Israel

Seite an Seite

Seite an Seite: Dieses vom israelischen Luftwaffenchef Amikam Norkin ausgegebene Motto stand über dem ersten Tag der Visite des Chefs der Bundesluftwaffe, Ingo Gerhartz, in Israel.

Was am Sonntagmorgen mit einem Besuch der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem begann, fand am Nachmittag seinen Höhepunkt in einem gemeinsamen Überflug der Jerusalemer Knesset.

VERANTWORTUNG Zum Auftakt gedachten die Luftwaffen-Inspekteure in Yad Vashem der Opfer der Schoa. Nach einem Rundgang mit anschließender Kranzniederlegung in der Halle der Erinnerung betonte Gerhartz die fortwährende Verantwortung Deutschlands. In Deutsch und Hebräisch sagte er: »Niemals wieder, LeOlam lo od.«

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Yad Vashem mit dem Kommandeur der deutschen Luftwaffe zu besuchen, sei für ihn kein gewöhnliches Ereignis, erwiderte Amikam Norkin und erinnerte an den gemeinsamen Flug über das ehemalige Konzentrationslager Dachau beim Besuch der israelischen Luftwaffen in Deutschland im August vergangenen Jahres.

Und nun, am Beginn der internationalen Übung mit sieben weiteren Nationen, habe man entschieden, den Tag in Yad Vashem zu beginnen. »Seite an Seite« werde man diesmal über die Jerusalemer Knesset fliegen. »Damit wollen wir erinnern und auf eine bessere Zukunft blicken«, so Norkin.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Beide ehrten danach den deutschen Feldwebel Karl Laabs, der in der Schoa zahlreichen polnischen Juden das Leben gerettet hatte. Für den »Gerechten unter den Völkern« wurde ein Baum in Yad Vashem gepflanzt, vor dem die Luftwaffenchefs verharrten und salutierten.

Gerhartz berichtete Norkin, dass das Lehrgebäude der Unteroffiziersschule der Luftwaffe im schleswig-holsteinischen Appen zukünftig den Namen »Feldwebel Laabs Zentrum« tragen soll, dessen Leben und Handeln auch Teil der Ausbildung der angehenden Unteroffiziere werden soll.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

NEGEV-WÜSTE Anschließend ging es mit dem Hubschrauber zur Ovda-Airbase in die Negev-Wüste, wo bereits die verschiedenen Luftwaffen-Teams aus Deutschland und Israel mit Mannschaften weiterer sieben Länder – darunter Großbritannien, Italien, Frankreich und auch Indien – auf den Beginn der gemeinsamen Großübung warteten.

Bei diesem mehrwöchigen Manöver mit dem Titel »Blue Flag« sind sechs deutsche Kampfjets vom Typ Eurofighter und mehr als 150 Soldaten der Bundesluftwaffe im Einsatz.

Zum offiziellen Start gingen die deutschen und israelischen Luftwaffenchefs für rund eine Stunde im Formationsflug in die Luft – Flügel an Flügel: Gerhartz in einem mit »Eagle Star«-Lackierung versehenen Eurofighter – auf der einen Seite in Schwarz-Rot-Gold mit dem Bundesadler, auf der anderen Seite in Blau-Weiß und mit Davidstern – und Norkin in einem F-15-Kampfjet.

Generalleutnant Ingo Gerhartz sprach nach dem Überflug über die Knesset von »einem der emotionalsten Momente« seines Lebens.

Besonders symbolisch dabei war der Überflug über die Knesset, das Herzstück der israelischen Demokratie, wie Generalleutnant Gerhartz sagte. Er war danach sichtlich bewegt, sprach von »einem der emotionalsten Momente« seines Lebens. »Ich empfinde tiefe Dankbarkeit, dass ich das machen durfte, als deutscher Luftwaffenchef mit einem Kampfflugzeug über Israel zu fliegen.«

Gerhartz und Norkin kehrten danach gemeinsam nach Tel Aviv zurück, wo das Programm am Montag mit einem Termin auf der Airbase »Tel Nof« weitergeht. Dort erhalten Crews der deutschen Luftwaffe ihre Ausbildung auf dem unbemannten Aufklärungsflugzeug Heron TP.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Uwe Becker, nimmt am Besuch teil. Der CDU-Politiker äußerte sich zuversichtlich, dass wie in diesem Fall die Sicherheitskooperation erfolgreich fortgesetzt wird. Auch habe er keine Zweifel, dass das von Bundeskanzlerin Merkel erst vor wenigen Tagen in Jerusalem wiederholte Bekenntnis zur Sicherheit Israels als deutscher Staatsräson ebenfalls für zukünftige Regierungen gelten wird.

Man sollte mit dem Begriff »historisch« vorsichtig sein, so Becker. »Doch ich meine, es ist historisch, wenn dies von beiden Luftwaffengenerälen und ihren Teams so unterstrichen wird wie heute.«

Lesen Sie eine ausführliche Reportage dazu in unserer nächsten Printausgabe.

Nahost

Bericht: Mossad verweigerte Doha-Angriff

Dem Luftangriff gegen die Hamas-Anführer in Katar gingen offenbar schwerwiegende Meinungsverschiedenheiten zwischen Regierung und Geheimdienst voran

von Sabine Brandes  15.09.2025

Gazakrieg

Wie sich Emily Damari den Terroristen widersetzte

Die ehemalige Geisel hat in London über ihre Gefangenschaft in Gaza gesprochen und darüber, wie sie trotz schrecklicher Bedingungen eine »aktive Rolle« einnehmen konnte

 15.09.2025

Nahost

Netanjahu nennt Kritik nach Angriff in Katar »Heuchelei«

US-Außenminister Rubio trifft nach Israels Angriff auf die Hamas in Katar Netanjahu. Die USA wollen laut Rubio »unabhängig davon, was geschehen ist« weiterhin die drängenden Probleme der Region lösen

 15.09.2025

Luftfahrt

Schlägerei während Flugs von Tel Aviv nach Bukarest

Israelische Passagiere prügeln sich. Anschließend gibt es Bußgelder. Medien berichten über mutmaßlich religiöse Motive

 15.09.2025

Gaza

»Guy ist menschlicher Schutzschild der Hamas«

Die Angehörigen der Geiseln flehen, dass die israelische Militäroperation in Gaza-Stadt nicht durchgeführt wird

von Sabine Brandes  15.09.2025

Geiseln

Blind, allein, dem Tode nah

Die Hamas hat ein neues Propagandavideo verbreitet, das Guy Gilboa-Dalal und Alon Ohel in Gaza-Stadt zeigt. Die Angehörigen befürchten das Schlimmste

von Sabine Brandes  15.09.2025

Israelische Studie

Intensive Social-Media-Nutzung im Krieg verstärkt Angst

Soziale Netzwerke haben im Krieg eine paradoxe Rolle: Sie sind zugleich Quelle für Zusammenhalt und emotionale Belastung

 15.09.2025

Nahost

Armeechef kritisiert fehlende Strategie

»Der Regierungschef sagt uns nicht, wie es weitergehen soll. Wir wissen nicht, worauf wir uns vorbereiten sollen«, sagt Eyal Zamir

 15.09.2025

Jerusalem

Marco Rubio in Israel: Schadensbegrenzung nach Angriff in Katar

»Der Präsident war nicht glücklich darüber«, sagt der US-Außenminister über den Schlag gegen die Hamas in Doha

 15.09.2025