmanovich, einen der Gründer des Kibbuz Nir Oz. Beide Leichname waren zuvor aus dem Gazastreifen nach Israel überführt worden.
Tamir Adar, ein Reservist, hatte während des Hamas-Angriffs auf Nir Oz sein Haus verteidigt. Er hatte seither als vermisst gegolten. Seine Mutter Yael erklärte: »Nach 746 Tagen ist Tamir zu uns zurückgekehrt. Tamir ist zu Hause.« Weiter schrieb sie: »Der Schmerz über unseren Verlust ist unermesslich, aber die Erleichterung über seine Rückkehr ist groß. Tamir ist frei, in seiner Heimat beerdigt zu werden.«
Arye Zalmanovich, der zu den Pionieren des Kibbuz Nir Oz gehörte, wurde am Morgen des 7. Oktober 2023 von Hamas-Terroristen verschleppt. Angehörige berichteten, er habe sich in einem Schutzraum versteckt, als ihn die Angreifer fanden. Ohne Brille und Hörgerät sei er in den Gazastreifen gebracht worden.
Fortschritte bei Bergung
Die sterblichen Überreste der beiden Männer wurden vom israelischen Militär und dem Inlandsgeheimdienst Shin Bet aus Gaza herausgebracht und im Nationalen Zentrum für Gerichtsmedizin in Abu Kabir untersucht, wo die Identifizierung erfolgte.
Laut israelischen Medien hatte die Hamas kurz zuvor angekündigt, zwei Leichname freizugeben – nur wenige Stunden, nachdem US-Präsident Donald Trump erklärt hatte, er werde »Truppen nach Gaza schicken, um Hamas zur Ordnung zu rufen«, falls die Terrororganisation den Waffenstillstand breche.
US-Vizepräsident J.D. Vance sagte bei einer gemeinsamen Erklärung mit Trump-Emissär Steve Witkoff und Jared Kushner in Jerusalem: »Es ist das Ziel aller Beteiligten, die Leichname der Geiseln ihren Familien für eine würdige Beisetzung zurückzubringen.« Kushner ergänzte, man mache »Fortschritte dabei, die Leichen der Getöteten aus Gaza herauszubekommen.«
Das von Washington vermittelte Abkommen, das Israel am 9. Oktober ratifizierte, verpflichtet Hamas dazu, innerhalb von 72 Stunden sämtliche Geiseln – lebende und tote – freizulassen. Dennoch werden fast zwei Wochen später weiterhin die Leichen von 15 Israelis in Gaza festgehalten. im