Nahost

Sechs israelische Soldaten sterben im Kampf gegen die Hisbollah

Sraya Elboim, Shalev Itzhak Sagron, Yoav Daniel (oben, von links nach rechts), Dror Hen, Nir Gofer und Itay Marcovich (unten, von links nach rechts), wurden während ihres Einsatzes im Libanon getötet Foto: Israeli Defense Forces

Die Streitkräfte Israels (IDF) haben im Libanon sechs Soldaten verloren. Es handelt sich um die Feldwebel Sraya Elboim, Itzhak Sagron, Yoav Daniel, Dror Hen und Nir Gofer und Hauptmann Itay Marcovich. Sie fielen während einer Operation gegen die Terrororganisation Hisbollah. Insgesamt wurden seit Beginn des Krieges vor 13 Monaten 792 Soldaten der IDF getötet oder sind im Einsatz gestorben.

Die Armee geht seit gestern in weiter nördlich der Grenze gelegenen, libanesischen Dörfern gegen den Terror vor. Seit Beginn der Offensive im Norden ist dies einer der größten Verluste, den die IDF hinnehmen mussten.

Borrell will Dialog mit Israel aussetzen

Als Reaktion auf die israelische Kriegsführung im Libanon sowie im will EU-Chefdiplomat Josep Borrell unterdessen den regelmäßigen politischen Dialog mit Israel aussetzen. Diesen Vorschlag werde er beim Außenministertreffen am kommenden Montag den Mitgliedstaaten der Europäischen Union unterbreiten, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur in Brüssel von EU-Beamten.

Borrell ist als scharfer »Israelkritiker« bekannt. Dass sein Vorschlag die notwendige einstimmige Zustimmung findet, gilt als unwahrscheinlich. Dies hat damit zu tun, dass sich Israel gegen den vom Iran finanzierten Terror wehrt, um seine Bevölkerung vor bereits angekündigten, weiteren Massakern und den ständigen Angriffen der Hamas und der Hisbollah zu schützen.

Sowohl im Gazastreifen als auch im Libanon versuchen die IDF, die Zivilbevölkerung zu schützen, indem sie die Menschen jeweils vor Angriffen gegen den Terror in ihrer Gegend warnt, Fluchtrouten und humanitäre Zonen einrichtet.

Lesen Sie auch

Rubio gegen Waffenstillstand

Im Gegensatz zu Borrell zeigte sich der voraussichtliche Außenminister des künftigen Präsidenten der USA, Marco Rubio, mit der Kriegsführung Israels zufrieden. In einem TikTok-Video sagte er, er werde keinen Waffenstillstand fordern. Zudem hoffe er, dass Israel »jedes Element der Hamas« zerstören werde.

Die palästinensische Terrororganisation bestehe aus bösartigen Personen, die für schreckliche Verbrechen verantwortlich seien, so Rubio. Für das Leid der Zivilbevölkerung in Gaza sei einzig und allen die Hamas verantwortlich.

Die israelischen Streitkräfte zerstörten derweil in der humanitären Zone im Süden Gazas eine Raketenabschussrampe der Hamas. Sie sei auf Israel ausgerichtet gewesen und habe eine direkte Bedrohung für die Zivilgesellschaft dargestellt, hieß es.

Operation gegen Waffenschmuggel

Explosionen nach dem Angriff legten nach Einschätzung des israelischen Militärs nahe, dass im Bereich der Abschussrampe große Mengen an Munition gelagert worden waren. Die Streitkräfte warfen der Hamas vor, die humanitäre Zone und zivile Gebäude für ihre terroristischen Aktivitäten zu missbrauchen.

Israels Luftwaffe griff derweil Armeeangaben zufolge in Syrien Routen für den Waffenschmuggel an die Hisbollah an. Die IDF sprachen von Schmuggelrouten der syrischen Regierung. Menschenrechtsaktivisten zufolge wurden bei den Luftangriffen in der Nähe der Stadt Homs 15 Menschen verletzt, darunter Angehörige der syrischen Armee.

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien teilte der Deutschen Presse-Agentur mit, Israel versuche »jeden möglichen Weg zu blockieren, den die Hisbollah für den Transport von Waffen oder militärischem Personal nutzen kann«.

Untersuchungskommission

7. Oktober: Netanjahu-Regierung will sich selbst untersuchen

Die Regierung Netanjahu hat auf Druck des Obersten Gerichts nach mehr als zwei Jahren einer Untersuchung der Versäumnisse, die zum 7. Oktober geführt haben, zugestimmt. Allerdings will man das Gremium und den Untersuchungsumfang selbst bestimmen

 16.11.2025 Aktualisiert

Tierschutz

Hilfe für die Straßentiger

In Israel leben schätzungsweise eine Million streunende Katzen. Eine Studie der Hebräischen Universität zeigt, warum das Füttern der Vierbeiner auch Nachteile haben kann

von Sabine Brandes  16.11.2025

Geiseln

»Ich bin immer noch seine Verlobte«

Wenige Monate bevor Hadar Goldin 2014 von der Hamas ermordet und sein Leichnam in Gaza festgehalten wurde, hatte er sich verlobt. Wie geht es seiner damaligen Braut heute, da Goldin endlich nach Hause gekommen ist?

 16.11.2025

Jerusalem

Nach Streit: Zionistischer Weltkongress einigt sich

Zwei Wochen lang zogen sich die Verhandlungen in dem globalen jüdischen Gremium hin. Nun gibt es ein Abkommen, das der Mitte-links-Block als Sieg für sich wertet

von Joshua Schultheis  16.11.2025

Gaza

Hamas kontrolliert zunehmend wieder den Lebensmittelmarkt

Zu dem Versuch der Hamas, ihre Macht in Gaza wieder zu stärken, gehören auch Überwachung und Sondergebühren, so ein Agenturbericht

 16.11.2025

Israel

Haie vor Hadera

Warmes Abwasser aus einem Kraftwerk lockt im Winter die Fische an die Küste. Wissenschaftler fordern nun einen saisonalen Schutz, um gefährliche Begegnungen zwischen Mensch und Tier zu vermeiden

von Sabine Brandes  15.11.2025

Meinung

Israel: Keine Demokratie ohne Pressefreiheit

Den Armeesender abschalten? Warum auch jüdische Journalisten in der Diaspora gegen den Plan von Verteidigungsminister Katz protestieren sollten

von Ayala Goldmann  14.11.2025

Nahostkonflikt

Indonesien will 20.000 Soldaten für Gaza-Truppe bereitstellen

Der US-Plan für die Stabilisierung des Küstenstreifens sieht eine internationale Eingreiftruppe vor. Einige Staaten haben bereits Interesse bekundet

 14.11.2025

Geiseldeal

Hamas übergibt Leichnam von Meny Godard

Der 73-jährige Großvater wurde am 7. Oktober im Kibbuz Be’eri von Terroristen der Hamas ermordet und in den Gazastreifen entführt

 14.11.2025