Terror

Sie waren erst 19 Jahre alt

Das frische Grab der Soldatin Shirel Aboukrat Foto: Flash90

Nach dem zweiten Anschlag innerhalb weniger Tage durch Anhänger der Terrororganisation Islamischer Staat in Israel sind die beiden jungen Grenzpolizisten Yazan Falah und Shirel Aboukrat beerdigt worden. Sie wurden in der Stadt Hadera von den Terroristen erschossen. Tausende gaben ihnen das letzte Geleit, darunter Politiker und hohe Polizeibeamte. Yazan und Shirel waren 19 Jahre alt.

HELDEN Die beiden Terroristen, die den Anschlag verübt hatten, galten als Unterstützer des Islamischen Staates. Sie wurden von Polizisten erschossen. »Die Soldaten haben tapfer gekämpft«, heißt es in einer Erklärung der Grenzpolizei. »Wir teilen die Trauer und umarmen die Familien der Helden Yazan und Shirel, sei ihre Erinnerung gesegnet, die die Bürger mit ihren Körpern verteidigt und viele Leben gerettet haben.«

Falah wurde auf dem Soldatenfriedhof seiner Heimatstadt Kisra-Sumei, einem drusischen Dorf in Galiläa, beigesetzt. Anwesend waren der Minister für öffentliche Sicherheit, Omer Barlev, und Justizminister Gideon Sa’ar. »Wir sind bereit und darauf vorbereitet, alle unsere Feinde zu bekämpfen und zu verfolgen«, sagte Barlev. »Falah hat jeden Tag sein Leben riskiert. Wir sind dank ihm und seinen Kameraden hier.«

»Seine Familie hat nur noch Bilder von einem jungen Mann und seinem bezaubernden Lächeln.«

scheich moafaq tarif

»Es gibt keine schwierigere und schmerzhaftere Position, als vor dem Sarg eines jungen Mannes zu stehen, nicht einmal 20 Jahre alt, der von blutrünstigen terroristischen Extremisten ermordet wurde«, sagte Scheich Moafaq Tarif, das geistliche Oberhaupt der drusischen Gemeinschaft in Israel. »Seine Eltern und Schwestern haben nur noch Bilder von einem jungen Mann und seinem bezaubernden Lächeln, dem sie nie wieder begegnen werden.«

Falah bestand darauf, sich der Grenzpolizei anzuschließen, obwohl er als einziger Sohn seiner Mutter vom Kampfdienst befreit war. Er wird von seinen Eltern, einer Zwillingsschwester und einem Stiefbruder überlebt.

TOCHTER Shirel Aboukrats Beisetzung fand kurz darauf auf Netanyas Soldatenfriedhof statt, wo sich dramatische Szenen abspielten. Ihre Mutter Deborah rief am Grab: »Shirel, wie habe ich dich nicht vor Schaden bewahren können? Ich will dich zurück, meine Tochter. Wach doch auf!«.

Die junge Frau war 2006 mit ihrer Familie aus Frankreich nach Israel eingewandert. Sie lebte in der Küstenstadt Netanya und besuchte die Rigler High School. Am Montag teilte die Schule mit, dass sie ihr zu Ehren ein Denkmal eingeweiht habe. Sie hatte erst im vergangenen Jahr ihr Abitur gemacht. Der Direktor erzählte, dass sich Shirel so gefreut habe, als sie in die Einheit der Grenzpolizei aufgenommen wurde. »Es war ihr großer Traum.«

Ehrung

»Wir Nichtjuden sind in der Pflicht«

Am Mittwochabend wurde Karoline Preisler mit dem Paul-Spiegel-Preis des Zentralrats der Juden in Deutschland ausgezeichnet. Wir dokumentieren ihre Dankesrede

 05.11.2025

Laudatio

»Wie hält man so etwas aus?«

Bundestagspräsidentin Julia Klöckner hielt die Laudatio auf Karoline Preisler anlässlich der Verleihung des Paul-Spiegel-Preises in Berlin. Eine Dokumentation

von Julia Klöckner  05.11.2025

Israel

Heldentum oder Verrat?

Der Skandal um die angeblichen Folterungen im Gefängnis Sde Teiman weitet sich aus und könnte zu einer Verfassungskrise werden

von Sabine Brandes  05.11.2025

Israel

Ausgezeichneter Kibbuz

Neot Smadar in Bestenliste aufgenommen

von Sabine Brandes  05.11.2025

Geiseln in Gaza

»Endlich bist du da, Bruder«

Die sterblichen Überreste des 19-jährigen IDF-Soldaten Itay Chen sind Dienstagnacht nach Israel überführt worden

von Sabine Brandes  05.11.2025

Geiseldeal

Itay Chen ist wieder in Israel

Die Leiche des 19-jährigen, israelisch-amerikanischen Soldaten wurde am Dienstagabend von Terroristen der Hamas übergeben

 05.11.2025

Auswärtiges Amt

Deutschland entschärft Reisehinweise für Israel

Nach Beginn des Gaza-Krieges hatte das Auswärtige Amt vor Reisen in Teile Israels gewarnt. Dies gilt so nicht mehr. Der Außenminister begründet das mit gewachsenem Vertrauen in den Friedensprozess

 04.11.2025

Waffenruhe

Hamas will weiteren Geisel-Leichnam übergeben

Die Terroristen sollen noch die sterblichen Überreste von acht Geiseln in ihrer Gewalt haben

 04.11.2025

Jerusalem

Nach Eklat in Jerusalem: Westfälische Präses setzt auf Dialog

Projekte, Gedenkorte und viele Gespräche: Die Theologin Ruck-Schröder war mit einer Delegation des NRW-Landtags fünf Tage in Israel und im Westjordanland. Angesichts der Spannungen setzt sie auf dem Weg zur Verständigung auf Begegnungen und Dialog

von Ingo Lehnick  04.11.2025