Israel

Schwerer Verdacht

Noch wird getestet, aber an einem israelischen Krankenhaus haben zwei Ärzte möglicherweise die Omikron-Variante des Coronavirus an Patienten übertragen. Foto: imago images/Xinhua

Noch gibt es keine letzte Gewissheit – aber es könnte ausgerechnet ein Arzt gewesen sein, der die neue Omikron-Variante des Coronavirus nach Israel eingeschleppt und einige seiner Patienten damit angesteckt hat. Der am Sheba Medical Center in Ramat Gan tätige Kardiologe kehrte vor einigen Tagen von einer Fachtagung in London zurück.

MUTATION Er stand in Kontakt mit einem zweiten Arzt, ebenfalls ein Herzspezialist. Beide Mediziner waren zwar dreifach geimpft, wurden nun aber positiv auf das Coronavirus getestet, wie das Krankenhaus bestätigte. Es bestehe der Verdacht, so hieß es weiter, dass sie mit der hochansteckende Omikron-Variante infiziert seien. Vor dem positiven Testergebnis hatten beide noch zahlreiche Patienten behandelt und an Großveranstaltungen teilgenommen, bevor bei ihnen milde Symptome auftraten und sie positiv getestet wurden.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Die Ergebnisse der PCR-Tests würden noch genetisch sequenziert, um Sicherheit über die genaue Variante zu haben. Es gebe aber Grund zu der Annahme, so ein Sheba-Sprecher laut »Jerusalem Post«, dass sich beide Ärzte mit der jüngst entdeckten Variante angesteckt hätten. Bislang wurden in Israel zwei Fälle dieser noch nicht erforschten Virusmutation offiziell bestätigt.

EINREISESTOPP Es stehen aber schon 14 Personen im Verdacht, den Erreger in sich zu tragen, wie das Gesundheitsministerium am Montag in der Knesset bekanntgab. Nicht alle waren zuvor im Ausland, was darauf hindeuten könnte, dass die Omikron-Variante schon länger in Israel im Umlauf ist.

Erst vor zwei Tagen hatte die Regierung in Jerusalem wegen Omikron die Einreise für die meisten ausländischen Staatsbürger ins Land gestoppt und strenge Quarantäneregeln für alle jene angeordnet, die noch einreisen dürfen. Auch die Europäische Union hat ähnliche Regeln eingeführt, allerdings nur für Reisende aus bestimmten afrikanischen Ländern.

KRITIK UN-Generalsekretär António Guterres kritisierte die Einführung der Reisebeschränkungen. »Die Menschen in Afrika können nicht für das unmoralisch niedrige Niveau der in Afrika verfügbaren Impfungen verantwortlich gemacht werden - und sie sollten nicht dafür bestraft werden, dass sie wichtige wissenschaftliche und gesundheitliche Informationen identifizieren und mit der Welt teilen.«

Die Knesset beschloss am Montag die Verlängerung der besonderen Coronamaßnahmen bis mindestens Ende Januar. Damit wird die Regierung ermächtigt, auch ohne die Zustimmung der Knesset Beschränkungen des öffentlichen Lebens einzuführen.

Mehr als 50 Staaten sind mittlerweile als »rot« eingestuft worden, es könnten schnell noch mehr werden. Das bedeutet, dass Israelis vorläufig nicht dorthin reisen dürfen und jeder, der aus einem solchen Land zurückkehrt, für wenigstens sieben Tage in Quarantäne gehen muss. mth

Hamburg

Block-Prozess: Israelischer Firmenchef vernommen

Die Block-Kinder sollen an Silvester 2023/24 von einer israelischen Sicherheitsfirma aus der Obhut ihres Vaters entführt worden sein. Nun hat der Firmenchef bei der Staatsanwaltschaft ausgesagt

von Bernhard Sprengel, Sebastian Engel  18.11.2025

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  18.11.2025

Westjordanland

Terroranschlag: Ein Israeli getötet, drei Verletzte

Am Gusch-Ezion-Knotenpunkt rammen palästinensische Terroristen Passanten mit ihrem Fahrzeug

 18.11.2025

Meinung

Die Gut-Wetter Freunde Israels sind zurück! 

Die Wiederaufnahme der Waffenexporte ist richtig und notwendig. Doch das ändert nichts daran, dass die Bundesregierung das Vertrauen Israels und vieler Juden vorerst verloren hat

von Sarah Cohen-Fantl  18.11.2025

Riad/Washington

USA liefern F-35-Kampfjets an Saudi-Arabien

Bislang wurden diese in der Region nur an den engen Verbündeten Israel abgegeben

von Christoph Meyer, Cindy Riechau, Franziska Spiecker  18.11.2025

Justiz

Urteil: Mehr Macht für den Justizminister

Kritiker warnen, dass die Entscheidung des Obersten Gerichtshofes im Fall Sde Teiman die Tür für eine Politisierung der Strafverfolgung öffnet

von Sabine Brandes  18.11.2025

Internationaler Strafgerichtshof

Israel beantragt Aufhebung des Haftbefehls gegen Netanjahu

Auch fordert fordert Jerusalem die vollständige Enthebung von Chefankläger Karim Khan von allen Verfahren, die den jüdischen Staat betreffen

 18.11.2025

Westjordanland

Israel will gegen illegale Selbstjustiz vorgehen

Zuletzt häuften sich Angriffe radikaler Siedler. Generalstabschef Zamir: Israels Militär wird das nicht tolerieren

 17.11.2025

Auszeichnung

»Fair auf Israel blicken, ohne Schaum vor dem Mund«

Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, hat den Augsburger Friedenspreis erhalten. In seiner Dankesrede warb er für einen unvoreingenommenen Blick auf den jüdischen Staat

 17.11.2025