Nahost

Israels Außenminister spricht sich für Angriff auf iranische Atomanlagen aus

Minister Israel Katz Foto: copyright (c) Flash90 2024

Israels neuer Verteidigungsminister Israel Katz plädiert für einen Angriff auf die iranischen Atomanlagen. »Der Iran ist anfälliger denn je für Angriffe auf seine Atomanlagen. Wir haben die Möglichkeit, unser wichtigstes Ziel zu erreichen, - die existenzielle Bedrohung des Staates Israel zu vereiteln und zu beseitigen«, schrieb Katz nach seinem ersten Treffen mit dem Generalstab auf der Plattform X. Israel hatte bei einem Angriff im Oktober Radar- und Raketenanlagen im Iran zerstört.

Katz war zuletzt Außenminister und übernahm das Verteidigungsressort gerade erst nach der Entlassung seines Vorgängers Joav Gallant, der Regierungschef Benjamin Netanjahu auch immer wieder widersprochen hatte. An Katz‹ Stelle im Außenministerium rückte Gideon Saar.

Auch Saar erklärte die Bedrohung durch den Iran zur Top-Priorität. »Das wichtigste Thema für unsere Region und die Sicherheit Israel ist es, Iran daran zu hindern, Atomwaffen zu erlangen«, sagte der Chefdiplomat laut dem Fernsehsender i24 News bei einer Pressekonferenz.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Der Iran, der Israel bereits lange vor dem 7. Oktober 2023 mit Vernichtung drohte und Israel mit Terror übersät, bestreitet, Atombomben bauen zu wollen. Das Atomprogramm diene ausschließlich friedlichen Zwecken.

Die iranischen Atomanlagen befinden sich teilweise in tiefen Stollen, so dass nach Einschätzung von Experten nur das US-Militär sie zerstören könnte. Israel sei dazu nicht fähig und könnte demnach einen Ausbau des Atomprogramms mit Angriffen bestenfalls verzögern.

Biden gegen Angriff

US-Präsident Joe Biden ist gegen einen Angriff auf iranische Atomanlagen. Wie sich der künftige Präsident Donald Trump in dieser Frage positionieren wird, ist unklar. Vor der US-Wahl hatte er Israel Anfang Oktober noch geraten, Irans Atomanlagen anzugreifen. Nach seinem Wahlsieg erklärte Trump, er werde keine Kriege beginnen, sondern sie beenden.

Rund 50 Vertreter arabischer und weiterer islamischer Staaten forderten derweil bei einem Gipfeltreffen in Saudi-Arabien ein Ende der Gewalt im Gazastreifen und im Libanon. Sie riefen die internationale Gemeinschaft auf, sich dafür einzusetzen, Israels Mitgliedschaft bei den Vereinten Nationen zu suspendieren.

Lesen Sie auch

Außerdem wurde in der Abschlusserklärung des Gipfels in der saudischen Hauptstadt Riad ein internationales Waffenembargo gegen Israel gefordert. Die Teilnehmer erneuerten auch ihre Forderung nach einem palästinensischen Staat. Der einzige Weg zu einem nachhaltigen Frieden in der Region sei die Zweistaatenlösung, sagte der saudische Außenminister Faisal bin Farhan.

Angebote abgelehnt

Eine Zweistaatenlösung wurde der Palästinenserführung in den letzten 25 Jahren mehrmals angeboten. Sie lehnten ab und zogen es vor, Israel weiter anzugreifen. In Vorschlägen für Abkommen war den Palästinensern Gaza angeboten worden sowie 91 Prozent des Westjordanlandes und ein autonomes Ost-Jerusalem als Hauptstadt eines eigenen Staates.

Zwei Verletzte bei Anschlag

Ein Auto mit palästinensischem Kennzeichen durchbrach unterdessen nach Angaben der israelischen Armee einen Kontrollposten bei der Stadt Al-Khader und verletzte zwei Menschen. Sie würden von Sanitätern vor Ort behandelt.

Der Fahrer des Wagens habe kurz vor dem Kontrollposten stark beschleunigt und sei nach der Attacke mit seinem Auto geflohen. Israelische Sicherheitskräfte begannen demnach eine großangelegte Suchaktion in der Stadt in der Nähe von Bethlehem. dpa/ja

Terror

Hamas veröffentlicht erneut Geisel-Video

Erst vor einer Woche hatte die Hamas ein Video eines anderen aus Israel entführten Mannes veröffentlicht

 07.12.2024

Tel Aviv

Tausende Israelis demonstrieren wieder für Geisel-Deal

Die Hamas hält weiterhin aus Israel entführte Menschen im Gazastreifen fest. In Israel fordern Demonstranten wieder ein Abkommen mit den Islamisten, damit diese endlich die Geiseln freilassen

von Cindy Riechau  07.12.2024

Vermisst

»Sei stark!«

Bar Kupershtein half der ganzen Familie

von Sabine Brandes  07.12.2024

Gaza

An Massakern in Nahal Oz beteiligte Hamas-Mitglieder getötet

Auch ein für Entführungen verantwortlicher Kompaniechef der Terrorgruppe ist tot

 06.12.2024

Nahost

Israel: Sind auf alle Szenarien in Syrien vorbereitet

Die Lage am Freitagmorgen

 06.12.2024

Israel

Katz sieht Chance für Gaza-Abkommen

Die Geiseln nach Hause zu bringen sei die wichtigste Aufgabe, so der Verteidigungsminister

 05.12.2024

Krieg

Armee rät Dutzenden Soldaten ab, ins Ausland zu reisen

Nach Klagen von israelfeindlichen Gruppen könnten sie Gefahr laufen, verhört oder verhaftet zu werden

von Sabine Brandes  05.12.2024

Gazastreifen

Hamas-Geiseln wohl deutlich früher getötet

Yagev Buchshtab, Alexander Dancyg, Avraham Munder, Haim Peri, Nadav Popplewell und Yoram Metzger sollen bereits im Februar erschossen worden sein

 05.12.2024

Nordisrael

Rückkehr ins Ungewisse

Nach dem Waffenstillstand mit der Hisbollah im Libanon finden viele ihr Zuhause größtenteils zerstört vor

von Sabine Brandes  05.12.2024