Judentum

Rivlin ruft Juden weltweit zu mehr Einigkeit auf

Präsident Reuven Rivlin (M.) mit dem Aufruf der Initiative »Our Common Destiny« Foto: Mark Neyman/GPO Israel

Israels Staatspräsident Reuven Rivlin hat die Juden in aller Welt zu Einigkeit, Dialog und gegenseitigem Respekt aufgerufen. Rivlin unterzeichnete am Donnerstag eine Erklärung, die er als »Fahrplan für die jüdische Zukunft« bezeichnete.

Die Initiative »Our Common Destiny« (Unser gemeinsames Schicksal) war vor einiger Zeit im Internet gestartet worden. Ihr haben sich bislang 130.000 Menschen weltweit angeschlossen.

botschaft Chanukka-Botschaften der Teilnehmer wurden in den vergangenen Tagen an die Jerusalemer Stadtmauer projiziert. Bei einer virtuellen Feier traten gestern neben Rivlin auch die israelische Musikikone Idan Raichel, die britisch-jüdische Grammy-Gewinnerin Jess Glynne sowie die aus den Serien Shtisel und Unorthodox bekannte Schauspielerin Shira Haas auf.

https://www.instagram.com/p/CI51e5CiKLo/

Rivlin erklärte, er rufe alle auf, »sich diesem Dialog anzuschließen, der auf gegenseitigem Respekt, gutem Willen und der Suche nach Gemeinsamkeiten und einem gemeinsamen Schicksal basiert, um so Gutes für das jüdische Volk und die ganze Welt zu tun«.

Anfang der Woche hatten bereits Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, Verteidigungsminister Benny Gantz, die Ministerin für Diaspora-Angelegenheiten, Omer Yankelevich, und der Mitbegründer der Genesis Philanthropy Group, Mikhail Fridman, den Aufruf unterzeichnet.  

GRUNDWERTE Die Erklärung nennt fünf Grundprinzipien, die das jüdische Volk trotz unterschiedlicher religiöser Praktiken, Nationalitäten, kultureller Identitäten und politischer Zugehörigkeiten zusammenhalten. 30 prominente jüdische Denker und Gelehrte hatten einen ersten Entwurf des Textes gemeinsam geschrieben und im September 2019 an Rivlin übergeben.

Die Erklärung nennt fünf Grundprinzipien, die das jüdische Volk trotz unterschiedlicher religiöser Praktiken, Nationalitäten, kultureller Identitäten und politischer Zugehörigkeiten zusammenhalten.

Anschließend wurden Juden weltweit im Crowdsourcing-Verfahren eingeladen, die Erklärung mitzugestalten, indem sie eine Reihe von jüdischen Werten in eine Rangliste brachten. Den Organisatoren zufolge fand die Initiative die Unterstützung von mehr als 100 jüdischen Organisationen der Welt, welche ein breites Spektrum repräsentieren.

»Während jüdische Gemeinden rund um den Globus gegen Covid kämpfen, werden wir auch von einer anderen Krankheit geplagt, die lange vor der Pandemie begonnen hat und bei der es noch kein Anzeichen für eine Besserung gibt. Diese Krankheit ist die Zwietracht, der Konflikt, die immer kleiner werdenden Gemeinsamkeiten – das bedroht das Überleben des jüdischen Volkes«, erklärte Mikhail Fridman. Es sei höchste Zeit, neue Wege und Denkweisen zu finden, einander zu helfen und dazu beizutragen, voneinander zu lernen, fügte er hinzu. mth

Gaza

»Gebt mir mein Mädchen zurück!«

Ifat Hayman fleht, dass ihre Tochter Inbar, die letzte weibliche Geisel der Hamas, zur Bestattung zurückgebracht wird

von Ifat Hayman  17.09.2025

Europäische Union

Wie die EU-Kommission Israel sanktionieren will

Ursula von der Leyens Kommission will Israel alle Handelsvergünstigungen streichen. Doch eine Mehrheit der Mitgliedsstaaten ist (noch) nicht in Sicht. Die Hintergründe

von Michael Thaidigsmann  17.09.2025

Israel

»The Sea« erhält wichtigsten israelischen Filmpreis

In Reaktion auf die Prämierung des Spielfilms über einen palästinensischen Jungen strich das Kulturministerium das Budget für künftige »Ophir«-Verleihungen

von Ayala Goldmann  17.09.2025

Politik

»Geradeaus« mit Gadi Eizenkot

Zu den Gründungsmitgliedern der neuen Partei des früheren Stabschefs gehört auch die Tochter einstiger Hamas-Geiseln

von Sabine Brandes  17.09.2025

Meinung

Die Tränen des Kanzlers

Bei seiner Rede in München gab Friedrich Merz ein hochemotionales Bekenntnis zur Sicherheit jüdischen Lebens ab. Doch zum »Nie wieder dürfen Juden Opfer werden!« gehört auch, den jüdischen Staat nicht im Stich zu lassen

von Philipp Peyman Engel  17.09.2025

Jerusalem

Netanjahu kündigt Treffen mit Trump an, warnt Hamas und kritisiert Katar

Vor seinem Besuch im Weißen Haus will der Ministerpräsident vor den Vereinten Nationen sprechen

 17.09.2025

Nahost

Israelische Armee weitet Offensive aus

Laut Armeesprecher Effie Defrin hat eine Befreiung der in der Gewalt der Hamas befindlichen Geiseln höchste Priorität: »Ihre sichere Rückkehr ist der Kern unserer Mission. Sie sind der Grund, warum wir weiterkämpfen.«

 17.09.2025

Luftfahrt

Schlägerei während Flugs von Tel Aviv nach Bukarest

Israelische Passagiere prügeln sich. Anschließend gibt es Bußgelder. Medien berichten über mutmaßlich religiöse Motive

 16.09.2025 Aktualisiert

Nahost

Israel greift Huthi-Anlagen im Jemen an

Die Huthi-Miliz im Jemen feuert immer wieder Raketen in Richtung Israel. Der jüdische Staat reagiert mit eigenen Schlägen - auch jetzt wieder

 16.09.2025