Jom Haazmaut

Rivlin besucht Landsleute - trotz Ausgangssperre

Präsident Rivlin kommt als Hologramm ins Haus. Foto: Screenshot

Jom Haazmaut

Rivlin besucht Landsleute - trotz Ausgangssperre

Zum ersten Mal in der 72-jährigen Geschichte des Landes müssen die Israelis den Unabhängigkeitstag zuhause feiern

von Sabine Brandes  28.04.2020 17:00 Uhr

Am Dienstagabend wird der Trauerflor in die Ecke gelegt und das Tanz-Outfit herausgeholt. Nach dem Ende des Gedenktags für die Gefallenen, dem Jom Hasikaron, feiert Israel direkt im Anschluss Geburtstag. Zum 72. Mal jährt sich die Ausrufung der Unabhängigkeit. In diesem Jahr findet der Jom Haazmaut allerdings zu Hause und virtuell statt und nicht, wie sonst üblich, auf den Straßen.

Heimat 9,2 Millionen Einwohner hat das Land momentan, davon sind 6,8 Millionen Juden. Diese Information gab das Zentrale Statistikbüro am Vorabend des Jom Haazmaut heraus. Nach Angaben des Israel Democracy Institute identifizieren sich  92,5 Prozent von ihnen mit ihrem Heimatland und auch mit seinen Problemen. Das gilt ganz besonders während der Coronakrise.

Am Jom Haazmaut treffen sich die Israelis normalerweise in den Parks, werfen ihre Grills an und wedeln mit den Fächern, dass die Kohlen nur so glühen. All das geht in diesem Jahr nur auf dem eigenen Balkon oder im Garten.

Auch die traditionelle Flugschau der israelischen Luftwaffe findet dieses Mal nicht über der Küste statt. Stattdessen werden die Flugzeuge über die Krankenhäuser des Landes fliegen – zu Ehren des medizinischen Personals, das sich im Kampf gegen das Coronavirus in diesen Tagen besonders aufreibt.

Die traditionelle Flugschau der israelischen Luftwaffe findet dieses Mal nicht über der Küste, sondern über den Krankenhäusern des Landes statt.

Für den Abend haben die Stadtverwaltungen ihre Einwohner aufgerufen, die Lautsprecher auf laut zu drehen, Fahnen zu schwenken und zu tanzen - in den eigenen vier Wänden, versteht sich. Denn gerade in Krisenzeiten brauche man Abwechslung und Hoffnung, hieß es. Zum ersten Mal wird der Nationalfeiertag mit einer kompletten Ausgangssperre begangen, trotz der Ankündigung von Lockerung der strengen Corona-Auflagen vor einigen Tagen.

Präsident Reuven Rivlin will unterdessen dank einer neuen israelischen Erfindung persönlich zu den Israelis nach Hause kommen – als Hologramm. Per Hyperlink können seine Landsleute ihn zu sich einladen und ein Selfie mit ihm machen. Mit seiner Aktion will Rivlin sie daran erinnern, das Lächeln nicht zu vergessen. »Dankeschön, dass Sie mich eingeladen haben und ich Sie besuchen kann. Auf die gesunde Weise«, sagt das virtuelle Staatsoberhaupt charmant und wünscht einen »Jom Haazmaut sameach!«.

Stars Auch die Jewish Agency for Israel hat für den Feiertag eine sechsstündige Mammut-Party geplant. Es soll das weltgrößte virtuelle Event seiner Art werden - eines, »an das man sich noch lange erinnern wird«. Einheimische und internationale Prominente aus den Bereichen Sport, Showbusiness und Kochen wollen die Menschen an den TV- und Computerbildschirmen bis in die Nacht hinein unterhalten. Bei der globalen Party tritt unter anderem der mehrfach ausgezeichnete amerikanische Superstar Matisyahu auf, der unter anderem seinen Megahit »One Day« zum Besten geben wird.

»In diesen herausfordernde Zeiten für die Menschen überall braucht die Welt gerade umso mehr Freude«, meint der Vorsitzende der Jewish Agency, Isaac Herzog, und fügt an: »Auch wenn wir momentan voneinander entfernt sind, ist die jüdische Gemeinschaft nur noch stärker geworden. Und wir alle haben Grund zu singen: Am Israel Chai!«

Hamburg

Block-Prozess: Israelischer Firmenchef vernommen

Die Block-Kinder sollen an Silvester 2023/24 von einer israelischen Sicherheitsfirma aus der Obhut ihres Vaters entführt worden sein. Nun hat der Firmenchef bei der Staatsanwaltschaft ausgesagt

von Bernhard Sprengel, Sebastian Engel  18.11.2025

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  18.11.2025

Westjordanland

Terroranschlag: Ein Israeli getötet, drei Verletzte

Am Gusch-Ezion-Knotenpunkt rammen palästinensische Terroristen Passanten mit ihrem Fahrzeug

 18.11.2025

Meinung

Die Gut-Wetter Freunde Israels sind zurück! 

Die Wiederaufnahme der Waffenexporte ist richtig und notwendig. Doch das ändert nichts daran, dass die Bundesregierung das Vertrauen Israels und vieler Juden vorerst verloren hat

von Sarah Cohen-Fantl  18.11.2025

Riad/Washington

USA liefern F-35-Kampfjets an Saudi-Arabien

Bislang wurden diese in der Region nur an den engen Verbündeten Israel abgegeben

von Christoph Meyer, Cindy Riechau, Franziska Spiecker  18.11.2025

Justiz

Urteil: Mehr Macht für den Justizminister

Kritiker warnen, dass die Entscheidung des Obersten Gerichtshofes im Fall Sde Teiman die Tür für eine Politisierung der Strafverfolgung öffnet

von Sabine Brandes  18.11.2025

Internationaler Strafgerichtshof

Israel beantragt Aufhebung des Haftbefehls gegen Netanjahu

Auch fordert fordert Jerusalem die vollständige Enthebung von Chefankläger Karim Khan von allen Verfahren, die den jüdischen Staat betreffen

 18.11.2025

Westjordanland

Israel will gegen illegale Selbstjustiz vorgehen

Zuletzt häuften sich Angriffe radikaler Siedler. Generalstabschef Zamir: Israels Militär wird das nicht tolerieren

 17.11.2025

Auszeichnung

»Fair auf Israel blicken, ohne Schaum vor dem Mund«

Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, hat den Augsburger Friedenspreis erhalten. In seiner Dankesrede warb er für einen unvoreingenommenen Blick auf den jüdischen Staat

 17.11.2025