Nachrichten

Promenade, Polio, Übung

David Ben Gurion 1967 in der Wüste Negev Foto: picture-alliance / Sven Simon

Nachrichten

Promenade, Polio, Übung

Kurzmeldungen aus Israel

von Sabine Brandes  18.03.2023 20:18 Uhr

Promenade
Er liebte das Wandern in der Wüste: Israels Gründervater und erster Premierminister David Ben Gurion. Ihm zu Ehren wird jetzt eine Promenade gebaut, die einem seiner geliebten Wanderwege in der Negevwüste folgt. Der Pfad rund um den Kibbuz Sde Boker, in dem der Staatsmann seinen Ruhestand verbrachte, soll rund eine halbe Million Euro kosten. Die dreieinhalb Kilometer lange Route verläuft vom Grab Ben Gurions und seiner Frau Paula im Kibbuz in Richtung Osten und bietet Ausblicke auf die Wüste und den Zin-Fluss. Nach Angaben der israelischen Landbehörde (ILA) ist der erste Abschnitt bereits fertiggestellt. Die ILA finanziert den Bau zusammen mit dem Tourismusministerium.

Unterwäsche
Shay Zanco ist eines der bekanntesten Plus-Size-Fotomodelle in Israel, das bereits für Victoria’s Secret, ASOS und Beyoncés Marke Adidas X Ivy Park modelte. Jetzt geht die junge Frau selbst unter die Modedesigner. Gemeinsam mit der britischen Marke Oola Plus Size Lingerie und dem israelischen Online-Shopping-Outlet Terminal X gestaltet sie nun Dessous für junge Frauen in Übergrößen. Sie bringe dabei eine »tiefe emotionale Investition für die Sache mit in das Projekt«, sagte die 21-Jährige. Ihre Linie umfasst trendige sowie auch trägerlose BHs für Größen von 38DD bis 42G sowie Unterwäsche und Strumpfhosen in den Größen 42 bis 52. Da Zanco selbst Übergrößen trägt, sei die Marke besonders überzeugend, heißt es in der Werbung.

Polio
Bürger New Yorks, die nach Israel reisen, sind von der US-Gesundheitsbehörde aufgefordert worden, sich »vollständig gegen Polio impfen zu lassen«. Polio sei eine hochansteckende, lebensbedrohliche Krankheit, die das Nervensystem befällt und Muskelschwäche sowie Lähmungen verursachen kann. »Die Impfung gegen Polio ist sicher, wirksam und der grundlegende Schutz, mit dem Einzelpersonen und ihre Kinder gesund und sicher bleiben«, hieß es in dem Schreiben. 2022 wurde bei einem vierjährigen Mädchen aus Jerusalem Kinderlähmung diagnostiziert. Das Kind befindet sich noch immer im Krankenhaus. Kürzlich wurde festgestellt, dass vier weitere Kinder aus dem Norden Israels, die nicht gegen das Virus geimpft worden waren, infiziert sind. Gesundheitsbehörden warnen davor, dass mindestens 175.000 Kinder in Israel nicht gegen Polio geimpft seien.

Übung
Die israelischen Notfallbehörden haben eine viertägige Übung veranstaltet, bei der Hilfsaktionen verbündeter Nationen inmitten eines verheerenden Erdbebens simuliert wurden. Das gab das Verteidigungsministerium am Wochenbeginn bekannt. Zu der Übung fanden sich 120 Teilnehmer aus 17 Ländern ein, darunter Österreich, Frankreich, Spanien und Deutschland, sowie Vertreter der Europäischen Union und der Vereinten Nationen. Die Übung habe alle Notfallverfahren, die Integration ausländischer Rettungseinheiten in israelische Teams sowie die Verteilung internationaler Hilfsgüter an verschiedene Orte im ganzen Land umfasst, erklärten die Organisatoren.

Waffen
Die Polizei gab an, dass sie drei Einwohner von Rahat wegen angeblichen illegalen Besitzes von Schusswaffen festgenommen habe. Darunter zwei Söhne des Bürgermeisters der Beduinenstadt in der Negevwüste, Ata Abu Madighem, wie dieser selbst bestätigte. Die Beamten hätten bei einer Hausdurchsuchung zwei Pistolen, Magazine und Munition gefunden. Abu Madighem behauptet jedoch, die Waffen seien »im Hinterhof« seiner Familie platziert worden. Er hoffe, die polizeilichen Ermittlungen würden beweisen, dass seine Söhne hereingelegt worden seien. Angeblich habe ein Sohn vor dem Waffenfund »eine ausdrückliche Drohung einer anderen Familie« erhalten.

Gelder
Das Tourismusministerium in Jerusalem hat knapp 90 Millionen Euro für Projekte genehmigt, die die touristische Infrastruktur in Israel verbessern sollen. Mit dabei sind unter anderem der lang erwartete Ausbau der Hauptstraßen auf dem Mahane-Yehuda-Markt in Jerusalem, die Entwicklung des Tscherkessen-Dorfes Kfar Kana und der Bau eines Besucherzentrums in Bnei Brak. In der nordöstlichen Stadt Beit Shean soll zudem die Altstadt weiter ausgebaut werden. Badegäste können sich über neue Strandpromenaden in Eilat und Tiberias freuen. Minister Haim Katz sagte, »die Verbesserung der Infrastruktur und die Verschönerungen werten das touristische Erlebnis auf und fördern die weitere Rückkehr der Touristen«.

Geiseln

Beisetzung von Itay Chen

In Tel Aviv nehmen Tausende Abschied von der letzten deutschen Geisel

 09.11.2025

Gaza

Nach elf Jahren: Hadar Goldin soll heute zurückgeführt werden

Hamas erklärt, nach elf Jahren angeblich die Leiche von Hadar Goldin gefunden zu haben / Israel wartet auf die Rückführung

von Sabine Brandes  09.11.2025

Geiseln

»Jetzt bist du zu Hause«

Lior Rudaeff war Mitglied des Notfallteams von Kibbuz Nir Yitzhak. Am Wochenende wurde sein Leichnam nach Israel überführt

von Sabine Brandes  09.11.2025

Jerusalem

Bischof Azar bedauert Irritation durch »Völkermord«-Äußerung

Weil er in einem Gottesdienst in Jerusalem von »Völkermord« an den Palästinensern sprach, hat der palästinensische Bischof Azar für Empörung gesorgt. Nun bedauert er, dass seine Worte Irritation ausgelöst haben

von Christine Süß-Demuth  07.11.2025

Diplomatie

Kasachstan will sich den Abraham-Abkommen anschließen

US-Präsident Donald Trump kündigte den Schritt wenige Tage vor dem Besuch des saudischen Kronprinzen im Weißen Haus. Auch Saudi-Arabien solle seine Beziehungen zu Israel normalisieren, so die Hoffnung des US-Präsidenten

 07.11.2025

Israel

Spion auf vier Rädern

Israels Armee mustert ihre Dienstfahrzeuge »Made in China« aus. Der Grund: Sie könnten ein Risiko für die nationale Sicherheit sein

von Ralf Balke  07.11.2025

Ko Pha Ngan

Thailand: Israelisches Paar hat in der Öffentlichkeit Sex - und wird verhaftet

Die Hintergründe

von Sabine Brandes  06.11.2025

Kommentar

Wo Israel antritt, rollt der Ball ins moralische Abseits

Israelische Spieler und Fußballfans werden schon lange dafür diskriminiert, dass sie von anderen gehasst werden.

von Louis Lewitan  06.11.2025

Kommentar

Warum Zürichs Entscheid gegen die Aufnahme von Kindern aus Gaza richtig ist

Der Beschluss ist nicht Ausdruck mangelnder Menschlichkeit, sondern das Ergebnis einer wohl überlegten Abwägung zwischen Sicherheit, Wirksamkeit und Verantwortung

von Nicole Dreyfus  06.11.2025